18.06.2004 19:41
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Kaylee
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Und ein BISSCHEN ist es auch wie damals, als die Griechen sich gegen den Persereinmarsch zur Wehr gesetzt haben..... *begeistertnick*
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18.06.2004 19:49
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MorgothderGrosse
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18.06.2004 19:55
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Kaylee
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Ooohh, DAS ist aber tapfer von dir!!
Aber jetzt lässt du einfach so lapidar fallen, dass Otto doch zum Kaiser gekrönt wurde!? *stauun* Gut, irgendwann MUSSTE er ja, sonst hätte er in diesem thread nichts zu suchen, aber irgendwie ist mir das jetzt doch etwas plötzlich.... *absolutgespanntsei* *michtrotzdemtotalbravbismorgengeduld*
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18.06.2004 20:00
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_TylerDurden_
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Eigentlich ist die Krone mit den dicken Klunkern ziemlich kitschig, oder?
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18.06.2004 20:01
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Kaylee
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*Kopfschrägleg* ...du meinst, eine Weiberkrone???
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18.06.2004 20:02
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MorgothderGrosse
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Ich find sie schön. Und außerdem ist die Goldschmiedearbeit meisterhaft für das 10.Jahrhundert *schwärm*.
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18.06.2004 20:04
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Kaylee
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Ausserdem musst du bedenken, dass die Kaiser damals keine schwarzen Anzüge trugen, Tyler.
Da passt das schon! *mitKennerblicknick*
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18.06.2004 20:10
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_TylerDurden_
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Ja eben. Angenommen wir würden die Monarchie wieder einführen, ich kann mir nicht vorstellen wie unser Bundes-König dann sowas trägt. Die englische Krone ist mir ihrem Pelz aber noch barocker.
Ach und Kaylee: Weiberkronen schauen so aus, mit Pelz und Diamanten:
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19.06.2004 13:28
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MorgothderGrosse
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Weiter mit Otto:
"Auch in Regensburg lebt Erinnerung. Die Pfalz der alten Donaustadt besuchte Otto häufig, verbrachte hier gern die christlichen Festtage, und so ergab es sich, dass er Weihnachten 960 in Regensburg weilte, als zwei mit hohen Vollmachten ausgestattete Gesandte des Papstes bei ihm um eine Audienz baten. Sie hatten die im Winter besonders strapaziöse Reise von Rom über den Brenner nicht gescheut, denn die Dokumente, die sie ihn ihrem Kuriergepäck trugen, waren wichtig, geheim und vor allem eilig.
Was die beiden Sonderbeauftragten, der Kardinaldiakon Johannes und sein Geheimsekretär Azo, zu überbringen hatten, war eine Offerte, eine Offerte zu einem Geschäft auf Gegenseitigkeit. Seine Heiligkeit, der Papst Johannes XII., erlaubte sich, den erhabenen König Otto, so führten sie aus, darauf hinzuweisen, dass ihm, dem Nachfolger der fränkischen Herrscher, ein erbliches Anrecht auf die Schutzherrschaft über Rom zustehe, ein Recht, das ihn gleichzeitig verpflichte, der Kirche Beistand gegen ihre Unterdrücker angedeihen zu lassen.
Einfacher ausgedrückt hieß das: Hilfst du mit gegen Berengar (Der vor Otto geflohene König von Norditalien, der vatikanisches Gebiet antastete), so bekommst du die Kaiserkrone.
Selbstverständlich wusste das Otto. Und er wusste noch mehr: dass es sich bei Papst Johannes XII. um einen dunklen Ehrenmann handelte, gebrandmarkt von dem Ruf, noch verrufener zu sein, als die gesamte italienische Geistlichkeit es ohnehin war. Johannes, ein gutaussehender, nicht untalentierter Mann, war korrupt und ohne jeden Skrupel. Er bediente sich des Kirchenschatzes, ließ die Peterskirche verkommen, nahm Bestechungsgelder für Bischofsweihen, und den ehrwürdigen Lateran, die Residenz der Päpste, machte er zum Bordell, in das er neben einheimischen Schönen auch Rompilgerinnen verschleppte. Den König durfte in diesem Moment nicht das Privatleben des Papstes interessieren, sondern nur dessen Amt.
Dass er die Kaiserkrone unbedingt haben wollte, lag nicht in unersättlicher Machtgier begründet oder in eitlem Repräsentationsbedürfnis, sondern in der kühlen Erkenntnis, dass ohne sie auf die Dauer kein Staat zu machen war."
Doch Otto musste sich den Weg nach Rom erst erkämpfen:
"Im Herbst 961 überschritt Otto an der Spitze eines aus allen Stämmen bestehenden Heeres den Brenner, selbst eine Abteilung Wenden war dabei. Über Mangel an Zulauf hatte er sich nicht beklagen können. König Otto zu folgen war eine Ehrensache-auch eine Sache des Gewinns!-, und so traten sich Bischöfe, Herzöge und Grafen gegenseitig auf die Füße bei dem Versuch, im Dunstkreis des Souveräns zu weilen.
Der Tod Liudolfs (seines rebellierenden Sohnes) hatte ihn der schweren Entscheidung enthoben, ob ein Rebell, auch wenn man ihm verziehen hatte, noch als Thronprätendent taugte. So war nur Otto in Frage gekommen, der Sohn der Adelheid, ein sechsjähriges Kind, doch der Vater hatte sich nicht damit begnügt, ihn zu designieren, er hatte ihn zur Sicherheit gleich zum Mitkönig krönen lassen. Ein Schachzug, der Schule machen sollte.
Ottos Heer war so gewaltig, dass der Ruf seiner Stärke genügte, die Tore der italienischen Städte zu öffnen und Berengar auf seine Burgen im Apennin flüchten zu lassen. Otto zog in Pavia ein, wo er mit Adelheid vor der bis auf die Grundmauern niedergebrannten Pfalz stand, in der er vor zehn Jahren Hochzeit mit ihr gefeiert hatte. Von Pavia aus betrieb er die Wiederherstellung des Königreichs Italien, bestrafte Schuldige, belohnte Treugebliebene, setzte Vertriebene wieder ein. Von hier führte er die Verhandlungen mit dem Papst. Im Januar 962 stand er endlich vor den Mauern Roms...
Die ( nur noch 40 000) Römer pilgerten vor die Tore und starrten die Krieger an, die da aus dem Norden zu ihnen gekommen waren. Ihr Eindruck unterschied sich wenig von dem, den ihre Vorfahren hatten. Auch sie hielten alles, was nicht römisch war, für barbarisch: besonders diese rauhen, ungehobelten Männer mit ihren unförmigen Schilden, den langen Schwertern und schweren Panzern, Männer, "deren Bauch ihr Gott war, deren Rausch ihr Mut, deren blinde Wut ihre Tapferkeit". Doch die Liebe zueinander war auf beiden Seiten nicht groß. Der König ließ sich nicht täuschen dadurch, dass man ihn feierlich einholte auf der alten Via Triumphalis, dass seine Füße von den Vornehmsten geküsst wurden, dass das Volk von Rom in Jubel ausbrach, dass die mit Marmor, Edelsteinen, Silber und Gold verzierten fünf Schiffe der Peterskirche im Licht Tausender von Kerzen erstrahlten. Seinem Schwertträger befahl er, beim Gebet nicht niederzuknien-beten könne er im Lager-, sondern aufrecht zu stehen und scharf aufzupassen.
Am 2.Februar 962, einem Sonntag, wurde Otto zum Kaiser gekrönt; Papst und Römer leisteten über dem Grab des Apostels Petrus ihren Treueid. Anschließend wurden die bei Staatsbesuchen üblichen Geschenke ausgetauscht. Die Deutschen überreichten Schatullen mit kostbaren Steinen, Schmuck aus reinem Gold und Silberbarren. Die Italiener revanchierten sich mit den Gebeinen von Heiligen und der Asche von Märtyrern, begehrte Reliquien, denn die Gründung eines Klosters oder einer Kirche waren in Deutschland ohne die heiligen Überbleibsel nicht denkbar."
Nach der Krönung schließlich bestätigte Otto dem Papst noch den Anspruch auf die Gebiete, die einst der Frankenkönig Pippin dem Papst 150 Jahre vorher zugesichert hatte, das sogenannte "Patrimonium Petri", das ein gutes Stück Mittelitaliens umfasste.
Und hier der Brenner, über den Otto nach Italien zog:

[Dieser Beitrag wurde von MorgothderGrosse am 19.06.2004 um 13:28 editiert]
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19.06.2004 21:49
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Kaylee
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Wieso haben sich die Papst-Gesandten so beeilt, wenn Otto dann doch noch ein Jahr braucht um nach Italien zu kommen? Oder war das die normale Zeit, die so eine Krönungsvorbereitung braucht?
Der ItalienFELDzug war jetzt ähnlich effektiv wie der erste, nehm ich mal an?! Gut, dass Otto seinen Feind damals geschont und das Problem dem Papst überlassen hatte....
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