28.07.2004 17:16
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GuyIncognito
Beobachter d. Welten
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Ich hab ihn damals im Kino gesehen und 21 Gramm war wirklich bewegend. Seit kurzem gibt es ihn auch auf Video.
Sean Penn war gut, aber ebenso Benicio Del Toro! Großartig.
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Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Albert Einstein
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28.07.2004 17:33
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Erinti
Woman in Black
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Benicio Del Toro spielt mit? Das wäre glatt ein Grund 
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28.07.2004 17:36
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GuyIncognito
Beobachter d. Welten
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Er spielt nicht nur mit, er ist einer der beiden Hauptdarsteller neben Sean Penn.
Er spielt einen abgestürzten, ehemaligen Ghetto-Boy, der über Drogenprobleme und Diebstahl zu Jeses gekommen ist. Ein Jesus-Junkie!
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Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Albert Einstein
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28.07.2004 18:38
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Ramujan
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Zitat: Mir hat "Being John Malkovich" als einzigem Menschen der Welt nicht gefallen
Es gibt viele einzige Menschen der Welt, denen Being John Malkovich nicht gefallen hat. Das ist, glaube ich, eine Grundvoraussetzung um den Film nicht zu mögen: Sich so alleingelassen vorzukommen. Vielleicht sollten "Being John Malkovich"-Hasser eine Selbsthilfegruppe gründen: "Hallo, ich ... ich habe ihn gesehen, diese ganze wirre Handlung, und er war ... er war so schlecht. Seitdem fühle ich mich ganz fürchterlich mißversta ... oh, doch so viele hier ...?"
Ich hatte bei dem Film recht gemischte Gefühle. Witzige Idee, fing recht gut an. Nach einer Zeit verliebte der Film sich allerdings in sich selber, man hatte das Gefühl, die Macher opferten Spannung, Humor und Dramaturgie ihren abgedrehten Einfällen. Cineastischer Narzissmus. Als ich vor einigen Monaten noch einmal die letzte halbe Stunde - die ganze Puppenspielersequenz - auf ZDF gesehen habe, fand ich ihn dagegen durchaus annehmbar: schon ein skuriler Film - wenn man sich mental drauf eingestellt hat sogar ganz gut.
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28.07.2004 19:17
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Kaylee
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Zitat: Ramujan schrieb:
Witzige Idee, fing recht gut an. Nach einer Zeit verliebte der Film sich allerdings in sich selber, man hatte das Gefühl, die Macher opferten Spannung, Humor und Dramaturgie ihren abgedrehten Einfällen. Cineastischer Narzissmus.
Da habe ich irgendwo mal eine passende Kritik zu gelesen. Die/der Drehbuchschreiber ist so fasziniert von seinen Ideen (oder seiner Hauptidee), dass er sich selber gar nicht mehr daraus entfernen will oder kann. Wenn es nach ihm ginge, könnte der Film immer so weiter gehen und er schafft es nur, die story zu Ende zu bringen, indem er irgendein 'deus machina' erfindet, die ihn und die story an den Haaren wieder herausreisst.
Is jetzt natürlich in meinen eigenen Worten wiedergegeben...
War allerdings glaub ich sogar eine Kritik zu 'Adaption'.
Das ist auch DIE geniale 'BJM-gut-finden-glauben-zu-müssen'-Therapie. Die Selbsthilfegruppe mietet sich einfach zusammen ein Kino und schaut sich 'Adaption' an. Danach weiss man, die Gebrüder Kaufmann sind sowas von dermassen egozentrisch durchgeknallt, dass es eine völlig normale Abwehrreaktion ist, dieses komische Gefühl im Bauch während BJM.... *totalüberzeugtnick*
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28.07.2004 19:45
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pfeifenkrautler
Honk
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Ich fand BJM nicht schlecht, ich hab nur nicht verstanden, was jetzt das aufsehenerregend Neue und Abgefahrene daran sein soll.
Genau wie Ramujan fand ich ihn zuerst sehr witzig (das halbe Stockwerk war eigentlich der beste Gag), dann lange lange Zeit schrecklich selbstverliebt und verworren, die Puppenspielersequenz war wieder okay. Allerdings dachte ich mir die ganze Zeit, hey, das ist eigentlich nur eine aufgemotzte 80er-Jahre-Körpertauschkomödie, merkt das denn keiner außer mir?? "Solo für 2", "Ich bin du", "Bodyswitch" ect. lassen schön grüßen. Irgendwann ging es doch nur noch darum, wer jetzt grad bei wem drin ist und wie er da wieder raus kommt. Äh, ihr wisst schon.
Laut Feld-Wald-und-Wiesen-Psychologie artikulieren Filme zeitrelevante Unsicherheiten, die Körpertauschkomödien der 80er waren so gesehen die Verarbeitung von Genderdiskussionen und dem allgemeinen Verwischen der Geschlechtergrenzen. Die 90er brachten Filme, in denen Realität und Illusion verwischen, "Matrix", "Dark City" ect., halt das Internetzeitalter, und jetzt diese Amnesiestreifen, "Memento", ESOASM und der, den Kaylee und ich bald drehen werden, Angst vor der Manipulierbarkeit der Wahrnehmung, würd ich sagen. Worauf wollte ich jetzt eigentlich hinaus? Ach ja, "Being John Malkovich" war eigentlich seiner Zeit 10 Jahre hinterher, nicht voraus! QED.
Oh, ich muss los...
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29.07.2004 00:31
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Kaylee
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.....nun SAAAAAAG schon!!! *hibeeeel*
oder sag, WO du geschrieben hast wie's war!! Oder WANN du schreibst, wie's war.....
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29.07.2004 01:04
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Ramujan
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Zitat: Die 90er brachten Filme, in denen Realität und Illusion verwischen, "Matrix", "Dark City" ect., halt das Internetzeitalter, und jetzt diese Amnesiestreifen, "Memento", ESOASM und
Interessante Theorie, habe ich so noch nicht gesehen, vor allem, da ich Matrix da keineswegs Pionierarbeit zusprechen möchte. Die Diskrepanz zwischen Realität und Illusion bewegt die Menschen schon seit Jahrtausenden: "Ist das noch ein Traum oder bin ich schon?" Oder: Cogito ergo sum! - Ich denke, also bin ich. Die Science-Fiction-Literatur hat das Thema und dessen Querverweise zum Computer und zur Künstlichen Intelligenz dann auch lange vor Matrix entdeckt. Phillip K. Dick fällt mir da ein. Überhaupt Blade Runner und die über allem stehende Frage: "Ist Deckardt ein Replikant?" Japanische Zeichentrickfilme wie Ghost in the Shell haben sich ebenfalls fleißig dem Virtuellen angenommen, ich will da aber nicht zuviel sagen, mit Animes kenne ich mich nicht so gut aus.
Was man bei Matrix anerkennen muss, ist, der Film hat die Daseinsfrage dann mit bahnbrechender Tricktechnik und konspirativem Plot massenkompatibel gemacht, von der Sub- in die Popkultur geschoben.
Die Neunziger als Filmjahrzehnt sehe ich eher in der Tradition von Pulp Fiction - Cool, lässig, ironisch -, oder Jurassic Park - als Digitalisierungsprozess.
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29.07.2004 01:42
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Pippi
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Zitat: pfeifenkrautler schrieb:
Die 90er brachten Filme, in denen Realität und Illusion verwischen, "Matrix", "Dark City" ect., ...
... und eXistenZ. Die verwirrende Handlung hat mir sogar sehr gut gefallen. Sie hat mich den Film ertragen lassen. Man weiß praktisch nie mit absoluter Sicherheit, wann es sich um die Wirklichkeit oder ein Spiel oder ein Spiel im Spiel dreht. Das liefert jede Menge Stoff zum Diskutieren hinterher. Für den Rest findet diese Kritik einigermaßen die richtigen Worte, z.B.: "Virtual reality" als hervorragende Möglichkeit, mit dem Joystick in der Hand der schmatzenden, blutenden, scheissenden und leidenden biologischen Realität zu entgehen. Nur von "entgehen" würde ich nicht sprechen. In diesem Film ist die VR genauso ekelerregend wie das RL.
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