06.11.2004 21:18
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MorgothderGrosse
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"Dieser Tag lässt sich mit einem Zitat meiner Mitreisenden zusammenfassen: "Wir sind zielgerichtet dahin gekommen, wo wir eigentlich nicht hinwollten."
Hatten aber dadurch die besten Sehenswürdigkeiten immer inbegriffen. Irgendwie.
Unabsichtlich fanden wir das Porte de Hal, ebenso den Palais de Justice. Von da fanden wir zur Rückseite der Musées Royaux des Beaux Arts, aber auf der stadtplanorientierten Suche nach der Vorderseite und somit zum Eingang des Kunsttempels endeten wir vor dem Palais de Congres. Ähm, jaaa."
Ja, so ähnlich ging´s mir auch, als ich das erste mal in Frankfurt war. Gerade in sehr großen Städten ist es meiner Meinung nach manchmal am Lohnenswertesten, einfach ziellos durch die Innenstadt zu schlendern. Beinhaltet aber natürlich auch das Risiko, irgendwo am Ende der Welt herauszukommen .
Was konnte man in Waterloo eigentlich alles sehen? Gibt es dort noch irgendwelche Überreste der Schlacht, vielleicht ein Museum zum Thema?
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06.11.2004 21:21
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MorgothderGrosse
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"Schön finde ich, dass diese finstere Kathedrale so in die Altstadt integriert ist. Sie steht auf keinem freien Marktplatz, sondern ziemlich nah an den Häusern. Das sieht man auf dem einen Foto von Dir ziemlich gut."
Ja, gerade das hat mir auch gut gefallen. In Straßburg ist noch gut sichtbar, dass die mittelalterlichen Bauherren beabsichtigten, dass das Gebäude aus dem flachen Häusermeer rings herum herauswächst. Schade, dass viele Stadtplaner des 18. und 19. Jahrhunderts in Frankreich und Deutschland diese Randbebauung oft zerstörten, um die Kathedralen "freizulegen" - bis sie merkten, dass eine Kathedrale im Häusergewirr viel stärker wirkt als auf einem freistehenden Platz.
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07.11.2004 13:54
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RV
Krampfhenne
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Zitat: MorgothderGrosse schrieb:
Was konnte man in Waterloo eigentlich alles sehen? Gibt es dort noch irgendwelche Überreste der Schlacht, vielleicht ein Museum zum Thema?
Waterloo ist die Vermarktung eines ehemals unbedeutenden Dorfes. *g* Es gibt ein Museum, soweit ich es verstanden habe, wird da ein Film zur Schlacht gezeigt. Wir waren nicht drin, ich hatte meinen persönlichen Historienführer links, oder wahlweise rechts, neben mir.
Überreste der Schlacht gibt es jetzt nicht mehr, aber es scheint ein recht fruchtbarer Boden zu sein ... Nein, ernsthaft: Man steht auf diesem Butte und sieht das Feld, durchschnitten von ein paar Straßen. Man kann auch über das Feld laufen, zumindest waren da Menschen.
Die Taverne, in der Wellington vor der Schlacht nächtigte, steht noch- und die sieht mal echt ... schnucklig ... aus.
Ich habe Fotos gemacht, vom Feld und von der Taverne. Sobald ich die habe, stelle ich sie hier rein.
Zitat: Oder habt ihr ein wenig auf Mann gemacht und nicht gefragt? Oder wegen der Sicherheit, so als Europahauptstadt…??
Wir machen eigentlich immer einen auf Mann ...
Sie haben da schon Schilder, aber eben nur unzulänglich und unzulängliche. Sicher ist es sicher auch, denn ich habe noch weniger Mülleimer gesehen als in London.
Und wen sollten wir fragen? Da waren nur Männer - und ich spreche keine fremden Männer an.
[Dieser Beitrag wurde von RV am 07.11.2004 um 13:54 editiert]
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13.12.2004 22:15
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Pipapo
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13.12.2004 22:43
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pfeifenkrautler
Honk
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Guy mag aber keine Städte.
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13.12.2004 23:04
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Kaylee
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Willst du mit ihm tauschen??
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14.12.2004 19:44
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pfeifenkrautler
Honk
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RV = irgendsoein französisches Wintersportparadis, Les deux Alpes oder so.
Triskel = Barcelona
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14.12.2004 20:36
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Kaylee
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Du meinst, mir fehlt die nötige Bodenhaftung?
Bei London musste ich auch erstmal kurz überlegen, aber diese super Wiese dazu, ist natürlich klasse! *smileeee*
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14.12.2004 20:59
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RV
Krampfhenne
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Also, diese 'grüne Wiese' ist im Green Park. Tsss.
Bergorte oder Skigebiete sind fast immer toll, selbst wenn sie in Frankreich liegen. Aber ein Bild wäre natürlich schon nett. Wie zum Beispiel dies hier. Das ist allerdings in der Schweiz, im Wallis, Verbier.
Man beachte bitte die rechte, buckligere Seite. Die ist der Hammer. *dops*
Besonders, wenn man mit einem Weibsbild unterwegs ist, das sich gnadenlos überschätzt und aus reinem Imponiergehabe ("ja, da sind ja so tolle Jungs, da fahr ich doch nicht mit der Gondel wieder runter!" --- als ob das nicht hundert andere auch machen würden .... *Augeninneresroll*) sich als halbwegige Anfängerin in den Hang stürzt. Nicht, dass wir sie abhalten wollten ... Sie schaffte es eine ganze Kurve, dann riss ihr Kreuzband. Prima, ganz toll.
Ach, ich will da jetzt hin. *schmacht* Knie hin oder her.
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27.12.2004 18:15
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pfeifenkrautler
Honk
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pfeifenkrautler fährt Bahn

Stuttgart - vor mir kämpft eine junge Frau mit einem Kind, einer Reisetasche und einer gigantischen Pappschachtel "Playmobil Ritterburg". Ziemlich grausam, sowas dem Kind einer alleinerziehenden, autolosen Mutter zu schenken. Sie ist auch noch hektisch am telefonieren: "Noi, i muss Schluss mache, des isch mei Zug..hörsch, mei Zug fährt oi. Ja, macht's guat, tschüssle.. Wie? Noi, I muss zum Zug, hano, hörsch des ned.." Ich muss feststellen, nach drei Tagen geht mir der Dialekt schon wieder auf die Nerven. Aber ganz Kavalier alter Schule heb' ich ihr das Playmobilmonster in den ICE 610 München-Hamburg.
Im Zug - die "perfekte Familie" steigt zu: Vater ca. 45, Halbglatze, sehr korrekt angezogen, Mutter Ende dreißig, Typ graue Maus, zwei überraschend süße Mädchen, 4 und 6 schätzungsweise. Der Vater beginnt, seinen Töchern alle Sehenswürdigkeiten am Weg zu erläutern, recht nett eigentlich, aber er tut das in diesem nervenzerrenden Tonfall, in dem Kindercassetten besprochen werden, sehr langsam und jedes Wort bis zum Anschlag kindgerecht betont: "Seht ihr dort? (pädagogisch wertvolle Pause) Das ist ein FERN-SEH-TURM. Und gaaanz oben, in dem FERN-SEH-TURM, da ist ein RES-TAUR-ANT. Und wisst ihr was? (Pause) Das DREEEHT sich! Und wenn man lang genug in diesem RES-TAU-RANT sitzt, dann sieh man so die gaaanze Stadt..." Und so weiter, 3 Stunden lang. Ich vertiefe mich in mein Buch, ein Roman über einen völlig vereinsamten, misanthropischen und latent schwulen Schriftsteller.
Mannheim - ein Rentnerehepaar setzt sich zu mir. Kaum sitzen sie, der Zug steht noch im Bahnhof, fragt sie "Sollen wir's Veschper rausholen?" Er: "Noi, erst wenn er fährt." Und tatsächlich, der Zug rollt lautlos an, der Mann kramt umgehend in der Reisetasche und packt ein gigantisches Fresspaket auf den Tisch der Vierergruppe, genug, die perfekte Familie gleich mit abzufüttern: Belegte Brote, Gürkchen, hartgekochte Eier. Die fehlen nie, die hartgekochten Eier, die sind Pflicht. Und zwei Trinkflaschen, an denen sogleich genuckelt wird. Woher kommt diese Alte-Leute-Sitte bloß, in Zügen sofort mit essen anzufangen? Ich hab das so oft beobachtet, dass ich selber einen regelrechten Abscheu vor der Nahrungsaufnahme in Zügen entwickelt habe. Es gibt in Deutschland eigentlich auch keine ICE-Strecke, die so lang wäre, dass man sie nicht unversorgt überstände. Ich würde es noch verstehen, wenn nach 1, 2 Stunden die Stärkung hervorgekramt wird. Aber es ist IMMER sofort, sobald der Zug anrollt, kommen die Schnittchen zum Vorschein. Ich mein', die beiden haben die Wohnung sicher erst vor einer halben Stunde verlassen, die haben sich wahrscheinlich 3 Tage bei Verwandten durchgefressen, wie wir alle, die KÖNNEN nicht schon wieder hungrig sein! Oder?
Duisburg - eine Tür klemmt, eine alte Frau gerät in Aufregung und wedelt wild in Richtung ICE-Cockpit (es ist der vorderste Wagen): "Hilfe! Die Tür geht nicht auf! Hallo!!" Ein Bahn-Mensch kommt aus dem vorderen Zugteil, strubbelhaarig, nicht älter als ich und meint, "Moment, ich mach das." Die alte Frau, mittlerweilen völlig panisch: "Schnell! Der Zug fährt in zwei Minuten weiter!!" Er, ebenso lässig wie lakonisch: "Solange ich hier stehe, fährt der Zug nirgendwo hin. Ich bin nämlich der Lokführer." Ich möchte einmal sowas sagen können, sowas wie "Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt", oder "Mir gehört der Laden" oder so... Neid.
Essen - In der S-Bahn dann ein deutlich derberes Publikum, ich merke, ich bin zu Hause. Mir gegenüber zwei Männer, vom Alkohol und einem harten Leben gezeichnet:
"Du sag mal, dein Bruder, der Draco, der hat sich aber mächtig nach oben gemacht, oder?"
"Ja, schon, dem geht's nicht schlecht."
"Ja hömma, die Karre, die der fährt, die is ja der Hammer. Den hör ich immer schon, bevor ich ihn seh, BRUUUUMMM. Den hör ich oft manchmal, den Draco (im Ruhrpott stehen sich widersprechende Aussagewörter auch schon mal einträchtig nebeneinander). Und dat Nummernschild, E-PD, Petic Draco, seine Initialien, oder?"
"Ja, E-PD 5500, dat is sein 12-Zylinder."
"Dat is ne Karre, hömma, die hat doch sicher 400 PS?"
"480, glaub ich. Aber er holt sich jetzt wat Neues."
"Echt? Also hömma, dein Bruder, der hat sich ja mächtig nach oben gemacht, Respekt!"
Da musst ich dann aussteigen.
[Dieser Beitrag wurde von pfeifenkrautler am 27.12.2004 um 18:15 editiert]
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