16.11.2004 20:16
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Waldelb
Fool
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Registriert: Mar 2003
Beiträge: 695
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Ich finde das ein sehr ambivalentes Gedicht.
Der Anfang ist richtig gut, irgendwie nimmt der mich fuer sich ein. Sowas wirkt oft mehr als ein kitschiger und schnulziger Beginn.
Auch das Stolpern in der letzten Zeile finde ich nicht so stoerend, irgendwie passt es zu der Thematik. Es wirkt erst dadurch etwas unpassend, da ein ploetzlicher Handlungsumschwung statt findet. Das Lyrische Ich rennt auf diesen Kerl zu. Anzunehmen sind also Gefuehle irgendeiner Art, intensive Gefuehle in meinen Augen als Frau. Ich wuerde zumindest nicht auf jemanden zurennen ohne es richtig zu realisieren, wenn ich nicht einen guten Grund dafuer haette. Um diesen Umschwung, wie auch immer er gemeint ist, rueber zu bringen waere ein glatter Uebergang besser gewesen. So schlaegt man sich mit der holprigen Schreibweise herum und verpasst dabei die Geschehnisse.
"Was? Das kann man nur vermuten;
denn er spricht nicht, sondern raucht
etwas, das er scheinbar braucht..."
Den letzten Satz finde ich... falsch an dieser Stelle. Ich kann es nicht erklaeren, vielleicht sind das zu viele Vermutungen auf einmal. Mit dem Rauchen scheint ein schoener Punkt fuer eine Pause oder eine Reflektion gekommen zu sein. Was er genau raucht will ich jetzt erstmal nicht wissen.
Die zweite Strophe macht die Ambivalenz aus. Ein weiteres Liebesgedicht... (Nachdem ich jetzt weiss, dass Player [maennlich, oder?!?] es geschrieben hat, bin ich mir nicht mehr so sicher.) Auf jeden Fall ist das leichte, verkaterte Thema hinueber und es wird sehr tiefgruendig. Zu tiefgruendig: Ich will nicht wissen, dass seine Augen blitzen, besonders nicht mit dem huebsch verschnoerkeltem Vergleich, von einem eingeritzen Stein und einem vertrautem, aber trotzdem unbekannten Gefuehl.
Bitte mehr im dem Stil, in dem angefangen wurde!
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16.11.2004 20:55
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_TylerDurden_
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Registriert: Oct 2002
Beiträge: 2560
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Zitat: Player23 schrieb:
und ich dachte immer, die aussage bestimmt der rezipient...
Ich bin nicht so der Freund von dieser Art der rezeptionsästhetischen Theorie. Tatsächlich glaube (sik!) ich, ein Werk kann auch einen objektiv-zeitlosen Sinn haben. Zum Beispiel so etwas subjektives wie Musik: Ein getragener Trauermarsch wird nie auf einer Party gespielt werden.
@Waldelb
Mir wird es auch etwas zu verkopft und verschwurbelt. Vielleicht bemerkte ich deshalb mein stolpern so stark. Rote Flecke(n), ein leises Lächeln, blitzende Augen... das wird mir zu bedeutungsschwanger, ohne, dass ich konkret etwas mit den Metaphern anfangen kann. Wenn dagegen jemand in eine Tonne kotzt, weiss ich woran ich bin.
[Dieser Beitrag wurde von _TylerDurden_ am 16.11.2004 um 20:54 editiert]
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16.11.2004 22:11
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GuyIncognito
Beobachter d. Welten
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Registriert: Feb 2004
Beiträge: 2528
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Zitat: Player23 schrieb:
... und ich dachte immer, die aussage bestimmt der rezipient...
Eine berechtigte Frage ist doch aber, was hast du dir dabei gedacht!
__________________
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Albert Einstein
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17.11.2004 00:58
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Player23
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Registriert: Sep 2004
Beiträge: 403
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hehe nee brauchst du auch nicht. aber ich schreibe durchaus auch mal sachen aus weiblicher perspektive, da habe ich keine berührungsängste. 
so genug davon, neues gedicht, oder...
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