The Return of the King


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Post 17.06.2004 21:02 Post
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_TylerDurden_



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Es ist nebenbei auch eines der frechsten Product Placements in der Filmgeschichte:



Duracell

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Post 18.06.2004 12:42 LightbulbThe Return of Thanil
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thanil.bernetar
Dackinei


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Also Gerüchten zu Folge bin auch ich nicht 25 Stunden täglich online, deshalb jetzt mit einiger Verspätung ein paar Antworten und (hoffentlich auch) ein paar Anregungen.

Mike Hat sagt, dass Peter Jackson dem Herzstück des Films - der Schlacht auf den Pelennor-Feldern - alles andere unterordnet und dafür viele wichtige Buchszenen opfert. Thanil würde dem entgegnen, dass er es so sieht, dass die Schlacht auf den Pelennor-Feldern mehr der Hintergrund ist, vor dem sich die kleineren Geschichten entfalten können. Insofern war "Herzstück" vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt. Peter Jackson folgt Tolkien, indem er den Ringkrieg zur Entscheidungsschlacht über die Zukunft Mittelerdes in Szene setzt. Aber er vergißt dabei nicht, dass diese Schlacht für sich allein genommen keinen Wert hat. Ich denke durch die Fokussierung auf und die Dramatisierung des Frodo-Subplots wird das nötige Gegengewicht geschaffen. Natürlich muss Peter wieder kürzen, was das Zeug hält. Wie schon in FotR schneidet er fast alles weg, was nicht mit den zwei roten Fäden von RotK direkt zusammenhängt. Der erste rote Faden ist der Überlebenskampf der Völker des Westens gegen den überlegenen Feind sowie Aragorns Aufstieg zum Heerführer des Westens. Hinzu kommt ihre spätere Funktion als "Ablenkung", um Frodo die Erfüllung seiner Aufgabe zu ermöglichen. Schlau verbindet Peter Jackson immer wieder die beiden Plots, indem sie gegenüber gestellt werden und die direkten Auswirkungen der Handlungen auf dem einen Schauplatz mit den Handlungen des anderen Schauplatzes gezeigt werden.

Beispiele:
Erstens die geniale filmische Verknüpfung von Gandalfs Gespräch mit Pippin über den Hexenkönig, während sie von den Mauern Minas Tiriths in Richtung von Minas Morgul blicken, mit der Ankunft Frodos und seiner Gefährten an eben jenem Ort. Hier werden Handlungen miteinander synchronisiert und zugleich inhaltlich verknüpft.

Zweitens die "Ablenkung" nach dem Sieg auf den Pelennor-Feldern zu Gunsten von Frodo und Sam. Es wird ein direkter Kausalzusammenhang zwischen den Aktionen von Handlungsstrang Zwei und Handlungsstrang Eins gebaut.

Mike Hat sagt, dass Peter Jackson die Ereignisse hinter den Mauern der Stadt, die im Buch die eigentliche Dramatik ausmachen würden, sträflich vernachlässigt, worunter der Film leidet und uninteressanter wird. Thanil hingegen würde argumentieren, dass wir ganz schön viel von den Ereignissen hinter den Mauern der Stadt erfahren, und dass es in der Pelennor-Schlacht mindestens vier verschiedene Subplots gibt, die jeder ihren eigenen dramatischen Höhepunkt und verschiedene Wendepunkte haben.

Da hätten wir als erstes den Angriff der Horden auf die Stadt, in den durch die Ankunft der Rohirrim eine entscheidende Wendung gebracht wird. Dramatische Höhepunkte sind (A) die Ankunft der Rohirrim und die Rede Theodens, (B) das Eintreffen der Haradrim mit den Mumakil und die damit einher gehende Beinahe-Wendung zu Gunsten Mordors und (C) die Konfrontation zwischen Hexenkönig und Theoden/Eowyn/Merry, die im Tod des Hexenkönigs endet.

Als zweiten, dritten und vierten Subplot hätten wir den Verteidigungskampf hinter den Mauern, deren Hauptakteur Gandalf ist. Gandalf übernimmt die Verteidigung, spricht Mut zu, organisiert den Widerstand.

Die Subplots im Einzelnen: (A) Der "Machtkampf" zwischen Denethor und Gandalf, der direkt bei der Ankunft Gandalfs beginnt, sich mit den Tricks von Gandalf zur Aktivierung der Verteidigung fortsetzt und in der formellen Übernahme des Kommandos bei Denethors (letzter) Wahnsinnsattacke endet. (B) Der Wahnsinn Denethors, der anfangs die Verteidigung der Stadt unterhöhlt, später das Leben von Faramir bedroht und in der Rettung Faramirs durch Pippin und Gandalf und dem Tod Denethors endet. (C) Die "innere Reise" Pippins, der sich von einem verantwortungslosen naiven Hobbit zu einem Lebensretter Gandalfs und Faramirs sowie einem reifen, verantwortungsvollen Erwachsenen entwickelt. Wichtigste Stationen auf der Reise sind der Fehler mit dem Blick in den Palantir, die Trennung von Merry, das Vorsprechen bei Denethor, die Kletterpartie auf den Leuchtturm (alles vor der Schlacht) und schließlich die zunehmende Orientiertheit und Zielstrebigkeit während der Schlacht. Sehr wichtig ist auch das Gespräch zwischen Gandalf und Pippin über das Jenseits.

Dadurch, dass diese Subplots alle ineinander gewoben werden, erlebe ich persönlich als Zuschauer Thanil die Belagerung von Gondor als höchst dramatischen Konflikt, der sehr vielschichtig ist, wenn man sich von der reinen Wucht und Bildmacht der Schlachtszenen nicht blenden und ablenken läßt. Ein dramatischer Höhepunkt in einem der vier genannten Subplots folgt auf einen Höhepunkt in einem anderen Subplot. Und oftmals sind sie so angeordnet, dass eine positive Entwicklung durch eine negative Entwicklung in einem anderen Subplot kontrastiert und damit relativiert wird. Es ist eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle. Und ich verstehe bei Leibe nicht, wieso dem Film ausgerechnet vorgeworfen wird, dass ihm die leisen Charaktermomente fehlen würden. Hier nur eine kurze, unvollständige Auflistung von ruhigen Charaktermomenten inmitten des Schlachtengetümmels (die langen Passagen vor und nach der Schlacht ausgenommen!):

- Das Gespräch zwischen Gandalf und Pippin über das Jenseits.
- Das Gespräch zwischen Eowyn und Theoden kurz vor Theodens Tod.
- Das Drama in den Hallen der Toten zwischen Denethor, Pippin und Gandalf (zwei Szenen).
- Das Mutzusprechen von Eowyn an Merry kurz vor dem Eingreifen der Rohirrim in der Schlacht.

Mike Hat glaubt, dass die Extended Version den Film noch deutlich aufwerten könnte. Hier kann sich Thanil anschließen. Ich glaube auch, dass der Film für die Kinos sehr zusammengeschnitten wurde, und dass viele wichtige Momente fehlen. Am schmerzlichsten vermisse ich die Konfrontation zwischen Gandalf und dem Hexenkönig. Es gab in der Kinoversion eine famose Einleitung für diese Konfrontation. Es ist wirklich schade, dass die Auflösung hier nicht gezeigt wurde.

Es gibt vieles, was noch besser sein könnte, aber das ändert für mich nichts daran, dass das, was wir im Kino schon gesehen habe, schon fantastisch gut war. Ich habe mich glaube ich noch nie so gut unterhalten und zugleich gerührt gefühlt wie bei RotK. FotR gefällt mir vom Kopf und vom Verstand her besser, aber RotK traf irgendwie mitten ins Herz.

GuyIncognito stört sich daran, dass ihm viele Szenen zu oberflächlich erschienen, dass sie "hollywoodmäßig" und "auf cool getrimmt" erschienen. Thanil würde dem entgegen halten, dass er nicht mit der Holzkeule undifferenziert auf alles drauf schlagen sollte, was erfolgreich war. Die Trilogie ist keine Hollywood-Produktion. Hollywood hat sich fünfzig Jahre lang an den Stoff kaum herangetraut, und wäre er in Hollywood verfilmt worden, dann hätte das Ergebnis völlig anders ausgesehen. Es wäre vielleicht eine Art "Van Helsing" geworden. Man sollte nicht den Fehler begehen und "Erfolg" mit "Hollywood" gleichsetzen. Die Trilogie hat einen unvergleichlichen Siegeszug weltweit angetreten. Sie hat scheinbar einen Nerv der Zuschauer voll getroffen, aber das sollte man nicht zum Anlass nehmen, sie zu verdammen. Man sollte es auch nicht als Anlass nehmen und alles, was einem persönlich daran nicht gefallen hat, mit der Holzkeule "Hollywood" zu brandmarken. Das ist wirklich billig und sinnlos.

Nur dies als Anregung: ein Markenzeichen der Trilogie ist eben, dass sie in zentralen Punkten UNCOOL ist. Es werden beispielsweise emotionale Männerfreundschaften gezeigt (Sam und Frodo, Merry und Pippin), die nach vorherrschenden Klischees mit Homosexualität assoziiert werden. Männerfreundschaften werden in Hollywood normalerweise durch coole Sprüche und sublimierte Gewalt codifiziert und markiert. Ich erinnere an solche Filme wie "Bad Boys" oder auch ältere Vertreter der Gattung wie "Lethal Weapon". Des weiteren hält sich die Trilogie größtenteils nicht an zentral gewordene dramaturgische Techniken, die beispielsweise das überlange Ende ("Abklingen") in RotK verboten hätten. Es ist ein interessantes Thema, das einen eigenen Thread verdient hätte.

Des weiteren ist GuyIncognito unzufrieden mit dem Schnitt der Pelennor-Schlacht. Er wirke an manchen Stellen wie zusammengezimmert und unharmonisch. Hier kann Thanil die wenigsten Einsprüche bringen. Es ist schon an manchen Stellen erkennbar, dass hier ein Meisterwerk noch in letzter Minute zusammengeschnitten wurde, um die Erfordernisse des Filmverleihs und Filmvertriebs zu erfüllen. Ich hoffe auf die SEE, die in diesem Falle wirklich noch einige Dellen ausbessern könnte. Dennoch bleibe ich dabei: ein Meisterwerk.

Dann kritisiert GuyIngognito, dass die Schlacht ihn als Zuschauer nicht oder kaum einbeziehen konnte und nicht das Gefühl des "dabei seins" vermitteln konnte. Diesen Einwand kann Thanil überhaupt nicht nachvollziehen, hält ihn sogar für eine krasses Fehlverständnis des Films. Gerade die Szene der Ankunft und des Eingreifens der Rohirrim in die Schlacht ist seiner Meinung nach ein Meisterstück der Einbeziehung des Publikums in die Geschehnisse. Es werden Eowyn und Merry als Identifikationsobjekte angeboten, und viele Kameraeinstellungen sind aus einer quasi-subjektiven Haltung heraus gefilmt, sind ganz nah bei ihnen, zeigen ihre Gefühle und Ängste und das Geschehen aus ihrem Blickwinkel.

Dass er ausgerechnet die Schlacht um Zion aus Matrix Revolutions als positives Gegenbeispiel zur Schlacht auf den Pelennor-Feldern heranzieht, zeigt, wie verschieden die Geschmäcker sind. Denn viele empfinden gerade die Schlacht um Zion als stumpf, emotionslos und fad. Dem kann ich mich allerdings auch nicht anschließen, denn die Schlacht um Zion für sich genommen hat mich emotional durchaus einbezogen und angesprochen. Allerdings nicht so stark wie die Schlacht auf den Pelennor-Feldern.

Später fragt GuyIngognito warum es beispielsweise nötig gewesen sei, den Frodo-Plot durch einen Konflikt zwischen Sam und Frodo zu komplizieren und zu dramatisieren, statt einfach ihre Qualen auf der gemeinsamen Reise noch ausführlicher zu zeigen. Nun, dem würde Thanil entgegen setzen, dass man die Qualen einer Reise sowohl durch Bilder und damit äußerlich als auch durch Dialog und damit innerlich veranschaulichen kann. Peter Jackson hat sich für eine Kombination entschieden. Wir sehen gegen Ende mehrere (ich würde sagen: ausreichend bis viele!) Szenen, in denen die körperlichen Qualen der letzten Etappe der Reise sehr anschaulich gezeigt werden. Und wir haben den inneren Konflikt zwischen Frodo und Sam, der durch Gollum initiiert und befeuert wird. Ich denke, dass dieser Konflikt die notwendige Konsequenz des dramaturgischen Aufbaus der Handlung in TTT gewesen ist und zeigt, dass der Ring letztlich auch jede Freundschaft zu zerstören in der Lage ist. Die Totalität der Bedrohung durch den Einen Ring erlaubt weder, dass sich irgendjemand der Anziehung auf Dauer entziehen kann (Gandalf, Boromir, Galadriel, Aragorn, Faramir), noch, dass es zwischenmenschliche Bereiche gibt, die sich diesem Einfluß dauerhaft entziehen können (Smeagols und Deagols "Freundschaft", Frodos und Sams Freundschaft). Diese Totalität muss konsequent durchgeführt werden, oder die Bedrohung durch den Einen Ring wird relativiert und geschmälert, letztlich sogar entwertet. Auch im Buch finden sich Anzeichen für diese Entfremdung zwischen Sam und Frodo, doch im Film erscheinen sie bildlicher, drastischer, und dem Medium entsprechend verkürzt.

Die dem Medium entsprechende Verkürzung finden wir natürlich auch und gerade bei allen Formen von zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen. Das ist eine Achillesferse der ganzen Trilogie, und das will ich auch freimütig einräumen. Die zeitlichen und räumlichen Entfernungen und Distanzen sind an manchen Stellen auch und gerade durch den Schnitt unzureichend umgesetzt worden. Es handelt sich hier um Leerstellen, die man entweder mit dem Buchwissen und gesundem Menschenverstand füllen kann ("gutwillige" Rezeptionshaltung), oder bei entsprechend "böswilliger" Rezeptionshaltung dem Film nicht verzeihen kann. Ich bin so ein gutwilliger Mensch...

So, ich will hier und jetzt schließen, weil mir gerade die Finger anfangen zu schmerzen...
[Dieser Beitrag wurde von thanil.bernetar am 18.06.2004 um 12:41 editiert]

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Post 18.06.2004 13:41 Post
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GuyIncognito
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The return of thanil...
Er hat schön in der dritten Person geschrieben, das gefällt GuyIncognito... dennoch kann ich die genialität die du beschreibst in RotK nicht finden. Sorry!

Ich will nur nochmal abschließend sagen, dass, wie du treffend bemerkt hast, jeder seinen eigenen Geschmack hat... ich will niemanden auf meine Seite ziehen. Wem der Film gefällt - gut - wem er nicht gefällt - auch gut!
Ich habe nur versucht aufzuzeigen, was mich an RotK gestört hat, und warum es meiner Meinung nach bei mir nicht funktioniert hat.

Zitat:
Diesen Einwand kann Thanil überhaupt nicht nachvollziehen, hält ihn sogar für eine krasses Fehlverständnis des Films.

Warum Fehlverständnis? Das hat doch nichts mit Verstehen zu zun... das was PJ da auf die Beine gestellt hat, hat bei mir einfach nicht funktioniert.

Noch was zu den zeitlichen und räumlichen Distanzen... ich verzeihe es den Filmen... wenn ich auch nicht ganz verstehen kann, warum dort so gekürzt wurde. Bei Filmen die 3 und mehr Stunden dauern, werden doch 2 oder 3 Minuten übrig sein, um diese Dinge adäqat darzustellen. Aber gut, geschehen ist geschehen.

Zitat:
Thanil würde dem entgegen halten, dass er nicht mit der Holzkeule undifferenziert auf alles drauf schlagen sollte, was erfolgreich war.

Das mach ich doch gar nicht. Ich dresche nicht auf RotK ein, weil er erfolgreich war, sondern weil er mir nicht gefällt - das ist ein großer Unterschied. Ich frage mich nur, warum der Film so erfolgreich war - ich kanns nicht nachvollziehen.
Ich weiß auch, dass es keine Hollywoodproduktion ist - das ändert aber nichts daran, dass sich PJ einiger wunderbarer Hollywood-Klischees bedient. Es ist belanglos, wo ein Film Produziert wird - für mich zählt das Ergebnis. Mein Vergleich mit Hollywood bezog sich auf bestimmt Szenen und deren Machart, nicht auf den Entstehungsort.
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Post 18.06.2004 13:53 Post
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Ramujan



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Wahrscheinlich fällt das Niveau jetzt um mehrere Stufen, wenn ich meine Meinung auch noch kundtue, aber das, was ich an der Rückkehr (und genaugenommen an der ganzen Trilogie) am bemerkenswertesten fande, war, dass sie auf eine höchst unterhaltsame und über weite Strecken durchaus mitreißende Art und Weise gezeigt hat, wie wenig sich doch Bücher ersetzen lassen.

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Post 18.06.2004 14:17 Post
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GuyIncognito
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Ramujan, ein guter Satz... ich würde das sogar noch auf die eigene Fantasie ausweiten!!
[Dieser Beitrag wurde von GuyIncognito am 18.06.2004 um 14:17 editiert]

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Post 18.06.2004 14:11 Post
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Kaylee



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Also, um noch einen persönlichen Filmeindruck miteinzubringen:

Ich für meinen Teil, habe bisher jede Filmszene genauso erlebt, wie Thanil. sie jeweils so excellent beschrieben hat. Erstaunlich (auch für mich selbst), aber wahr.

Gerade der Wechsel zwischen Hoffnung- und Hoffnungslosigkeit, die Verbindung der einzelnen Handlungsstränge, die ich dieses Mal wesentlich besser gelöst fand, als in TTT, die Kombination von leisen und monumentalen Momenten....

Auch wenn ich selber nicht zu einer Bewertung wie 'endgeiler Film' kommen würde, konnte ich RotK (inzwischen schon mehrfach) absolut als Filmereignis geniessen.

eine wohl auch (zu) gutwillige
Fee

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Post 18.06.2004 14:19 Post
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thanil.bernetar
Dackinei


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Ich hoffe ja noch auf andere Antworten auf mein Mega-Posting, ruhig auch kontroverse Ansichten.

Dennoch hier kurz meine Replik auf deine Replik auf meine Replik:

Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Das mach ich doch gar nicht. Ich dresche nicht auf RotK ein, weil er erfolgreich war, sondern weil er mir nicht gefällt - das ist ein großer Unterschied.
Mir ist bloß sauer aufgestoßen, dass du das persönliche Empfinden mit dem Verweis auf den angeblichen "Hollywood-Charakter" legitimieren bzw. objektivieren wolltest. Damit benutzt du "Hollywood" als Schlagwort und Universalkeule, wofür es aber nicht geeignet ist.

Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Ich frage mich nur, warum der Film so erfolgreich war - ich kanns nicht nachvollziehen.
Tja, es ist ja auch ein kleines Wunder. Im ersten Jahr hat kein Mensch damit gerechnet, dass LotR so ein großes Ding werden würde. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass damals die Augen der Öffentlichkeit und aller Massenmedien beinahe völlig auf "Harry Potter I" gerichtet waren. Im Cinedom, dem größten Kölner Kino, lief "HP 1" in sechs oder acht Kinosälen und "Die Gefährten" in nur zwei Sälen. Die Folge war, dass "Die Gefährten" wochenlang ständig ausverkauft war. Es gab damals für mich auch in anderen Kinos in Köln wochenlang keine Möglichkeit an Karten zu kommen. Der Erfolg von LotR kam im ersten Jahr wirklich aus heiterem Himmel.

Die einzige Erklärung ist, dass die Trilogie als Ganzes unterbewußte und bewußte Wünsche der Kinogänger weltweit auf besonders eindrucksvolle Weise erfüllt. Aber das kann ich nicht wissenschaftlich ergründen, dafür fehlt mir das Instrumentarium. Ich kann immer nur strukturalistisch und evtl. noch produktions- und rezeptionsästhetisch argumentieren. Ich bin kein (Massen-)Psychologe und Statistiker :-)

Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Ich weiß auch, dass es keine Hollywoodproduktion ist - das ändert aber nichts daran, dass sich PJ einiger wunderbarer Hollywood-Klischees bedient.
Versuch das doch mal zu erläutern, indem du auflistest, wo "Hollywood-Klischees" verwendet werden und kurz erklärst, warum es sich um ein solches handelt. Man könnte auch auf Vorbilder verweisen, wo diese Klischees zu Klischees geworden sind. Das wäre doch mal interessant, oder? Dann kämen mir deine Einwürfe auch nicht so aus der Luft gegriffen vor.
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Post 18.06.2004 17:26 Post
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GuyIncognito
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Beiträge: 2528
ich werde später oder Morgen noch mehr dazu schreiben, jetzt nur mal Antwort auf die Dinge unten...

Zitat:
thanil.bernetar schrieb:
Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Das mach ich doch gar nicht. Ich dresche nicht auf RotK ein, weil er erfolgreich war, sondern weil er mir nicht gefällt - das ist ein großer Unterschied.
Mir ist bloß sauer aufgestoßen, dass du das persönliche Empfinden mit dem Verweis auf den angeblichen "Hollywood-Charakter" legitimieren bzw. objektivieren wolltest. Damit benutzt du "Hollywood" als Schlagwort und Universalkeule, wofür es aber nicht geeignet ist.
Ich will damit nichts legitimieren - was auch gar nicht nötig ist... wie ich den Film schon weiter oben beschreiben habe, ist es meine persönliche Sichtweise - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auch muß ich nichts objektivieren, denn das kann ich nicht - und mir ist auch niemand bekannt, der das annähernd könnte.

Zitat:
Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Ich frage mich nur, warum der Film so erfolgreich war - ich kanns nicht nachvollziehen.
Tja, es ist ja auch ein kleines Wunder. Im ersten Jahr hat kein Mensch damit gerechnet, dass LotR so ein großes Ding werden würde. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass damals die Augen der Öffentlichkeit und aller Massenmedien beinahe völlig auf "Harry Potter I" gerichtet waren. Im Cinedom, dem größten Kölner Kino, lief "HP 1" in sechs oder acht Kinosälen und "Die Gefährten" in nur zwei Sälen. Die Folge war, dass "Die Gefährten" wochenlang ständig ausverkauft war. Es gab damals für mich auch in anderen Kinos in Köln wochenlang keine Möglichkeit an Karten zu kommen. Der Erfolg von LotR kam im ersten Jahr wirklich aus heiterem Himmel.

Ich dachte mir schon, das ich das noch weiter hätte ausführen sollen...
Meine Verwunderung bezog sich nicht auf die gesamte Trilogie, sondern eher auf die relation der teile untereinander... Fellowship war sehr erfolgreich, TTT auch... beide Filme gefallen mir gut... jetzt kommt RotK, der mir überhauptnicht gefällt (worüber ich übrigens sehr überrascht war) und er wird noch viel erfolgreicher und viele Kinogänger bezeichnen ihn als den Besten der drei Teile... dem gilt meine Verwunderung - das kann ich nicht nachvollziehen.
Vielleicht trafen sich ja bei den ersten beiden Filmen mein Geschmack und der der Masse - im gegensatz zu Teil Drei.

Zitat:
Zitat:
GuyIncognito schrieb:
Ich weiß auch, dass es keine Hollywoodproduktion ist - das ändert aber nichts daran, dass sich PJ einiger wunderbarer Hollywood-Klischees bedient.
Versuch das doch mal zu erläutern, indem du auflistest, wo "Hollywood-Klischees" verwendet werden und kurz erklärst, warum es sich um ein solches handelt. Man könnte auch auf Vorbilder verweisen, wo diese Klischees zu Klischees geworden sind. Das wäre doch mal interessant, oder? Dann kämen mir deine Einwürfe auch nicht so aus der Luft gegriffen vor.

Ich glaube, die Szenen die ich meine, habe ich schon zur Genüge erklärt, aber dennoch, hier nochmal... (um mal einige zu nennen)

Gimli die Witzfigur - Er ist ja wirklich putzig und nett, unser kleiner Gimli - immer zu Späßen aufgelegt, ab und an stolpert er mal - wirklich witzig!

Legolas der Artist - In FotR war meines Erachten alles glaubhaft... In TTT die Skateboardeinlage kann ich verschmerzen, aber die Sache mit dem Pferd sieht zwar gut aus, ist aber deplaziert und vollkommen unrealistisch (ich schreibe das, wohl wissend das es sich um einen Fantasyfilm mit Elben und Zwergen handelt). Und natürlich wird das in RotK weiter ausgebaut.

Gandalf schlägt Denethor nieder - auf seiner Burg, vor seinen Wachen und niemand rührt auch nur einen Finger.
Ansonsten fast alle Szenen mit Denethor - das Essen im Thronsaal und sowieso die gesamte Szene mit dem Scheiterhaufen und der Fackel-Denethor! Es wirkt einfach nur noch lächerlich - ich könnte kotzen wenn ich das sehen!

Gandalf wirkt stellenweise irgendwie seltsam - nicht mehr wie der Gandalf aus den ersten beiden Filmen. Er verkommt fast zu einer Actionfigur...

Arwen - wie schon geschrieben - sie lug am Ende des Films hinter dem Banner hervor wie ein kleiner Teenager - ach wiieeee Süß! Ich frage, wie alt ist sie? Einige tausend Jahre oder doch erst 13?

Sauron der Leutturm - wie dämlich muß man sein, um auf diese Idee zu kommen?

Wieso ist Arwens Lebenskraft plötzlich an den Ring gebungen - Halllloo PJ?? Um wieder mal Dramatik in die Geschichte zu bringen?

Und wie witzig, Legolas und Gimli rennen wieder Opferzählend durch die Gegend... 39 - 40 - 41 - und ich kotz gleich in die Ecke!

Ich finde Gollum stellenweise nur noch nervig - in TTT ist er sehr sehr gut gelungen - aber in RotK hab sies irgendwie übertriegen. Auch wegen der wiederhohlungenam Anfang des Films.... ich brauche keine beschreibungen, was früher passiert ist...

Was ist mit dem debilen häufchen Elend am Ende? Soll das Bilbo sein?

Weiter will ich das jetzt mal nicht ausführen.... ich hab den Film bisher nur einmal gesehen (was mir normalerweise überhauptnicht entspricht) und dabei wird es bis zur SEE auch bleiben.

Wie soll ich das jetzt zusammenfassen? Ich versuch es mal so...

Mir kommt es so vor wie die Charakteränderung bei Faramir (der in TTT recht wenig mit dem Buch zu tun hat)... laut PJ war es nötig, denn die Kinogänger hätten nicht verstanden, warum er dem Ring wiederstehen kann...
... anscheinend denkt PJ, dass es nötig ist, solch hanebüchenen Mist in die Filme zu packen, weil wir es anders nicht verstehen. PJ traut sich nicht, einen Film frei von solchen Dingen zu machen... und genau das bezeichne ich als typischen Hollywood-Mist... ob das jetzt Hollywood-like ist, oder nicht, spielt keine Rolle. Jeder sollte inzwischen wissen, was ich meine - auch ohne diesen oder einen anderen Begriff zu verwenden.

Das meine ich, mit der fehlenden Ernsthaftigkeit... mit der fehlenden Härte... viele Dinge wirken aufgesetzt und nicht echt - das soll auch keine absolute Einstufung in gut/schelcht sein - mir gefällt es einfach nicht.

Die aufgezählten Dinge würden perfekt in van Helsing, Die Mumie und solchen Schwachsinn passen.

Thanil, mir kommt es so vor, als ob du RotK mit allen Mitteln verteidgen willst und für alles was PJ gemacht hat eine rechtfertigung suchst, warum es so gut gelöst ist.
[Dieser Beitrag wurde von GuyIncognito am 18.06.2004 um 17:26 editiert]

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Zitat:
GuyIncognito
Thanil, mir kommt es so vor, als ob du RotK mit allen Mitteln verteidgen willst und für alles was PJ gemacht hat eine rechtfertigung suchst, warum es so gut gelöst ist.
Diesen Vorwurf höre ich oft und verursacht bei mir jedes Mal schlechte Laune. Der Grund dafür ist, dass man das sehr leicht einfach umdrehen kann:

"GuyIncognito, mir kommt es so vor, als ob du RotK mit allen Mitteln schlecht machen willst und für alles was PJ gemacht hat eine Rechtfertigung suchst, warum es so schlecht gelöst ist."



Und schon wären wir in einer unsachlichen Schlammschlacht. Du siehst, dass wir so nicht weiter kommen werden, oder?

Eine ausführliche Antwort folgt später, aber bitte bring das Ganze nicht auf diese Schiene, denn das ist ziemlich unsachlich, oder?
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Post 18.06.2004 17:26 Post
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GuyIncognito
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"GuyIncognito, mir kommt es so vor, als ob du RotK mit allen Mitteln schlecht machen willst und für alles was PJ gemacht hat eine Rechtfertigung suchst, warum es so schlecht gelöst ist."
Stimmt nicht, ich brauche keine Rechtfertigung... es ist schlecht

Nicht so ernst nehmen! Ich will keine Schlammschlacht und auch nicht, dass du schlechte Laune hast....
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