29.07.2004 10:31
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pfeifenkrautler
Honk
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Ich fand 21 Gramm sehr düster, wie ich befürchtet hatte. Es ist alles sehr schrecklich und es gibt keinen Ausweg. Das war mir zuviel. Sünde, Schuld, Sühne, Vergebung, neuerliche Schuld...ein Teufelskreis...verdammt schwerer Stoff.
Die Schauspieler waren top, besonders Del Toro, den kannte ich bisher nur aus "Fear and loathing in las Vegas", eine ganz andere Rolle.
Mich störte das körnige Bild, blöde Digitalfilmerei. Der Film war mir zu lang und zu sehr in seinen Schmerz verliebt. Und der zeitlich verschobene Schnitt war etwas gewollt und sinnlos. Alles in allem war mir der Film zu arty. *blonde Perücke aufsetz*
P.S.: Del Toro sah ein bißchen aus wie Brad Pitt heute aussehen würde, hätte er die letzten 20 Jahre durchgesoffen.
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29.07.2004 10:48
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Kaylee
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Zitat: pfeifenkrautler schrieb:
I
P.S.: Del Toro sah ein bißchen aus wie Brad Pitt heute aussehen würde, hätte er die letzten 20 Jahre durchgesoffen.
*erstauntlach* ...stimmt! In dunkel natürlich, oder ist er da jetzt blond?!
Del Toro ist mir das erste mal in 'Traffic' aufgefallen. Hat er nicht auch in 'snitch' (wie heisst der nochmal?) mitgespielt...?! Aber da kann ich mich auch irren...
Also hat sich dein Filmvorgefühl mal wieder bestätigt?!
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29.07.2004 10:57
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pfeifenkrautler
Honk
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29.07.2004 11:14
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thanil.bernetar
Dackinei
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Als ich das erste Mal den Trailer zu "21 Gramm" gesehen hatte, habe ich sogar gedacht, dass er Brad Pitt wäre (natürlich ein bißchen für seine Rolle geschminkt und hergerichtet). Beim zweiten Mal war ich mir immer noch nicht sicher, erst beim dritten Sehen habe ich akzeptiert, dass es sich um einen anderen Schauspieler handelte, den ich vorher noch nie gesehen hatte....
Zum Thema "Virtualität". Zufälligerweise war dies Thema meiner Magisterarbeit vor zwei Jahren. Natürlich ist an Matrix fast nichts neues dran gewesen, aber ist Neuigkeit ein Wert an sich? NICHTS ist neu und originell, alle Ideen und Gedanken, alle Bilder und Visionen sind schon in ähnlicher Form dagewesen. Vorreiter waren - wie in so vielen Dingen, ich sage nur Atomtheorie - die alten Griechen. Platons Höhlengleichnis liest sich wie die Matrize zu allen späteren Auseinandersetzungen mit dem Thema "Realität und Illusion".
Aber ich würde sagen, dass es zwischen Matrix und manchen der genannten "Vorläufer" wie Blade Runner schon Unterschiede gibt. In den 80er Jahren ging es auch sehr stark um das Thema Identität. Insofern hat Blade Runner auch was mit den Körpertausch-Komödien zu tun, denn von der gender-inspirierten Frage "Was macht mich zum Mann?" (die übrigens in den Terminator-Filmen einen nur leicht modifzierten Auftritt hat) ist es nur ein sehr kleiner Schritt zur Frage "Was macht mich zum Menschen?"
Matrix ist eigentlich das "Substrat" aus vielen in den 80er und 90er Jahren latenten und immer wieder auch manifestierten Zweifeln und bohrenden Fragen. Aber was in den Terminator-Filmen versucht wurde durch eine Maschine aus Stahl auszutreiben (nämlich die quälenden Selbstzweifel) und in den Bodyswitch-Komödien durch Humor verarbeitet wurde, wurde in der Matrix-Trilogie auf die stilistisch und ästhetisch deutlichste Art und Weise offen angesprochen: Realität ist Illusion. Illusion ist Realität. Es gibt keine Wahrheiten und alle Versuche, Grenzen zwischen Fiktion und Realität, Virtualität und Realität zu ziehen, sind gleich bedeutend mit dem Versuch, Sandburgen in der anschwellenden Meeresflut zu bauen.
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Naughty have been my dreams of late...
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29.07.2004 11:21
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GuyIncognito
Beobachter d. Welten
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@Kaylee
Del Toro spielte in Snatch mit... Guy Ritchies genialer Film... kam erst im TV.
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Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Albert Einstein
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29.07.2004 12:31
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Ramujan
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@Thanil: Das Höhlengleichnis hatte ich völlig vergessen, das gehört sicherlich in die Überlegung mit rein: Die reine Ideenwelt und die Andeutungen, die flackernden Schatten, die wir von den Ideen lediglich zu sehen bekommen, das ist schon sehr Matrix.
Blade Runner stellt tatsächlich eher die Frage "Was bin ich? , während Matrix "Bin ich wirklich?" fragt. Beides sind posthumanistische Überlegungen nach einer menschlichen Definition und eine filmische Chronologie, eine Entwicklung wie pfeifenkrautler sie beschrieben hat, zwischen diesen Fragen lässt sich da sicherlich wirklich feststellen. Das ist halt ein Prozess. Ich weiß aber nicht, ob man das so sehr an Jahrzehnten festhalten kann.
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29.07.2004 14:22
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Kaylee
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Zitat: Ramujan schrieb:
Das ist halt ein Prozess. Ich weiß aber nicht, ob man das so sehr an Jahrzehnten festhalten kann.
'Jahrzehnte' sind sicherlich mehr ein Hilfsmittel zur Verdeutlichung von mittleren Zeitabständen innerhalb einer Entwicklung. Bestimmte Stilrichtungen oder Epochen macht man ja auch der Einfachheit halber an Jahrzehnten oder -hunderten fest, obwohl es bestimmt keinen plausiblen Grund gibt, warum sich ein Entwicklungsprozess an Zehnerjahresschritte halten sollte.
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01.08.2004 23:25
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pfeifenkrautler
Honk
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La Boum I und Gegen die Wand haben in Deutschland beide FSK-12-Freigabe. Was ich bei "La Boum" nicht okay finde, immerhin geht es hier um Minderjährige. [/spottmodus]
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04.08.2004 00:01
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pfeifenkrautler
Honk
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Cabin fever ist übrigens ein sehr schlechter Film. Man muss ihn nicht sehen. Ein Film ohne jeden Sinn und Verstand. Nicht mal gruslig war er. Selbst ich hätte das besser hingekriegt.
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04.08.2004 00:12
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Kaylee
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Apropos gruselig, wer hat hier schon '(the) ring' gesehen?
Wie fandet ihr den?!
Also den fand ich ja nur so mittel gruselig. Ein paar nette Erschreckmomente und Seven-Szenen, aber insgesamt gibt's Gruseligeres, oder?! Allerdings fand ich auch 'Blair Witch Projekt' eher nervend....vielleicht gibts ja was ähnlich subjektives wie beim Humor auch beim Gruseln?!
Was ist denn Cabin Fever?! Nie was von gehört, glaub ich...
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