Helden wie wir - TROJA , der Film


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Post 14.06.2004 21:08 Post
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Eliana



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Triskel schrieb:
Na gut...okay....aber nich nur ich mach das.

http://www.imageshack.us funktioniert nich....deshalb ja meine Frage....andere Vorschläge??

http://www.photobucket.com
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Post 14.06.2004 21:09 Post
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_TylerDurden_



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Die Beitrag-Hochladefunktion des Ringe-Forums.

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Post 14.06.2004 21:19 Post
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Triskel



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@Eliana
Danke...hat nur etwas länger gedauert bis ich durchgeblickt hab

@Tyler
Das ist natürlich ne Möglichkeit....aber gerade eben noch war das forum down


@rausretuschieren...Voilà

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Post 14.06.2004 21:29 Post
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Eliana



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Bitte. Hm, ok, das sieht gut aus, aber das überzeugt mich trotzdem nicht davon, das das Foto mit Flugzeug kein Fake ist. Gibt es die Szene eigentlich irgendwo im film?
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Post 14.06.2004 21:38 Post
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Triskel



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keine Ahnung....hab den Film immernoch nicht gesehn.

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Post 14.06.2004 21:45 Post
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Eliana



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Aso. Naja, bei mir isses nen Monat her glaub ich, also weiss ichs auch nich mehr.
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Post 19.06.2004 22:54 Post
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Ludy
Chief Resident


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Auf einer Star Trek - Satireseite hatten die Redakteure mal Lust, eine Filmkritik zu schreiben. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten.


Troja – Pferdefuß in XXL

Wurde auch Zeit für einen neuen Text für unsere Non-ST-Rubrik! Das dachte sich auch W. Petersen und sattelte von guten Kruppstahl-U-Booten auf wurmstichige Holzpferdchen um. Gut, dass ich im Kino zufällig meinen Dampfhammer dabei hatte... Unvergessen auch mein Duell mit der studentischen Hilfskraft, die meine nur kaum angebissene Karte später partout nicht gegen Bares zurücktauschen wollte...

Troja... So was kommt also heraus, wenn ein Drehbuchautor als Kind zu oft vom Pferd fällt... Welches, dem geistigen Zustand dieses Drehbuchs nach zu urteilen, wohl auch schon deutlich über 10 Meter hoch gewesen sein muss. Gerne hätte ich auch noch eine 4. Stunde lang gesehen, wie Brad Pitt selbst ausgewachsene Klingonen mit dem nervigen Wörtchen „Ehrgefühl“ vor sich hertreibt. Sowie nebenbei sämtliche Nebendarstellerinnen (die Studiomäuse vom Tzatziki-Catering eingeschlossen) und jegliches Niveau grunzend von hinten nimmt.

Sein Alter Ego Achilles, der trotz göttlicher Y-Chromosome - im vorteilhaften Kartoffelsack - mit einer handfesten Gesichtslähmung geboren wurde, ist ein Kerl, wie ihn die Frauen lieben: Die Streben des Waschbrettbauchs lächeln wie die Münder eines genmanipulierten Smileys in die Welt hinaus, immer auf der Suche nach einem Frauenleib, den es mit einem Zuzwinkern der rechten Brustwarze zu betören gilt. Eine erschreckende Parallele zu Kirk, weswegen dieses Review auch seinen Weg auf unsere Seite finden durfte...

Da Achilles bekanntlich die Ferse erfunden hat, konnte er es sich finanziell leisten, sich den ganzen Tag seinem übersteigerten Männlichkeitswahn hinzugeben. Dazu gehört selbst auf dem Klo nicht enden wollendes Sinnieren über die Kunst des Tötens (*Kotspuren müssen elemönierrrt werrrden!“), wobei uns die frisch versteinerte Augenbraue aber zu verstehen geben soll: „Seht, ich mache das ja auch nicht gerne. Aber außer kämpfen und mich einölen - freihändig! - habe ich ja nichts gelernt. Nein, das Töten wird mal mein Untergang und ich verdiene daher euren Kondolenzgruß auf meinem Helm. - Und wenn ich ihn aus euch herausschneiden musssss!!! (*wird wieder etwas ruhiger und klimpert mit seinen blonden Extensions in den Wimpern*) Bin der Killer, musst mich lieb haben!“

“Echt, ey! Langsam nervt dieser Armor mit seinen ewigen Pfeilen!“ - Brad Pitt geht sichtlich unter die Schildbürger: Die Dramaturgie heizt bereits davon und Wasch-Brad-bauch Pitt immer hinterher...


Zusammen mit dem Blut seiner Feinde verläuft das Leben des Achilles also mächtig im Sand. Würde er heute leben, wäre er wohl ein psychopathischer Trucker, der sich mit seinem verkommenen Wohnwagen irgendwo an einem Ausläufer des Teutoburger Waldes niedergelassen hätte. Eine unerträglich coole Sau, die aber jede Coolness sofort wieder mit einem leidenden Gesichtsausdruck davonwischt, der wohl als Bewerbung für Madame Tussauds berühmte Ausstellung gedacht ist. Kurz: Ein nervtötender Lackaffe, gefangen irgendwo zwischen manisch-depressiv und dem Knebelvertrag seines zuständigen Fitness-Studios! Und in seinem Zelt sogar ein waschechter Stubenhocker und einer der ersten Nerds überhaupt. Schien er durch das ständige Schleifen und Polieren seines Schwertes doch andauernd die nächste Seite aufrufen zu wollen. Was er mit einem simplen Umdrehen der Stichwaffe viel unkomplizierter hätte erledigen können...

So hockt Achilles also in 3 Schichten in seiner Behausung ab. Obwohl: Erst vertrimmt er die Badegäste am Feindesstrand nahezu im Alleingang, nachdem sein Boot panisch vor seiner eigenen Verstärkung geflüchtet ist. Doch dann vergeht ihm plötzlich die Lust... Während er sich in seinem Bett noch ein letztes Mal umdreht, tun es ihm seine ausgeweideten Kameraden auf dem Schlachtfeld gleich und erfreuen sich ebenfalls an einer finalen 90°-Wendung. Und obwohl er auf dem Schlachtfeld wie ein Teufel kämpft (sofern mal anwesend), lässt er sich von seiner aufgebrachten Liebessklavin mit dem Brotmesser bedrohen, dem Tod valiumverdächtig in’s Auge blickend.

Keine lässige Dialogzeile oder gar ein Funken Humor trüben dabei den blauen Testosteronhimmel. Satt und träge wälzen sich die Gesinnung-, oder besser: Gerinnungsgenossen (realistisch sprudelnde Blutmengen fielen nämlich der Altersfreigabe zum Opfer) über endlose Strände, um nunmehr dem Feind mit dem 27. Überraschungsangriff in dieser Stunde heimzusuchen. Nur schwer kann der männliche Kinozuschauer nach 3 Stunden der Homer’schen „Ode an die Eier“ dem Drang wiederstehen, die Popkornverkäuferin zu einem Match im Schwanzmessen aufzufordern. Oder den Parkscheinautomat im hohen Bogen als sein Revier zu markieren. Männer sind ja so simpel und dröge! Nach diesem Film schäme ich mich direkt dafür, dass Sparkiller einer ist.

„Du-huu? Großer Bruder? Findest du mich eigentlich unmännlich?“ – „Ach, was weiß denn ich... Kannst du nicht deine Fußpfleger mit solchen Fragen nerven?“ – Auch Schorfgesicht Orlando Bloom macht sich Sorgen um seinen Testosteronspiegel. Und um den im Badezimmer: Der ist nämlich so matt, man sieht nicht mal, wo man sich mit dem Handtuch schon „rasiert“ hat!


Die Geschichte an sich dürfte ja bekannt sein: Die schöne Helena (vermutlich von der deutschen Schauspielerin selber synchronisiert; man merkt gleich, dass da kein ausgebildeter Sprecher am Werke ist) wird von den Trojanern aus Griechenland entführt. Getreu den heiligen Schriften des Duke Nukem („Nobody gets our chicks, and lives!”) reisen Odysseus, Achilles, der fiese König Agamemnon nebst seinem von Helena verlassenen Bruder hinterher, um die trojanischen Sitzfurchen mal mit dem Schwert nachzuziehen. Und natürlich auch Petersons Anspruch auf dramaturgische Genialität. *Daumen und Zeigefinger gaaanz nah aneinander halt*

Das ist es auch schon im Groben und Ganzen. Aufgefüllt wird das Ganze auf Seiten der Trojaner ebenfalls mit dumpfbackigen Schönlingen im praktischen Gelpack (hat nichts mit Voyager zu tun). Angesichts der Frisuren hätte man wohl auch einen trojanischen Föhn oder ein 15-tonnigen Lockenwickler vor die Stadtmauern stellen können. Allesamt unsägliche Torfnasen und/oder mangelhaft resozialisierte Gewaltverbrecher, mühsam zusammengehalten mit einem Steineklopper-Moralkodex! „Habe die Ehre, gnä’ Frau!“ wäre wohl die passendeste Umschreibung der meisten Dialoge. Alles und jeder ist stets bemüht, sich nicht die Blöße zu geben und jeden Zuschauer einzeln zu belästigen: „Psst, bin ein ehrenvoller Mann, weitersagen!“. Dabei besteht der gesamte Film doch nur aus emotionsloser Hackebeilromantik. Motto: „Mache tot und rede darüber!“

Jegliche Charaktere scheinen nicht nur wegen der leichten Olivenöltextur aus dem frühen Render-Filmchen „Little Soldiers“ rekrutiert worden zu sein: Ein einziger Haufen ödes Machokonzentrat aus der After-Shave-Reklame. Hätte es an diesem Strand richtige Klippen gegeben, hätte wir wohl den sinnlosesten Massenexodus seit dem PC-Spiel „Lemmings“ gesehen... Nichts gibt den Figuren eine Tiefe, die über die der aufgeklebten Narben hinausgeht.

Das Ganze kommt eher als Werbefilmchen für Schweißersatzstoff daher:
Durchgestylt. Unvisionär wie Data beim „Strategema“-Zock. Gefühlsgeladen wie Spock bei der morgendlichen Augenbrauen-Gymnastik. Eben immer auf Nummer sicher. - Die, die Achilles zwischendurch schiebt, eingeschlossen.

„Nun lass ihn doch einfach weg! Das bißchen Nieselregen... Ich bin doch nicht aus Zucker!“ – Die schöne Helena (rechts) konnte ihren Liebsten nicht dazu überreden, sein Schamhaartoupet unbeschirmt zwischen die Naturgewalten zu platzieren. Dafür sieht sie aber gut aus und hat sogar Dialogzeilen... Nur will sie leider während des ganzen Films nicht sagen, welche.


Wer hat mir da im Bekanntenkreis eigentlich gesagt, dass man Brad Pitt mit blanker Kotpresse sehen kann? Wenn das ein nackter Arsch ist, habe ich wohl viele Jahre etwas falsch gemacht! Hätte ich das früher gewusst, hätte ich ja schon viel eher seitlich aus dem Oberschenkel gekackt. - Bin zwar nicht schwul, habe das aber zwischenzeitlich in Erwägung gezogen, als dem dreistündige Grauen bereits nach Minuten die erotischen Highlights ausgingen...

Fragte mich außerdem die ganze Zeit, was an dem Film eigentlich so arsch-teuer (ist das gar der gesuchte Hintern?) gewesen sein soll. Etwa die läppischen Armeen, die aus stolzen Männern bestehen, von denen drei Viertel zum Abschied ihrer Mother(board) zugewunken haben, als der Einberufungsbescheid kam? Und so ein paar verwaschene Schiffchen rendert einem doch heute jeder 3.-klassige Hersteller von Echtzeitstrategiespielen für das animierten Hauptmenü zurecht. – Beim Add-On!

Die Stadtmauern vielleicht? Sind es 2000 Kubikmeter langweiliger Stahlbeton, die Peterson uns stolz wie Oskar als Dollargrab verkaufen will? Hat er die Scheine gar bei der Verklinkerung eingegipst? Wie in deutschen Amtsstuben, die am Ende des Jahres plötzlich noch 10.000 Euronen für Büromaterial übrig haben? Oder ist gar das Trojanische Pferd das gesuchte Subventionsgrab? – Bezeichnend, dass uns dessen Bau sogar im Film vorenthalten wurde! War wohl ein zweiteiliger Fertigbausatz aus der Fabrik für Ü-Ei-Verschalung...

Bei der Aufstellung des Pferdes hätte ich z.B. gern einen unpassenden Spruch like Emmerich gehört: „Wir müssen die Zwischenwände noch verstärken!“ – „Warum? Das hält uns doch bereits locker aus!“ – „Wenn ich dir nachher auf den Kopf kacken muss, wärst du froh, dir weitreichendere Gedanken gemacht zu haben!“. Wenn schon Proll-Kino, dann auch richtig! Man muss auch den Mut zu künstlerischer Freiheit besitzen! Wenn man bedenkt, dass in der Fassung von Homer sogar die Götter ihre Pläuschchen abhielten, greift selbst das Argument der bierernsten Verfilmung des Originaltextes nicht mehr! Wo ist eigentlich Sam Raimi, wenn man mal einen braucht, der vor dem Dreh undefinierbare Substanzen raucht?

„Endlich Holz vor der Hütte!“ - „Könnt ihr meinen kleinen Enkel mal kurz auf den Rücken heben?“ - „Stell dir mal vor, da wären welche drin, ha! Haha!“ - „Hört mal alle her! Ich habe jetzt eure ausgewerteten IQ-Tests repräsentativ hochgerechnet. Ich bin mir noch nicht sicher, aber es könnte sein, dass wir ein leicht unterdurchschnittlich intelligentes Volk sind!“ - Das Trojanische Pferd ist leider nur ein absoluter Nebendarsteller.

So ist hier jeder Humor leider nur unfreiwillig. Lachhaft, dass einem Typ wie Achilles an seinem aaligen Cousin etwas liegen soll. Aber bei den Griechen, diesen Liebhabern gelockter Jünglinge, weiß man ja nie, was Hollywood uns da nun wieder vorenthalten hat. Man nannte sie schließlich nicht umsonst die „Action-Knaben des Altertums“! Vollkommen trashig und klischeehaft auch der bereits von mir angeschnittene weibliche Zwiespalt zwischen „Töte ich ihn oder bumse ich ihn?“.

Apropos Frauen: Die heulten sich eigentlich nur ihr eigenen Waschwasser zusammen (Jetzt weiß ich auch, wie Herkules die legendären Ställe des Augias geflutet hat. Er hatte seine Perle dabei!), schmachten zu ihrem Retter auf der Bühne vom Aragorn-look-alike-Contest hinauf oder hasten schon mal zur Probe durch den Fluchttunnel. Nebst Soundcheck. - Oft weiß man schließlich im Eifer des Gefechtes nicht, an welchem Stellen das tränenerstickte Organ besonders gut zur Geltung kommt... Und mit `nem Säugling unter’m Arm will man ja nicht kurz vor Filmende noch gegen den Türrahmen ballern.

Insgesamt kommen die Frauen hier also nicht gut weg. Nicht mal räumlich. - Logo, sind ja auch alle eingesperrt, versklavt oder anderweitig unmündig.

Und was war das für eine seltsame Schlacht gegen Mitte des Films? „Für heute wurde genug gekämpft“ und alles zieht wieder gen Schlafsack. Überhaupt: Immer, wenn eine der Schlachten entfernt spannend zu werden drohte, rammte uns irgendein angehender Hollywoodstar in Nahaufnahme seinen Bartwuchs in die Augenhöhle und blies zum Rückzug.
Weil irgendein bläslicher Hauptdarsteller mal wieder seine Tetanusimpfung verpasst hat, während die entbehrlichen Restdeppen schon seit Minuten ihre Gedärme als Girlande vor sich hertragen... Oder man hatte die grandiose Idee, einen anderen Bartträger (zerzaust, da böse) zu mäßig spektakulären Zweikämpfen heraus- und wieder hereinzufordern.

Im Vergleich zu „Braveheart“ und „Gladiator“ sind die Schlachten eh nur so dramatisch wie Schattenboxen im Darkroom. Sterile Comickloppe für das Bilderbuch zum Film. Fliegende Kamerafahrten - teils durch ganze Lanzenwälder hindurch - sind ja gut und schön, aber für einen zeitgemäßen Film braucht man heute schon mehr, als einen Zwerg mit Handkamera in die Dicke Berta zu stecken und abzudrücken... Alles sehr oberflächlich hier. Hatte zeitweise das Gefühl, man hätte Bud Spencer einfach ein Schwert in die Hand gedrückt und seine coolen Sprüche von den abwesenden Deserteuren aufsagen lassen! - Langweilig...

Das Ende war so erlösend wie unspektakulär: Das Schicksal der Flüchtigen bleibt ungewiss und der flennende Sprecher („Mögen sich alle bis in alle Ewigkeit an seinen Namen erinnern!“) bei Brad Pitts finaler „Selbstbeweihräucherung“ hätte die peinliche Abschiedslitanei lieber vor jemanden halten sollen, der sich mit so was nicht auskennt. Fühle mich nämlich ein bisschen Gaga dabei, einer Sagengestalt hinterherzutrauern, die uns der Film als bestätigt zu verkaufen versucht!

“Welch eine Unterstellung! Natürlich habe ich dir zugehört, Schatz! Du sagtest eben: `Stöhn, Ächz, Fleh, Anhimmel!`. Na, zufrieden?“ – Stark, unabhängig und irgendwie total fett. Und dabei reden wir erst mal nur über Braddis Haare. Ebenfalls gut gemacht vom Autoren: Achilles ist endlich mal ein Held mit Schwächen. Man sehe sich nur mal das Drehbuch an!


Die angesichts des Megabudgets höchstens durchschnittliche Troja-Kulisse bläht dann noch ein paar letzte Showflammen in den Nachthimmel und das trojanische Pferd verschwindet unbesungen und unerwähnt in der Light-Version der Chaostage. Achilles gibt Pfeile (*heroisch rauszieh*) und natürlich auch endlich den Löffel ab, nachdem er sich auch im „angebohrten“ Zustand noch viele Sekunden lang als Mimiklehrer für Goldfische versucht hat... Taps, taps, taps. Plumps. “Bin tooo-hoot, musst mich jetzt liebhabeeen!”

Fazit: Ich habe zwar noch keine Pferde kotzen sehen, doch diesmal hätte ich mich bei einem hölzernen nicht darüber gewundert... Wem es nach einem historischen Schinken gelüstet, sollte in der Fleischerei lieber nach abgelaufener Ware fragen. Oder „Braveheart“ zum x-ten Mal auf seinen Tränendrüsen Samba tanzen lassen.

Außerdem halte ich es mit Tucholsky: "Soldaten sind Mörder". Wenigstens einen Funken Selbstkritik erwarte ich daher auch in einem solchen Schlachtengemälde. Brads Montag-Morgen-Visage lässt zwar manchmal durchblicken, dass er gerade überhaupt keinen Bock auf Verstümmelungen hat, aber dass mir die Figur dadurch auf eine andere Weise als tumorös ans Herz wächst, bewirkt dies nicht.

Außerdem ist mir die ganze Hatz deutlich zu lang! Hätte man die Endschlacht nicht in einem Vorfilm unterbringen können, während Jean-Luc's Synchronstimme von Helena-Entführung und Achilles-Schizophrenie berichtet? Vor dem neuen Trailer zu "Raumschiff Surprise", um eine Art ansteigenden Spannungsbogen zu entwickeln? Anscheinend nicht...

„Troja“ ist eben liebloses, visionsloses Kino von der Stange. Für Leute, die bei ein bisschen Schwertgeklimper selbige schnell bekommen. Spannender (auch am Stoff) als das nicht enden wollende Strandcamping dieses Films ist so ein Hosenzelt allemal!

Note: 5+

copied from here
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Manche leuchten, wenn man sie liest.

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