Der Reisethread


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Post 11.10.2004 17:35 Post
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Kaylee



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Nun ja, es ist…zumindest ein Zeichen dafür, dass man vielleicht was anderes zusammen anstreben sollte als eine Liebesbeziehung…dafür aber auch ein, wenn auch echt harter, Weg hin zu einer sehr guten Freundschaft, die wir jetzt immer noch haben.

Für alles weitere sollten wir aber vielleicht in den 'Männer-Frauen'-thread wechseln. Obwohl Urlaub ja eigentlich immer eine Härteprobe für die Beziehung ist, glaub ich. Wenn das wirklich dein erster Urlaub in den letzten zwei Jahren war, könntet ihr fast von Glück sagen, dass sich eure Freunde gestritten haben, quasi katharsisch für euch…*schräggrins*

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Post 11.10.2004 17:40 Post
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thanil.bernetar
Dackinei


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Wir streiten uns lieber immer nach dem Urlaub. Aber wir suchen den geeigneten Zeitpunkt nach einem unheimlich komplizierten Algorithmus aus, der mir selbst nicht völlig klar ist. Was am einen Tag geht, das ist am anderen Tag überhaupt nicht drin. Aber im Urlaub schauen wir bevorzugt Friends-Folgen und lassen uns die Sonne auf den Pelz bretzeln...
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Naughty have been my dreams of late...

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Post 12.10.2004 00:11 Post
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thanil.bernetar
Dackinei


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Registriert: Jun 2003
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Ein Ein Artikel über Texas.

Ich habe ihn noch nicht gelesen, weil ich jetzt in die Heia muss, Schönheitsschlaf halten. Sagt mir mal, ob er gut ist!
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Naughty have been my dreams of late...

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Post 19.10.2004 01:43 Post
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MorgothderGrosse



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Registriert: Nov 2003
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War zwar keine echte Reise, sondern eher ein Ausflug nach Worms, aber trotzdem, die Stadt hat mich tief beeindruck, deshalb eine kurze Schilderung, was ich dort so gesehen habe, mit ergoogelten Bildern.

Worms bietet geschichtlich Interessantes im Überfluss, und vor allem wimmelt es nur so von Zeugnissen des Mittelalters. So begann meine Worms-Besichtigung mit mittelalterlichen Kirchen.
Erste Station war St.Martin, erbaut ursprünglich im 12. Jahrhundert, im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1689 und im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs aber stark beschädigt und deswegen baulich etwas abgeändert. Trotzdem gibt der heutige Innenraum einen lebendigen Eindruck einer frühgotischen Kirche. Sehr gut haben mir die beiden romanischen Westportale mit ihren Dämonenfiguren gefallen, geschaffen um 1180. Das Innere der Kirche war vom Gottesdienst, der kurz zuvor hier stattgefunden hatte, noch von Weihrauch erfüllt, und dazu noch leise gregorianische Gesänge gaben diesem Ort eine ganz besondere Aura. An den Wänden etliche hübsche gotische Plastiken sowie spätmittelalterliche und barocke Grabplatten. Hier ein Bild der Martinskirche (Es handelt sich um die linke Kirche):


Weiter ging es zur Liebfrauenkirche. Doch der Weg dorthin gestaltete sich architektonisch recht merkwürdig: Zuerst durchquert man ein großes Viertel voller geschmackloser Betonklötze samt einem riesigen ALDI, dann kommt man zu einer völlig einsam in der Landschaft stehenden Straße mit Häusern des 19. Jahrhunderts - und auf einmal steht man mitten in einem Weinberg vor der Liebfrauenkirche. Die Kirche selbst wurde etwa 1380 begonnen und im 15.Jahrhundert fertiggestellt, eine Perle der rheinischen Spätgotik. Vor allem die Gestaltung der Türme hat mir sehr gefallen, die Farbgebung erinnert mich etwas an die Klosterkirche Maria Laach. Der Innenraum wirkt für die Spätgotik ungewöhnlich streng und erinnert an den Frankfurter Dom. Im Innenraum auch ein schönes spätmittelalterliches Kruzifix. Die umgebenden Klostergebäude wurden leider von französischen Revolutionstruppen abgerissen. Hier ein Bild der Liebfraunkirche:


Und weiter ging es, zur Paulskirche. Diese Kirche ist in vielerlei Hinsicht ein Kuriosum. Begonnen wurde sie um 1020 unter Kaiser Konrad II. als romanische Basilika - diese Gestalt hat sie im wesentlichen bewahrt. Die Türme der Westfassade aber zieren zwei Turmhelme, die wie islamische Minarette aussehen. Und in der Tat: Um das Jahr 1100 waren diese Turmhelme von heimkehrenden Kreuzfahrern angefügt worden, inspiriert von islamischen Bauten in Syrien und Palästina. Wegen des rein romanischen Äußeren der Kirche ist man sehr überrascht, wenn man den Innenraum betritt: Reiner Barock, der aber sehr stimmig und harmonisch wirkt. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 war der Innenraum von den Truppen des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. verwüstet worden, und so hat man um 1720 den Innenraum barock gestaltet mit blendendem Weiß, goldenen Putten, einem barocken Hochaltar und einer goldweißen Kanzel und riesigen barocken Deckengemälden (Die allerdings im 2.Weltkrieg zum Teil zerstört wurden). Heute dient die Kirche als Klosterkirche der Dominikaner. Hier ein Bild des Westwerks der Kirche, mit den orientalischen Turmhelmen:


Hauptsehenswürdigkeit von Worms bleibt der Dom. Um 1120 begonnen, entwickelte sich die gewaltige Kathedrale - er ist das zweitgrößte romanische Bauwerk überhaupt - zur höchsten architektonischen Spitze der Spätromanik. Er ist künstlerisch vielleicht DAS Meisterwerk der Romanik schlechthin. Nach seiner Weihe zu Beginn des 13. Jahrhunderts setzte sich allmählich die Gotik in Deutschland durch. Ich betrat den Dom durch einen schönen gotischen Anbau, der um 1250 entstand und feine Reliefs aufweist. Bauwerke wie der Wormser Dom stellen Inseln der Vergangenheit dar, in sie dringt die Gegenwart nicht ein. Innerhalb solcher Bauten befindet man sich in einer anderen Welt, kein Geräusch dringt von außen ein, nur der mittelalterliche Bau mit seinen Kunstwerken wirkt auf den Besucher, verstärkt vom fast überirdisch wirkenden Lichteinfall durch die beiden Hauptkuppeln, wenn man den Dom bei einem bestimmten Einfallswinkel des Sonnenlichts betritt. Orte wie der Wormser Dom geben dem Betrachter Kraft und Ruhe. An den Pfeilern des monumentalen Mittelschiffs haben sich mittelalterliche Wandmalereien erhalten, mittelalterliche Grabdenkmäler, herrliche Plastiken des 14. und 15. Jahrhunderts und spätmittelalterliche Altarbilder zieren den Innenraum. In der Nikolauskapelle kann man die angeblichen Tränen des heiligen Nikolaus bestaunen. In einer Ecke des südlichen Seitenschiffes steht ein um 200 n.Chr. geschaffener Weihestein für Neptun - in der Antike stand hier ein römischer Tempel. Die enge und etwas bedrängend wirkende Krypta beherbergt unter anderem den Sarkophag Konrads des Roten, des Stammvaters des späteren salischen Kaiserhauses, der im Jahre 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld im Büßerhemd starb, als Zeichen der Reue wegen seiner Rebellion gegen Kaiser Otto den Großen. Wundervoll ist vom östlichen Hochaltar - neben dem großen barocken Altar Balthasar Neumanns aus dem 18. Jahrhundert der Blick in die rund 70 Meter über dem Betrachter schwebende Hauptkuppel, durch deren Fenster das Licht strahlenförmig eindringt. Hier einige Bildes des Doms:


Blick auf den Altar Balthasar Neumanns:


Unmittelbar dem Dom gegenüber liegt das ehemalige Kloster St.Andreas, in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist. Im Wesentlichen stammt der Komplex aus dem 12.-14. Jahrhundert. Blick vom Kreuzgang auf die ehemalige Klosterkirche:


Letzte Kirche meiner Besichtígung war die kleine Magnuskirche. Erbaut wurde sie bereits im 8. Jahrhundert, im Mittelalter aber immer wieder umgebaut und 1689 sowie 1944 schwer zerstört und danach verändert wiederaufgebaut. 1521 predigte in dieser Kirche Martin Luther. Hier ein Bild des Gebäudes:


Das Reichstagsgebäude, in dem Martin Luther sich vor dem Kaiser verantworten musste und seinen berühmten Satz "Ich stehe hier und kann nicht anders" sagte, ist zwar 1689 abgebrannt, aber ein 1868 erbautes Denkmal erinnert an Luther:


Große Teile der mittelalterlichen Stadtmauer haben sich in Worms gut erhalten. Ein paar Bilder:




Wie in kaum einer anderen deutschen Stadt sind in Worms Spuren des einstigen jüdischen Lebens erhalten geblieben. Bei meinem Besuch konnte ich die mittelalterliche Judengasse sehen, das Raschihaus, die alte Synagoge - und den mittelalterlichen jüdischen Friedhof. Auch dieser Ort ist wie eine Insel der Vergangenheit: Von starken Mauern umschlossen, befand sich hier ab dem Jahr 1076 der jüdische Begräbnisplatz. Die verwitterten, Jahrhunderte alten Grabsteine inmitten einer sattgrünen, welligen Wiese, bestanden von alten Bäumen, wirkt wie eine mythische Vision. Anders als die heutigen Reihengräber strahlt dieser Ort völlige Harmonie aus. Unter den höher gelegenen Gräbern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts fand ich übrigens einen möglichen entfernten Verwandten von mir, aber ich müsste das erst genauer nachprüfen lassen. Hier Bilder des mittelalterlichen Teils des Friedhofs:










Aber Fotos geben diesen wundervollen Ort nur unzulänglich wider, man muss ihn selbst sehen. Nur durch Zufall wurde dieses kleine Paradies vor der Nazi-Barbarei gerettet.

Nur wenige Kilometer von Worms entfernt liegt das Städtchen Osthofen, und nach der Wormsbesichtigung schaute ich mir hier das nahegelegene Konzentrationslager an. Schon im Mai 1933 wurde dieses KZ als eines der ersten überhaupt gebaut, aber schon 1934 wieder geschlossen. Tote gab es hier deshalb nicht, aber dennoch wurde hier gefoltert, wurden die Gefangenen gedemütigt, geschlagen, getreten, mussten die Häftlinge im Winter auf dem Boden einer nackten Betonhalle schlafen, und viele Häftlinge starben später. an den Folgen der schlechten sanitären Bedingungen. Prominentester Häftling war der Widerstandskämpfer Carlo von Mierendorff. Auch die Schriftstellerin Anne Seghers war hier inhaftiert - ihre Erlebnisse verarbeitete sie im Roman "Das siebte Kreuz". Ein bedrückender Ort. Das KZ im Jahre 1933:


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Post 19.10.2004 11:10 Post
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titania
Partytine


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Ach nee, Worms. Nette Stadt. *ggg*

(sorry so ein unqualifizierter Kommentar musste jetzt wirklich sein)



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Post 19.10.2004 14:01 Post
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Kaylee



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Die Fotos von dem Judenfriedhof sind toll. Erinnern mich an Prag…

Bei deinen Verwandtenforschungen schon weiter gekommen?!

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Post 19.10.2004 14:34 Post
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pfeifenkrautler
Honk


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Ich bin verwirrt. Ich dachte immer, Morgoth wohnt in Worms?

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Post 19.10.2004 14:54 Post
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Triskel



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Beiträge: 2609
ich glaub in Speyer!?

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Post 19.10.2004 15:26 Post
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Oxford



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Beiträge: 4645
Klasse Städtetour-Bericht, Modegro! Ich hab mir am Freitag Würzburg etwas angesehen, aber längst nicht so akribisch, wie Modegro sowas macht Warst du schon in Würzburg, Modegro? Sicherlich auch eine Stadt nach deinem Geschmack.

Und was steht als nächstes auf deiner Liste? Und mit wem machst du diese Touren eigentlich immer? Auf jeden Fall ein schönes Hobby, dem ich auch viel öfter frönen wollen würde, wenn ich könnte (=Zeit und Geld hätte). In Würzburg war ich auch nur, weil am Abend ein Konzert war, auf das ich gehen wollte. Zum Thema passend in einer Kirche

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Post 23.10.2004 01:36 Post
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titania
Partytine


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Registriert: Mar 2003
Beiträge: 2142
@ pk: da hast Du wohl Morgoth und mich verwechselt *fg*

@Oxford: bei mir liegen alle Städte, die Morgoth so in letzter Zeit beschrieb, im Semesterticket. (nebenbei: wir waren auch letzte Woche in Heidelberg. Aber da haben wir nichts angeschaut. Außer tollen Läden *zulothgrins*. Und der einen Kirche deren Namen ich nciht mehr weiß). Fahr doch auch einfach mal im Semesterticketgebiet rum. Osnabrück und Bielefeld und Essen kann man bestimmt auch was abgewinnen
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