Helden wie wir - TROJA , der Film


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Post 05.05.2004 19:08 PostHelden wie wir - TROJA , der Film
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pfeifenkrautler
Honk


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Achilles, stinksauer

"Als Iris wieder entflogen war, erhob sich der göttliche Achilles. Athene selbst hängte ihm ihren Aigisschild um die Schulter und umgab sein Gesicht mit überirdischem Glänze. So trat er schnell durch Wall und Mauer zum Graben; doch mischte er sich, der mütterlichen Warnung eingedenk, nicht in den Kampf, sondern blieb von ferne stehen und schrie, und in seinen Ausruf mischte sich der Ruf Athenes, daß er wie eine Kriegsposaune ins Ohr der Troianer tönte. Als sie die eherne Stimme des Peliden vernahmen, füllte sich ihr Herz mit unheilvoller Ahnung, und Wagen und Rosse wandten sich rückwärts; mit Grauen sahen die Lenker um das Haupt des Peliden die Flamme brennen, und vor seinem dreifachen Schrei vom Graben her zerstob dreimal das Schlachtgewühl der Troer, und zwölf ihrer tapfersten Männer fielen in dem Gewühl, unter den Wagen und Lanzen ihrer eigenen Freunde."

(ILIAS, 3.Buch, Der Jammer des Achilles)



Lasset uns gemeinsam zittern und beben, liebe Freunde, und die Mutter aller Schlachten sehnsuchtsvoll erwarten..

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Post 05.05.2004 23:07 Post
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Ludy
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Ich glaube ja, der Film wird ganz schrecklich. Eine Mischung aus Gladiator, Conan, und Xena.
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Post 06.05.2004 03:12 PostVerstümmelung der Sage
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_TylerDurden_



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Ich glaube (die alten Threads im DAF sind wegen Datenbankproblemen ausgelagert, deshalb glaube ich nur und weiss es nicht), es war der Pfeife krautelnde Tobold, der einmal schrieb, wichtiger als das Silmarillion runterbeten zu können, sollte es sein die Namen der griechischen Wagenlenker vor den Toren Trojas zu kennen.

Erwartungsvoll habe ich das Forum auf Cirdans anderer Seite http://www.dertrojanischeKrieg.de besucht, in der Erwartung, dass Altphilologen, Humanisten und Archäologen kultiviert jedes neue Bild und Infoschnippsel über den Film mit dem intelektuellen Skalpellmesser sezieren. Und was ist? Pustekuchen! Nix! Lauter kritiklose Fanboys. Nur dieses Posting von einem gewissen Thomas habe entdeckt:

Mit Schrecken entdecke ich, wie große Figuren der Sage einfach nicht auftauchen. Kassandra ist keine Nebenfigur, sondern vielmehr eine Schlüsselfigur, in der sich die ganze Tragik des unvermeidlichen Unterganges Trojas wie in einen Brennpunkt bündelt...Ebenso von Bedeutung ist die Amazonenkönigin Penthesilea, denn in der Begegnung mit ihr erweist sich, daß Achill nicht allein eine Tötungsmaschine ist. Und Aeneas ist unverzichtbar, weil nicht nur er das trojanische Erbe zur Gründung Roms führt, sondern weil alle Dynastien Europas bis zur Renaissance sich in ihrem Stammbaum auf diese Linie berufen! Ich glaube, es gibt keinen Grund mehr, Troja in der nun anstehenden Verfilmung im Kino zu sehen, da das Epos so verstümmelt ist. Im empfehle stattdessen u.a. den Besuch einer Aufführung oder die Anschaffung einer CD-Aufnahme der Oper von Hector Berlioz LES TROYENS an, aber auch die Lektüre von Kleist`s PENTHESILEA und um die Kriegsfolgen zu erfahren u.a. die Straussoper ELEKTRA. Und vor allem die Lektüre des Originaltextes!!! Auf diesen Weg ist Troya authentischer zu erleben...die gesamte Kunst-, Theater- und Kulturgeschichte weist so viele Werke auf, die beweisen, wie dilletantisch im Vergleich zu ihnen das Troya-Filmprojekt daherkommt, da es das Epos so verstümmelt. Der Mythos wird dem Kommerz geopfert. Armer Homer!!!

Multiple exclamation marks - a sure sign of a diseased mind!!! Und klar, irgendwelche Opern anzuführen und kulturpessimistisch herumzuunken ist elitär und nörglerisch. Aber ich finde es wirklich erstaunlich, dass dies der einzige (oder einer der sehr wenigen) kritischen Beiträge dort ist. Was wurde um den Herrn der Ringe gerungen und hier bei der Illias, neben der Odysee der Mythos des Abendlandes, erschöpft sich der Diskussionsbedarf um die FSK-Freigabe,
"Troja ist ab 12
FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFRRRRRRRRRRRREEEEEEEEUUUUUUUUUUUUUUUUU
"
und Brads und Orlandos Arsch?
"hi, habe bei den news gelesen, dass die nackszenen von brad und orlando rausgeschnitten wurden. finde ich richtig scheiße, wie fast jeder weibliche fan!!!" (Warum nennen sich eigentlich Frauen Aragorn?)

Was geht?
Nur ein Einziger stimmt dem Zweifler zu und hat auch ein flaues Gefühl im Magen, weil das übermächtige Medium des Films verführerisch ist und literarische Vorlagen immer zu überrollen droht. Und Cirdan erhebt das sogar zur Tugend! Er antwortet:

Die Sache ist die, dass es im Prinzip keine Änderungen gibt, das es weder ein ORIGINAL noch eine VORLAGE gibt! Es geht dabei um das "Prinzip" der Sagenbildung". Die Idee, dass eine kulturelle Schöpfung originär zu sein hat, ist vergleichsweise neu [...] Die "Illias" wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu gedichtet und nichts ist wirklich mehr originär.
Drehbuchautor David Benioff (und übrigens auch Marion Zimmer Bradley) steht damit in bester Tradition von Homer, Vergil, Herodot und Ovid! Benioff adelt meiner Meinung nach sogar die Geschichte, in dem er sie weiterspinnt! Denn das wurde bisher immer gemacht! Würde der Stoff 1:1 von ihm übernommen, hätte er meiner Meinung nach die Sage nicht verstanden.






Hm, ich weiss nicht, ob ich mich damit anfreunden kann. Ich schlafe jetzt erst einmal eine Nacht darüber und durchdenke das nochmal.

P.S.
Nicht das es auch nur die mikroskopisch kleinste Chance gibt, dass mir der Film nicht gefallen könnte. Ich bin sehr leicht begeisterungsfähig und jede Produktion die so geile Galeeren baut hat eigentlich bei mir schon gewonnen. Eigentlich.



Yeah!


[Dieser Beitrag wurde von _TylerDurden_ am 06.05.2004 um 11:25 editiert]

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Post 06.05.2004 10:10 Post
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pfeifenkrautler
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Nun, wer kennt schon die Originalsage? Anders als bei Tolkien gibt es hier keinen verbindlichen Kanon, auf den man sich berufen kann, aus dem Textstellen penibel zerlegt werden und mit dessen Hilfe jede Drehbuchschwäche erbarmungslos aufgedeckt wird. Da hat Cirdan zum Teil recht, wenn er sagt, Sagen verändern sich, auch wenn mir seine Ansicht zu weit geht.

Wenn bsp. Paris im Film das Gemetzel überlebt und mit Helena glücklich alt wird (eines der vielen Gerüchte), dann wäre das schon ein gravierender Eingriff in die Grundstruktur des Epos, der speziell durch den Hollywood-will-Happyends-Charakter besonders unangenehm aufstoßen dürfte. Ich hoffe, dass es ein Gerücht bleibt. Oder, um Cirdans Spieß umzudrehen: Wenn Petersen der Ilias ein Happyend verpasst, hat er die Sage nicht verstanden.

Der unglückliche Thomas hingegen ist das andere Extrem, eine CD-Aufnahme der Oper von Hector Berlioz LES TROYENS wird mir nicht das visuell-emotionale Erlebnis verschaffen können, das ich mir von "Troja" erhoffe, speziell nach Bildern wie diesem (das hier sieht allerdings schon wieder mehr nach Oper aus..).

Bisher kann ich ja nur die Bilder beurteilen und die treffen Homers (resp. Schwabs) Beschreibungen doch schon sehr gut:

Achilles entbrannte, sein Herz ratschlagte unter seiner Männerbrust, ob er das Schwert ziehen und den Atriden auf der Stelle niederhauen oder seinen Zorn beherrschen solle.

(Ich merk grad, ich werd zum Achilles-Fanboy..)

Ich sag mal so: wenn er ungefähr so mittelprächtig wird wie "Gladiator" oder "Last Samurai", bin ich begeistert. Mehr erwart ich nicht. Testosterongetränktes Popcorn-Kino in authentisch-bronzezeitlichem Setting und ein männermordender Brad Pitt.






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Post 06.05.2004 11:31 Post
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pfeifenkrautler
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Ich les mich grad bei Gustav Schwab fest..und zuhause steht noch meine alte Flohmarktsausgabe herum. Die ich übrigens doch nicht kenne, ich hatte mich geirrt im DAF-Thread, ich hatte als Kind eine modernere Fassung gelesen. Der Schwab ist noch mal ne ganze Ecke wuchtiger.

Mmhh...hat vielleicht jemand Interesse an einem Thread á la "pk liest Homer - Troja, das Buch"? So, Tyler-like-filmdiskussionsgegleitend? Soll ich?

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Post 06.05.2004 11:50 Post
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Ludy
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Ich würde es lesen. Mach doch, wenn Du willst.

...ob wohl die Szene vorkommt, wo der dieser eine Held den anderen erschlägt, dabei selbst fast draufgeht, Artemis ihm Ambrosia geben will, aber gerade noch mitbekommt, wie der Held als finale Demütigung seines Gegners diesem dem Kopf aufschlägt und dessen Gehirn schlürt? Woraufhin Artemis vollkommen entsetzt das Amrosia wegschüttet, eine des Weges kommende Schildkröte aus der Pfütze trinkt und damit die Unsterblichkeit der Schildkröte an sich begründet?
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Post 06.05.2004 12:23 Post
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_TylerDurden_



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Sicher, dass du dich nicht im Epos irrst Ludy? Das klingt mehr nach Hannibal, der über die Alpen zog.

Aber zu deinem Vorschlag PK, au ja, so ein Best-Of würde mir als Einstimmung zum Kinostart nächste Woche gut gefallen.

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Post 06.05.2004 19:30 Post
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Ludy
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Michael Köhlmeier hat es genau so nacherzählt. Auf 3 CDs. Ich habe nur die Namen vergessen, weil da ja so viele Helden waren.
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Post 06.05.2004 19:41 Post
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Kaylee



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go, pk, go...!!

*genugKnabbersachenheraushol*

*schonmaldieKissenzurechtrück*

*Getränkevorratüberprüf*

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Post 07.05.2004 00:59 Post
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Ludy
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OK, ich habs verwechselt. Es war im Krieg um Theben, nicht um Troja... google sei dank.



Tydeus
Dieser Heros der griechischen Mythologie war ein Sohn des Tydeus und der Periböa und als Gatte der Deipyle Schwiegersohn des Adrastos. Er selbst ist Vater des Diomedes.

Weil Tydeus bei der Jagd seinen Bruder getötet hatte, mußte er aus seiner Heimat Kalydon fliehen und begab sich nach Argos, wo ihn Adrastos freundlich aufnahm. Mit Tydeus erreichte auch der Polynikes an den Hof des Adrastos, der sich gerade vergebens um die Herrschaft über Theben bemüht hatte.

Beide Asylsuchenden - ihre Aufnahme hatte dem Adrastos ein Orakel empfohlen - verheiratete der mit seinen Töchtern, so daß Tydeus Gemahl der Deipyle wurde.

Zunächst wurde Tydeus mit der Organisation des Zuges der Sieben gegen Theben betraut, der dem Polyneikes, einem der beiden Söhne des Ödipus, sein Königreich wiederbringen sollte.

Schon bei den im Vorfeld stattfindenden Leichenspielen zu Ehren des Opheltes tat sich Tydeus hervor, dann bewährte er sich, als er ausgesandt wurde, den Thebanern seine Forderungen zu überbringen. Eteokles von Theben wies ihn jedoch ab und schickte ihm fünfzig Kämpfer entgegen, von denen Tydeus neunundvierzig erschlug, den letzte aber am Leben ließ, damit dieser Mäon seinen König Nachricht vom Ausgang überbringe. (HOMER, Illias 4.38ff.)

Als dann die Heere der sieben Fürsten insgesamt gegen Thebens Mauern anstürmten, hielt sich Tydeus ebenso wacker wie im Vorgeplänkel, doch endlich empfing er durch den Melanippos eine tödliche Wunde.

Amphiarus brachte dem Tydeus das abgetrennte Haupt des Melanippos ans Sterbelager, um sich an Tydeus dafür zu rächen, daß er ihn zum Krieg gegen Theben beredet hatte. Er kannte nämlich den Rachdurst des Tydeus, der auch im Sterben die Kraft aufbrachte, den Schädel zu spalten und das Hirn seines Überwinders auszusaugen begann.
Diese Handlung entsetzte die Göttin Athene derart, daß sie, die gerade von Zeus abgeschickt war, dem Tydeus einen Unsterblichkeitstrank zu bringen, von ihrem Vorhaben absah.

Seinem Namen entsprechend, der „klein” bedeuten soll Tydeus sehr klein gewesen sein, dabei aber außerordentlich kräftig. Es heißt über ihn, niemals sonst habe die Natur sich getraut, derartige Kraft in so engen Körper einzuschließen.

Die Szene mit dem Kopf sowie die Tötung der Ismene, einer Tochter des Ödipus, waren beliebte Motive attischer Vasenmalerei.

Von hier copied&pasted
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