21.09.2004 15:27
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Thranduil
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01.10.2004 01:40
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_TylerDurden_
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Gebs zu Thranduil: Das hast du doch von BILDblog geklaut!
So, noch eineinhalb Stunden bis zur großen historischen Debatte zwischen JFK und Doubya. Hach, ich bin schon ganz aufgeregt.
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01.10.2004 01:46
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Arbrandir
Schuft
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Don't be, Tyler. Stellen wir uns lieber auf das Schlimmste ein:
For
mohr
year.

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01.10.2004 19:18
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_TylerDurden_
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Und was ist die Einschätzung des Medienwissenschaftlers über das Spektakel? Jede Zeitung, Fernsehsender, Umfrage in Amiland sieht zwar Kerry nach Punkten als Rededuellsieger, aber das hat schon Al Gore nix geholfen.
Mir persönlich war JFK etwas zahm. Auf die Softskills wie Rhetorik und Stil konnte ich nicht achten, weil bei ARD/ZDF immer einer reingenuschelt...übersetzt hat.
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02.10.2004 23:49
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Arbrandir
Schuft
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It's the same old story: Der mit dem volleren Haar gewinnt (die TV-Duelle, mein' ich jetzt).
Im Ernst - da diese Auftritte/Rede"duelle" in der Mediokratie der USA wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde vororganisiert und durchgeplant sind, hält sich ihre Aussagekraft und mein Interesse daran in Grenzen.
Oder um mit Politbirne Kohl zu sprechen: "Ntschaidnd is, ws hinttn dabai raauskmmt..."
Ich rechne mit nichts Gutem.
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09.10.2004 04:30
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Arbrandir
Schuft
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Klassischer Dreisatz:
GWB stottert immer, wenn er lügt.
GWB stottert während dieses TV-"Duells" in einer Tour.
GWB ist ein permanenter Stotterer und Lügner.
Gott, es ist wirklich kaum erträglich. Wie kann jemand diesem Non-Präsidenten seine Stimme geben???
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09.10.2004 10:40
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Mike Hat
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11.10.2004 01:15
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_TylerDurden_
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Ich habe Freitag nachts (ist eine Nacht von Freitag auf Samstag nicht eine samstägliche Nacht?) bis fünf Uhr CNN gesehen. Das Duell fand ich ziemlich geil! Die Demokraten hatten vorher 3D-Pappbrillen mit rosaroter Folie verteilt, lustig. ABC, die das ganze organisierten, hatten 12 Frauen und 12 Männer mit so Messgeräten ausgestattet, mit denen sie von einer Skala von 1-10 werten konnten wenn ihnen was gefiel/mißfiel. Hatte was von einem psychologischen Experiment. Der Fernsehsaal selbst brachte ziemlich gut mit dem Publikum das Gefühl einer Bürgerversammlung herüber. Kein Vergleich zum sterilen Rededuell Schröder gegen Stoiber!
Das ganze lief so ab, dass jeder im Publikum (ca 200 Leute) sich vorher eine Frage ausdenken musste, die besten davon ausgewählt wurden, und dann auch selbst vortragen mussten. Ich fand das sehr niedlich, wenn so ein Normalbürger dann aufstehen musste, mit zitternden Händen (und dem Bewusstsein des Millionenpublikums) die Fragekarte hält um den Präsidenten bzw Senator persönlich anzusprechen. Charles Gibson von ABC leitete das ganze dann.
GWB wirkte wesentlich fitter und reger: Sah er bei der ersten Begegnung noch so aus, als wollte er immer zitronengesichtig mit den Augen rollen wenn Kerry sprach, so sah er diesmal Kerry stets mit neutralen oder aufmerksamen Gesichtsausdruck an. Ähnlich einem neugierigen Erdhörnchens.
JFK dagegen nahm grundsätzlich wenn er sich setzte erst den Stift zur Hand und kritzelte irgendwas auf ein weißes Papier, um erst dann aufzublicken. Bush sprach so häufig ins Leere, wenn er sich an Kerry wandte. Fand ich tatsächlich unhöflich von Kerry. Ein-zweimal ertappte ich ihn auch, wie er sein weißes Notizblatt ständig neu ausrichtete, wie um nur irgendwas zu machen. Außerdem saß er ziemlich verklemmt auf seinem Hocker, während Bush ganz normal saß. Wenn er dagegen aufsprang um etwas zu sagen, hui, mit tiefer sonorer Stimme kam da die rhetorische Erfahrung des Senators durch. Cool! Sollte man auch in Deutschland machen, den Bundesrat abschaffen und dafür einen Senat einführen. Bush dagegen lieferte den Spruch des Tages, als er auf einen Vorwurf Kerrys, die Republikaner würden kleine Unternehmer falsch zählen, denn der Präsident selbst würde wegen lächerlichen 84 Dollar Einnahmen aus der Waldwirtschaft als Kleinunternehmer gelten, überrascht fragte: "Thats new to me... Want some wood?"
Rhetorisch meisterhaft:
Als Bush bei der Umweltfrage von sich aus zum Kyoto Protokoll meint es hätte Arbeitsplätze gekostet, spricht Kerry eine frühere Fragestellerin, die die Frage stellte, warum Amerika im Ausland und Europa so kritisch gesehen wird und unbeliebt ist, mit Namen an: "You wonder, Nikki, why it is that people don't like us in some parts of the world."
Was mich auch beindruckte: Als Bush die Frage gestellt bekommt wer seine nächste Wahl für den Supreme Court wäre, zuckt er charmant die Achseln und meint er hätte keine Ahnung und das so ein Supreme-Court-Typ die Verfassung achten sollte. Kerry schüttelt daraufhin die Info aus dem Ärmel, Bush hätte zu Beginn seiner Amtszeit gesagt, er wünscht sich "gute konservative Richter" und sei ein Fan von Justice Scalia (der die Mindermeinung vertrat Guantanmo sei rechtens).
In der Stammzellen und Abteibungsfrage sah Kerry wieder nicht so gut aus. Zu kompliziert, zu belehrend, und zu rechtfertigend auch sein Hinweis, er sei ja selbst katholisch, aber so und so und überhaupt. Bush dagegen schüttelte nachdenklich den Kopf und sprach von ethischen Dilemmas, was glaubhafter rüberkam.
Nach Ende der Debatte gabs noch einen Fact-Check und ein Reporter zählte auf wo sich Bush und Kerry alles in ihren Tatsachen irrten. Anschließend wurde noch ein Ergebnis der Testzuschauer mit den Messgeräten angerissen: Bei den Frauen kam Bush viel besser an als Kerry! Tja, jetzt wissen wir wer schuld ist. :-/
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11.10.2004 20:51
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GrauElbe
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Ich habe gehört, man vermutet, dass Bush seine Antworten beim zweiten Duell vorgesagt bekommen haben soll / könnte. Man vermutet ein Mikrofon in seinem Jacket.
Ich weiss aber nicht wie zuverlässig diese Aussage war!
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12.10.2004 18:16
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_TylerDurden_
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Da ist nichts dran. Schade aber, dass solche Nichtigkeiten größeren Nachrichtenwert haben als die Inhalte der Debatte selber.
Back to Germany:
Friedrich Merz zieht sich aus dem CDU-Präsidium und vom Fraktionsvize-Posten zurück. Schade eigentlich. Zuerst nahm ich Fotzenfritz vor ca. 7 Jahren wahr, als er in einem Rededuell gegen Rhetoriktalent Joschka Fischer hoffnungslos absoff. Tat mir fast leid der Mann. Und insgeheim hatte ich immer eine Sympathie für den Technokraten Merz.
Spiegel schreibt: Immerhin hat sich Merz, im Gegensatz zu manchen anderen in der Politik, mit der Ämteraufgabe einen Rest an Würde bewahrt. Den Zeitpunkt seines Abganges hat er selbst bestimmt. Das ist schon viel in einem Geschäft, in dem manche den Absprung nie schaffen - bis zur Selbstaufgabe.
P.S.
Noch 21 Tage bis zur US-Wahl.
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