13.10.2004 16:46
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pfeifenkrautler
Honk
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Die Abstimmung ist vorbei:

Harald Töpfer ist haushoher Sieger. Wer hat da mehrmals abgestimmt? Gefolgt von Sherlock Holmes (1126 engbedruckte Großformatseiten, puh..), Platz 3 dank Oxfords Briefwahl Tolkien, abgeschlagen Catch 22. Sorry Tyler, must du wohl doch selber lesen.
Das Dumme ist, den HP muss ich mir im Gegensatz zu den anderen erstmal kaufen, aber ich muss heute eh noch in die Stadt. Man liest sich.
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13.10.2004 16:57
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RV
Krampfhenne
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Registriert: Apr 2004
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Uiuiuiuii, HP 1 ist am wenigsten gut von den ersten dreien. Sherlock Holmes wäre toll gewesen, aber zu dick. Und Catch 22 bekam wahrscheinlich wenig Stimmen, weil es kaum bekannt ist (und bei amazon klingt es auch nicht so prima).
Na, da musst Du durch.
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Wegen Hirnüberanstrengung geschlossen.
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14.10.2004 23:01
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Ramujan
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Zitat: Hexe Ralca schrieb:
@Ramu: Seit wann kann ich Dich überzeugen, irgendetwas lesen zu wollen?
Tolkinisten erheben das Silmarillion gerne zur Pflichtlektüre. Dieses Hinaufheben ins Pantheon des Bücherregals hätte ich dann halt ganz gerne begründet.
Zitat: Hexe Ralca schrieb weiter:
Mein Hauptargument lautet: Das Silmarillion macht den Herrn der Ringe zum einem bessern Buch.
Das Silmarillion lohnt sich also nur, wenn man vorhat, den "Herr der Ringe" gleich hinterher zu lesen? Man quält sich also durch ersteres, um am letzteren größere Freude zu haben?
Ich weiß nicht so recht.
In den Büchern finde ich Tom Bombadil toll - und ich bin Jackson wirklich dankbar, die Figur nicht verschloddert zu haben. Er hat die Ents ein wenig verschloddert, das war schon schlimm genug. Mir hat die mythologische Tiefe Mittelerdes gefallen, Tolkiens Obsession einer eigenen Geschichtsschreibung. Du siehst, so ganz außerhalb der Zielgruppe des Sils liege ich nicht. Was mich abschreckt ist die Vermutung, dass das Sil nur ein Begleitwerk ist, das kauzige Hobby eines Linguistikprofessors mit einem Faible für nordische und altenglische Sagen, ein Geschichtsbuch ohne Geschichte - weder im historischen, noch im dramaturgischen Sinne. Muss man sich das antun? Oder sollte ich doch besser Melville lesen (wie kommst du darauf, ich hätte etwas gegen Moby Dick?). Oder an die frische Luft gehen, um Haiku-Inspirationen zu sammeln.
Btw: Was ist eigentlich die HoME?
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14.10.2004 23:10
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pfeifenkrautler
Honk
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@HoME: Musst mn nicht kennen. Fragmente des kauzigen Hobbys eines Linguistikprofessors mit einem Faible für nordische und altenglische Sagen. Würd ich sagen.
@Sil: "Geschichtsbuch ohne Geschichte" - das gefällt mir sehr gut. Aber nach HP (den ich hoffe, dieses WE wegzureißen) kommt es endlich dran, so geht's ja nicht weiter. Wobei ich durchaus weiß, wer Morgoth ist ect., so ist es ja auch wieder nicht. Man schlägt sich halt so durch die Sekundärliteratur..
@Moby Dick: trotz zahlreicher Warnungen fand ich das Buch ziemlich lesbar und gut (allerdings auf deutsch). Hat jemand hier Joyce gelesen? Den nehm ich mir immer für's Alter vor, zusammen mit den Russen, ihr wisst schon, "Gebrüder Karamasov" und "Schuld und Sühne" und so.
P.S.: Was ist "verschloddern"?
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15.10.2004 13:16
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Ramujan
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Zitat: Frau Ete Fip-Renkl schrieb:
P.S.: Was ist "verschloddern"?
Das ist ein Neologismus. Google findet Null Treffer. Frischer geht's nimmer.
Der geneigte Leser mag einwerfen, die Verwendung von Nelogismen sei schlecht und furchtbar böse, da nur der Wortschöpfer die wahre Bedeutung des Geschöpften kenne. Mir war jedoch beim Schöpfen, als hätte ich das Wort bereits gehört. Na, da hatte ich wohl falsch gehört.
Es soll so viel bedeuten, wie: Es ist gut, dass Peter Jackson Tom Bombadil aus dem Film gestrichen hat. Hätte er ihn nicht gestrichen, hätte er wohl einen computergenerierten Riesen erschaffen mit Schmetterlingen im Haar und Hall in der Stimme. Das hätte nicht gepasst, wäre falsch gewesen, die Figur wäre ruiniert. Aber "verschloddern" war kürzer. Irgendwie.
PS: Ich weiß immer noch nicht, was HoME ist.
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15.10.2004 13:23
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Kaylee
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History of Middle-Earth? *malsovorschlag*
ausserdem vergisst du beim Neologismus-Zweifel, die automatische Konnotation die man dem, im Zusammenhang benutzten, Schöpfwerk entnimmt…
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15.10.2004 13:33
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_TylerDurden_
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Zitat: Ramujan schrieb:
Tolkinisten erheben das Silmarillion gerne zur Pflichtlektüre. Dieses Hinaufheben ins Pantheon des Bücherregals hätte ich dann halt ganz gerne begründet.
Hm. Tatsächlich würde ich fast sagen, mann muss es nicht gelesen haben, wenn man sich die eigene Vorstellung von Mittelerde und seinen Göttern bewahren will. Tatsächlich finde ich Gandalf als zauseligen Zauberer ohne Hintergrundgeschichte geheimnisvoller (interessanter), als wenn ich weiß, dass er sowas wie uraltes Wesen auf Agenten Mission ist. Oder wohin die Elben entschwinden. Muss man mehr wissen, als das es ein fernes mythisches Land ist?
HoME = History of Middle Earth
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15.10.2004 13:33
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Ramujan
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Registriert: Feb 2004
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History of Middle Earth
Ich dachte, das Silmarillion wäre die "History of Middle Earth". Wieviele Geschichtsschreibungen braucht das Zentralgestirn der Fantasy-Literatur denn noch?
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15.10.2004 14:48
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Mike Hat
Moderator
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Zitat: Jura-Man schrieb:
Hexe Ralca
Hmpf. Zuviel Moers gelesen?
Zitat: Das Silmarillion lohnt sich also nur, wenn man vorhat, den "Herr der Ringe" gleich hinterher zu lesen? Man quält sich also durch ersteres, um am letzteren größere Freude zu haben?
Nein, das Silmarillion hat natürlich auch noch andere Vorzüge, aber mich persönlich spricht der HdR eben mehr an - Olwe würde Dir natürlich etwas ganz anders erzählen. Quälen musste ich mich allerdings nicht, jedenfalls nicht bei der zweiten Lesung.
Zitat: ein Geschichtsbuch ohne Geschichte - weder im historischen, noch im dramaturgischen Sinne.
Das Sil ist in der Tat eher ein Sammelsurium von Geschichten, die nachträglich von Christopher Tolkien in eine einigermaßen chronologische Reihenfolge gebracht worden sind. Völlige Stimmigkeit solltest Du da nicht erwarten. Es gibt auch keine einzelnen Figuren, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird und die als emotionaler Anker für den Leser dienen könnten. Was bleibt, sind epische Schilderungen von Schlachten, und ein Plot, der eigentlich zunehmend spannender wird, sobald die ersten Menschen auf den Plan treten.
Zitat: (wie kommst du darauf, ich hätte etwas gegen Moby Dick?)
Gar nicht. War auch eher scherzhaft gemeint, weil Du in Celebrians Kate das Buch zur Hand genommen und mich gefragt hast, ob ich es gelesen hätte. 
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Zitat: Rupert Nilkaffee schrieb:
Hat jemand hier Joyce gelesen?
*meld*
Hier. Allerdings nur Kurzgeschichten, damals im Englisch-LK. Ein dünnes Bändchen namens "Dubliners". Ich könnte es Dir wichteln...
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