30.08.2004 21:54
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Allgemeines Buchgeplauder | Bibliothek
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Ludy
Chief Resident
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Ich habe beschlossen, die Bücher, die die Süddeutsche Zeitung wöchentlich für 4€90 herausgibt, zu sammeln. Von den 50 Romanen kenne ich bisher nur 2, nämlich den Namen der Rose und Frollein Smillas Gespür für Schnee. Einige wollte ich immer schon mal lesen, wie Der dritte Mann, Deutschstunde oder Katz und Maus. Und die Romane, die ich nicht kenne, werden meiner Allgemeinbildung auch nicht abträglich sein.
Außerdem finde ich, daß die Aktion eine gute Sache ist.
Eine Auflistung aller in dieser Reihe erscheinenden Bücher.
Was haltet ihr davon? Glaubt ihr auch, daß es Geldverschwendung ist, jede Woche 5€ für ein Buch auszugeben? Immerhin kommt in 50 Wochen ein hübsches Sümmchen zusammen...
Oder meint ihr, daß man für schöne Literatur nicht genug ausgeben kann?
EDIT:
Ich habe mal die Überschrift und den Thread für alle Bücher erweitert, nicht nur für die von der Aktion der Süddeutschen.
[Dieser Beitrag wurde von _TylerDurden_ am 30.08.2004 um 21:54 editiert]
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Manche leuchten, wenn man sie liest.
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04.04.2004 23:25
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Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
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Ludy
Chief Resident
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Klappentext
Prag zur Zeit des Kalten Kriegs. In einem Restaurant begegnen sich der erfolgreiche Chirurg Tomas und die Serviererin Teresa. Zwischen den beiden entwickelt sich eine innige, wilde Liebe, die aber immer wieder unter Tomas’ unzähligen Affären mit anderen Frauen leidet. Teresa, der eine Unterscheidung von Sexualität und Liebe fremd ist, trifft seine Untreue tief ins Herz. Dennoch heiraten sie und ziehen nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings in die Schweiz. Doch dort lebt bereits die Malerin Sabrina, ebenfalls eine tschechische Emigrantin und eine der Geliebten von Tomas. Schließlich hält es Teresa nicht mehr aus: Sie will zurück in die Tschechoslowakei. Tomas sieht sich vor die Wahl gestellt, entweder die politische Freiheit in der Schweiz zu genießen und dort seine Karriere als Arzt voranzutreiben oder Teresa und damit seiner Liebe zu folgen...
Ob ich den ersten Band in nächster Zeit lesen werde, weiß ich nicht. Der Anfang war nicht unerträglich leicht zu lesen, recht philosophisch. Ich denke, ich habe mir den für meine nächste Sinnkrise auf.
Eine Freundin hat "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" in der Schule gelesen und findet ihn gut und vor allem sehr vielschichtig. Bei jedem weiteren Lesen würde einem ein neuer Aspekt auffallen, und das sei wohl sehr spannend.
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Manche leuchten, wenn man sie liest.
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05.04.2004 00:05
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Nichtraucher
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Das Schöne an der "Unerträglichen Leichtigkeit" ist, dass du danach nie wieder ein Buch von Kundera lesen musst, weil er hier die Quintessenz seines Schaffens reinpackt. Buy one, get the rest for free!
Ausnahme: "Der Scherz", sein Frühwerk, das ist anders. Und auch sehr gut. Ich mag auch die "Leichtigkeit", aber mit Kundera ist es bei mir so eine Hassliebe: Er nervt mich furchtbar mit seiner immerwiederkehrenden Laien-Philosophierei, seinem Penis-Wahn und seinen "Gutaussehender Chefchirurg mit dunkler Vergangenheit kriegt sie alle"-Klischees. Ein großartiger Schriftsteller mit nicht ganz so großartigen Büchern.
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Wirklich gut geschrieben, hat auch mir gefallen! Erfrischender Schreibstil, nach der Devise:
"Unsere Kritiker sind unsere Freunde, denn sie zeigen uns unsere Fehler." Weiter so!
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05.04.2004 00:19
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Nichtraucher
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Hab mir die Liste angesehen. Klingt ziemlich einschläfernd. Die meisten Bücher will ich nicht lesen müssen. Die meisten kenne ich auch nicht. Von denen, die ich kenne, kann ich empfehlen:
- Das Bildnis des Dorian Gray
- Der dritte Mann
- Der große Gatsby (tolltolltoll!)
- Herz der Finsternis
Ansonsten..was soll das für eine Liste sein, ohne "100 Jahre Einsamkeit" oder irgendwas von Hemingway.. *kopfschüttel*
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Wirklich gut geschrieben, hat auch mir gefallen! Erfrischender Schreibstil, nach der Devise:
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05.04.2004 07:55
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Ludy
Chief Resident
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Tja, das ist das Problem, wenn man 50 Romane aus hundert Jahren heraussuchen muß. Irgendwas fehlt immer. Aber sie behaupten ja nicht, ihre Auswahl sei das Nonplusultra.
Ich finde gerade gut, daß ich nicht so viele von den Autoren und Büchern kenne, weil ich so meine Horizont erweitere. Und wirklich schlecht werden sie schon nicht sein, weil bei der großen Auswahl, die die Feuilletonisten hatten, kein Verlegenheitslückenfüller drankommen mußte.
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Manche leuchten, wenn man sie liest.
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05.04.2004 14:43
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_TylerDurden_
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Ich hatte die "Leichtigkeit" schonmal in Händen, finde ich auch einen coolen Buchtitel, und wollte es fast kaufen, auch weil ich nichts von Kundera kenne (schlagt mich!). Dann habe ich's schnell wieder weggelegt. Der Klappentext schreckte mich ab. Überhaupt finde ich Klappentexte gräßlich.
Bei der Leichtigkeit kam noch hinzu, dass mir das Ende verraten wurde. (Wehe du blätterst vor Kleeteufel
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05.04.2004 14:56
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Fergus
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Die "Leichtigkeit" war vor langer Zeit mal eine Pflichtlektüre für den Deutschunterricht. Damals fand ich es fürchterlich (ebenso die Verfilmung mit D. Day-Lewis und J. Binoche). Ich bezweifle, daß es heute anders wäre, denn so absolut und grundsätzlich haben sich meine literarischen Vorlieben nicht geändert.
Ich gestehe, ich will in erster Linie unterhalten werden, wenn ich freiwillig lese. Wenn das mit Niveau geschieht - gut. Wenn es mal etwas seichter ist - auch gut. Die Mischung macht's, und ich zwinge mich zu nichts nur wegen irgendeines Kanons.
Mit modernen 'anspruchsvollen' Autoren kann man mich ohnehin meist jagen; ich halte mich eher an (nicht deutschsprachige) Klassiker.
Was mich persönlich an Kunderas Roman am meisten störte: Er ließ mich kalt; das Schicksal der Figuren war mir gleichgültig. Immer ein schlechtes Zeichen, wenn ich etwas lese...
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"There's nothing new under the sun, but there are lots of old things we don't know."
- Ambrose Bierce -
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05.04.2004 18:21
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Ramujan
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Der nichtrauchende Pfeifenkrautler hat da ein paar treffende Kommentare zur "Leichtigkeit" gepostet.
Bezeichnend an diesem Buch finde ich: Ich kann mich kaum noch an den eigentlichen Inhalt erinnern, ich weiß nicht mal mehr wie's ausgeht, dafür fallen mir immer wieder einzelne Passagen ein: Die Ausführungen zur ewigen Wiederkehr, über Stalins Sohn, über die Genesis, usw ...
Der Weg ist das Ziel. Rumblättern kann man immer wieder, noch mal komplett lesen möchte ich's nicht unbedingt.
Es ist aber eigentlich völlig egal, ob man das Ende kennt oder nicht.
Die anderen Bücher, die ich aus der Reihe kenne sind:
"Fräulein Smillas Gespür für Schnee": Halte ich für einen ausgezeichneten, unheimlich toll geschriebenen Krimi mit einem nicht ganz zufriedenstellenden Ende. Smilla ist viel, viel cooler als Wallander.
"Das Hotel New Hampshire": Hatte mal eine kurze Irving-Phase, da durfte das Buch nicht fehlen. Unbedingte Empfehlung.
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05.04.2004 19:16
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_TylerDurden_
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Schon beim Film runzelte ich beim Ende unbefriedigt die Stirn über meinem scharfen Adleraugen und dachte "Och nööö".
Übrigens auch so ein Thema: Liest man beim Film zum Buch nachher noch die literarische Vorlage? Ich nicht. Beziehungsweise, die Ausnahmen kann ich an an einer Hand abzählen.
Jedenfalls bin ich gespannt was mir Ludy bald über Stalins Sohn erzählen wird. *LudyzumLesenpeitsch*
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