12.12.2004 13:02
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Filme, die mein Leben veränderten
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pfeifenkrautler
Honk
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Das Lachen im Wald - Robin Hood, König der Vagabunden
Wir schreiben das Jahr 1938: Faschismus und Stalinismus knechten ihre Völker, Europa steht an der Schwelle des Krieges und in Hollywood wird der Farbfilm erfunden. So hat alles zwei Seiten. Und die neue und sehr teure Technik wurde nicht leichtfertig verfeuert, zwei der ersten Farbfilme der Welt wurden direkt zu unsterblichen Klassikern: "Vom Winde verweht" und "Robin Hood", die kurz hintereinander in die Kinos kamen. Das waren Zeiten...

Mitten ins Herz...
Die erste Liebe vergisst man nie
Ich habe diesen Film abgöttisch geliebt, seit ich ihn als Kind erstmals sah, wahrscheinlich an einem trüben Dezembernachmittag, ohne Werbeunterbrechungen und mit knisternder 50er-Jahre-Synchronisation. Und danach immer wieder, wenn irgendwo Errol Flynn drauf stand, saß Kleinpfeifenkrautler vor dem Fernseher, ich glaub', ich war ein bisschen in ihn verknallt. Er war ja auch der schönste Mann der Welt, mit seinem Oberlippenbärtchen und seinem unwiderstehlichen Lachen. Allerdings waren seine Filme durch die Bank auch genau das, was ich damals sehen wollte: furiose Piratenstreifen, schmissige Mantel- und Degenburlesken und ergreifende Rittersagen. Errol Flynn war der Held meiner Kindheit, noch bevor ich Gregory Peck und James Stewart und all die anderen (besseren) Schauspieler kennen- und lieben lernte. Und von allen grandiosen Errol-Flynn-Filmen ist "Robin Hood" der größte. Letzten Sonntag sah ich ihn erstmals im Original, auf der Special-Edition, frisch restauriert und reich kommentiert, ein Schnäppchen mit erstaunlich hoher Bild- und Tonqualität (viel besser als die Fotos, die ich im Web fand) Und ich kann sagen, er hat nichts von seinem Charme eingebüßt. Die befürchtete Ernüchterung, die so oft ein Wiedersehen mit unseren Kindheitshelden trübt, blieb aus. Sicher, der Film ist simpel gestrickt, naiv erzählt und voll von albernem Slapstick, über den man heute dann doch nicht mehr so aus vollem Halse lachen kann, aber er ist immer noch beste Kinounterhaltung. Wie gern würde ich ihn mal auf der großen Leinwand sehen!

Stylish – Guy of Gisborne
Helden in Strumpfhosen
Das der Film immer noch funktioniert und nicht nur von seinen Lorbeeren als Klassiker zehrt, ist nicht ohne Grund. Eigentlich ist es sogar die Definition eines Klassikers, "zu funktionieren", zeitlos zu sein. "Der dritte Mann" ist immer noch spannend, "Vom Winde verweht" ist immer noch ergreifend und "Casablanca" ist sowieso unsterblich. "Robin Hood" ist immer noch witzig, unterhaltsam und glamourös. Dazu trägt der Technicolor-Farbrausch ein gutes Stück bei. Damals muss es den Kinogänger schlichtweg geplättet haben, nach 30 Jahren Schwarz-weiß-Kino direkt die volle Ladung der völlig übersättigten Kunstfarben. Heute wirkt der Film gerade, weil die Farben so unecht und übersteuert sind, immer noch irgendwie "prachtvoll", opulent, berauschend. Realistisch ausgesteuert würde der Film viel von seinem naiven Charme verlieren, so wie Zuckerstangen knallrot geringelt sein müssen und auf den Weihnachtsbaum Lametta gehört. Soviel Kitsch muss sein. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass für die Zeit erstaunlich wenig im Studio gedreht wurde. Alle wichtigen Außenaufnahmen, und das sind viele, spielen in einem richtigen Wald, mit Bäumen aus Fleisch und Blut, der Film verzichtet völlig auf Pappfelsen und Kunststoffgebüsch, wie es noch bis in die 70er in Enterprisefolgen zu bewundern war. Das schützt "Robin Hood" davor, unfreiwillig komisch zu wirken, man muss eigentlich nie über schlecht gemachte Kulissen oder billige Tricktechnik lachen, denn die Kulissen sind großartig gemacht und die Tricktechnik bleibt dezent im Hintergrund und beschränkt sich auf ein paar opulente Matte-Paintings. So ist der kalte Waldfluss, in den Robin von Little John befördert wird, immer noch ein kalter Waldfluss und Sherwood Forrest kein staubiges Studio, wo man sich anstrengen muss, um die Aufhängungen der Kulissen zu übersehen, sondern immer noch der sonnendurchflutete Ort für Kleinjungenträume.

Die Schöne und das Biest – Sir John Ohneland baggert bei Lady Marian
Fettige Finger und schneeweiße Beißerchen
Zwei Dinge blieben mir bei "Robin Hood" immer als besonderes Merkmal im Gedächtnis hängen, zwei höchst unterschiedliche Dinge, aber beide auf ihre Art für diesen Film unerlässlich: Das Lachen und das Fleisch:
Ständig wird irgendwas gebraten und gebrutzelt, gleich in der allerersten Szene wird ein Hirsch gewildert und das legt die Linie fest: Fleisch ist wichtig, Fleisch ist gut, Fleisch ist Leben! Wer Fleisch hat, hat das Sagen. Die sächsischen Bauern hungern, während die normannischen Herren sich die Bäuche voll schlagen, doch dann dreht Robin den Bratspieß um und im Wald wird dem Volk die Tafel gedeckt und alles, was vier Beine oder zwei Flügel hat, kommt auf den Tisch. In einer Szene dreht sich ein ganzer Ochse am Spieß, in einer anderen mehrere Spanferkel, in einer dritten wird eine riesige Schüssel gebratene Rebhühner auf den Tisch gestellt und Robin spießt sich eins mit seinem Dolch auf und fängt an, das Fleisch in großen Fetzen herunterzureißen, ohne dabei aufzuhören, die schmollende Lady Marian anzuflirten. Das waren Zeiten, als man Frauen noch mit gebratenen Rebhühnern anbaggern konnte... So wie das alles aussieht, waren das auch keine Gummihühner, sondern das muss alles tatsächlich und vor Ort gebrutzelt worden sein. Auf dem Drehgelände muss ständig irgendwo ein kleines Heer von Köchen ganze Tiere über Feuergruben gewendet haben, es muss ständig unglaublich lecker gerochen haben, wie konnten die sich dabei noch auf ihre Dialoge konzentrieren? Und wie oft mussten neue Rebhühner herangeschafft werden, bis so eine Szene im Kasten war? Ich weiß noch genau, wie mich diese Fleischgelage als Kind nachhaltig beeindruckt haben, wie sie das Wildbret mit beiden Händen packen und loslegen wie Obelix beim Wildschwein. Ich habe den Film im Verdacht, daran schuld zu sein, dass ich großen Fleischbrocken nicht wiederstehen kann (erst letztes Wochenende habe ich mit völlig unmotiviert und ohne jemanden zum Essen zu erwarten, einen 2,5kg-Schweinebraten in den Ofen geschoben. Hab' bis Mittwoch von gezehrt).

Good guy, bad Guy und schmucke Frisuren
Treppauf, treppab...
"Robin Hood" ist ein heiterer Film. Nicht nur, dass er unterhaltsam und lustig ist, nein er ist zutiefst heiter, alles ist leicht, fließend, beschwingt, alles Schwere und Herabdrückende ist daraus verbannt. Die Kämpfe sind choreographiert wie ein Ballett, die Schwerter werden geführt wie Florette, es ist kein Hauen und Stechen, es ist ein Tanz. Das wahrscheinlich leichtfüßigste Mittelalter, das es je gab. Sicher werden auch die Macher von 1938 gewusst haben, dass im Mittelalter etwas anders gekämpft wurde, aber das wollten sie eben nicht. Sie wollten die Leichtigkeit, hinter der ein unglaubliches Maß an Training und Schweiß und endlose Proben stecken mussten. Was man dem Film aber niemals ansieht, da blitzen die Klingen und es wird treppauf, treppab gefochten, dass es nur so ein Spaß ist (im Schloss von Nottingham gibt es sogar extra nur dafür eine Treppe, die sich ohne erkennbaren architektonischen Grund mitten in der großen Halle die Wand hinaufschlängelt). Und zack, geht's über Tisch und Stuhl, Leuchter fliegen, Schüsseln und Krüge werden zweckentfremdet, und selbst im heißesten Kampf hat Robin immer noch einen kessen Spruch auf den Lippen. Für ihn ist das alles ein Heidenspaß, er ist in seinem Element, ohne einen Schweißtropfen zu vergießen, ficht er seinen Kampf gegen die Unterdrückung, der fröhlichste Revolutionär seiner Zeit. In seiner Leichtigkeit und unbändigen Lebensfreude wirkt der Film mit dem heutigen Wissen, in welche Götterdämmerung die Welt kurz darauf taumelte, fast schon tragisch. Wie ein letztes Sich-Aufbäumen gegen die immer düster werdende Realität.

*schmacht*
Das Lachen im Wald
Aber noch hat Robin Spaß! Immer wieder lässt er seine schneeweißen Beißerchen blitzen, je mehr plumpe Krieger die Normannen gegen ihn ins Feld schicken, ums heller seine Freude, man könnte ihm keinen größeren Gefallen tun. Und daheim, im Wald, mit seinen frohen Spießgesellen, wird dann der Sieg gefeiert, und wenn es mal keinen Sieg gab, wird trotzdem gefeiert. Robin betont zwar immer wieder, wie wichtig ihm die Sache der geknechteten Bauern ist, aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass das alles für ihn in erster Linie so was wie die Erfüllung eines Jungentraums ist. Mit seinen Kumpels im Wald leben, das Wild schießen, wie es einem gefällt und die Obrigkeit narren, ein herrlich freies Leben! Robin Hood lebt es stellvertretend für alle kleinen Jungs der Welt und das macht sicher einen großen Teil seiner nie endenden Faszination aus. Ein erwachsener Peter Pan, ein fröhlicher Waldgeist, und vielleicht geht das etwas weit, aber ich musste an den uralten keltischen "Gott mit den Hörnern" denken, der tief im Wald ein lustiges Leben führt. Verwandt mit dem griechischen Pan symbolisierte er die unverfälschte Triebhaftigkeit des Menschen, eins mit der Natur, immer geil, immer für einen Spaß aufgelegt, "Das Lachen im Wald", wie ihn die Kelten auch nannten. Das Christentum hat ihn vertrieben, im Mittelmeerraum sogar wortwörtlich verteufelt, aus dem bocksbeinigen gehörnten Pan wurde der mittelalterliche Gottseibeiuns. Vielleicht ist die keltische Erinnerung an den fröhlichen Gesellen in England über die dunklen Kanäle des Unterbewusstseins im mittelalterlichen Robin Hood wiedererwacht? Politisch kann man die Robin-Hood-Legende, die bis ins Hochmittelalter zurückreicht, als Widerstand gegen die normannische Vorherrschaft interpretieren, aber vielleicht steckt auch eine religiöse Seite darin, die Wiederbelebung eines keltischen Fruchtbarkeitsgottes als Auflehnung gegen die allmächtige und lustfeindliche Kirche? Müsste man sich mal mehr mit befassen. Arianrhod könnte so was wissen.
[Dieser Beitrag wurde von pfeifenkrautler am 12.12.2004 um 13:02 editiert]
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12.12.2004 14:45
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Re: Filme, die mein Leben veränderten
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Kaylee
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Wooooow!!
*iinErinnerungenschwelg*
Du machst es deinen threads mit der Qualität deiner Erstbeiträge sehr schwer!! Wer soll da noch mithalten können??
Genau die gleiche Affinität zu Errol-Flynn-Filmen hatte ich auch, hab aber urlange keinen mehr gesehen, glaub ich.
Können wir Robin Hood zum nächsten Treffen-Film machen?? Passt doch auch gut, so als Nachfolger eines Menarche-Films, find ich.
Zitat: Mit seinen Kumpels im Wald leben, das Wild schießen, wie es einem gefällt und die Obrigkeit narren, ein herrlich freies Leben! Robin Hood lebt es stellvertretend für alle kleinen Jungs der Welt und das macht sicher einen großen Teil seiner nie endenden Faszination aus. Ein erwachsener Peter Pan, ein fröhlicher Waldgeist, und vielleicht geht das etwas weit, aber ich musste an den uralten keltischen "Gott mit den Hörnern" denken, der tief im Wald ein lustiges Leben führt. Verwandt mit dem griechischen Pan symbolisierte er die unverfälschte Triebhaftigkeit des Menschen, eins mit der Natur, immer geil, immer für einen Spaß aufgelegt, "Das Lachen im Wald", wie ihn die Kelten auch nannten.
Das war für mich schon immer die grosse Frage bei solchen Filmen. Was machen die freien, ungebundenen Widerstandskämpfer, wenn der Widerstand, eben auch Vorwand sich an keine Regeln halten zu müssen, nicht mehr nötig ist? Das vagabundierende Leben, dass sie so geniessen kann dann ja nicht einfach aufhören…
Erinnert mich an ein Buch, das ich als Kind gelesen hab: Erasmus und der Landstreicher hiess es glaub ich. Da weigert sich zum Schluss der Protagonist auch, das angebliche Happy End zu erfüllen, weil das ein für ihn recht unbequemes Sesshaft werden bedeutet hätte.
Einem selber ermöglichten diese Helden aber, vor allem als Heranwachsender, über die eigenen zukünftigen Lebensarten nachdenken zu können, unabhängig von den üblichen Normen.
*sinnier* wahrscheinlich ein 'Pippi-Langstrumpf'-Effekt für Jugendliche…
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12.12.2004 17:57
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pfeifenkrautler
Honk
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Tut mir Leid, wenn ich zu weit vorgelegt haben sollte, ich war etwas von mir selber mitgerissen. Die ganze Woche schon dachte ich immer wieder an den Film und wie weit weg dieser naive Charme vom heutigen Kino ist und wie modern der Film andererseits wieder wirkt, mit seinen schnellen Schnitten und flotten Sprüchen. Fast 70 Jahre auf dem Buckel, aber kein bisschen angestaubt. Ein Phänomen.
Noch ein Nachtrag zu Errol Flynns Lachen - jetzt fiel mir wieder ein, woran mich das erinnerte, auch wenn die Figuren grundverschieden sind: an eine Beschreibung Gandalfs beim Gespräch mit Pippin in Minas Tirith, eine meiner Lieblingsstellen im HdR.
Pippin schaute erstaunt auf das Gesicht, das jetzt so dich neben seinem war, denn das Lachen hatte fröhlich und vergnügt geklungen. Dennoch sah er im Gesicht des Zauberers Kummer- und Sorgenfalten; doch als er genauer hinschaute, erkannte er, dass sich unter alldem eine große Freude verbarg: eine Quelle der Heiterkeit, die gereicht hätte, ein Königreich zum Lachen zu bringen, wenn sie zu sprudeln begänne.
(5. Buch, Kap.1)

P.S.: Ich plane übrigens eine ähnlich umfangreiche Abhandlung über John-Wayne-Western, mein neuestes Steckenpferd, zu verfassen, also gewöhnt euch besser an solche Monsterpostings und lasst euch davon nicht abschrecken.
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12.12.2004 18:17
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Mike Hat
Moderator
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Oh, jetzt habe ich aber Lust bekommen, den Film selbst noch mal zu sehen. Habe ich ihn nicht irgendwo auf Video? Ich muss ihn suchen gehen...
Zitat: P.S.: Ich plane übrigens eine ähnlich umfangreiche Abhandlung über John-Wayne-Western, mein neuestes Steckenpferd, zu verfassen, also gewöhnt euch besser an solche Monsterpostings und lasst euch davon nicht abschrecken.
Cool. Ich mag John-Wayne-Western. Heute Abend kommt übrigens "Der letzte Scharfschütze", der ist exzellent.
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12.12.2004 18:34
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pfeifenkrautler
Honk
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Ja, auf SWR. Kann ich nicht empfangen 
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12.12.2004 18:55
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Arbrandir
Schuft
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Zitat: pfeifenkrautler schrieb:.
Ich plane übrigens eine ähnlich umfangreiche Abhandlung über John-Wayne-Western, mein neuestes Steckenpferd, zu verfassen. ..
Oh gut, fängst Du dann bitte mit The Searchers an? Dann muß ich das nicht machen.
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Alle Postings auf eigene Gefahr.
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12.12.2004 20:01
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pfeifenkrautler
Honk
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Ich würde chronologisch ordnen, aber "The Searchers" wär dabei.
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26.12.2004 14:56
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Lothiriel
Badenixe
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Robin Hood kam übrigens vorhin im Fernsehen. *nochimmerimFarbrauschschwelg*
Ist die vollkommen sinnlose Treppe eigentlich wirklich sinnlos? Lady Marian kam diese Treppe hinunter, als sie belauschte, wie Prinz John Mordpläne schmiedete. Nur habe ich keinen blassen Schimmer, woher sie kam oder wohin sie wollte, ich habe erst zu spät die Treppe überhaupt beachtet.
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Ihr habt doch alle keine Ahnung.
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27.12.2004 00:30
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Gimli,der Zwerg
Schantall
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Beiträge: 2020
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Die "Der Herr Der Ringe"-Filmtrilogie. Die hat mein Leben verändert. Zum Negativen! 
Und was noch viel schlimmer ist: Selbst jetzt, nachdem ich der Meinung bin, dass ich durch das ganze Drumherum negativ beeinflusst wurde und ich alles ziemlich doof finde, beeinflusst es mich immer noch! Denn irgendwie führe ich mich gerade auf wie der typische Daffie-Deprie-Teenie - und ich kann nichts dagegen tun! Fehlt nur noch, dass ich diesen ApfelMuseMist höre, das würde dem Fass dann entgültig den Boden ausschlagen.
Ansonsten hat kein Film mein Leben verändert. Ich habe einen Haufen Lieblingsfilme, aber keiner davon führte dazu, dass ich mein Leben irgendwie geändert habe oder ich mich plötzlich für bestimmte Dinge interessiert habe. Warum auch? Ich wusste schon früh, dass Filme Fiktion und ganz sicher nicht Realität sind. Ansonsten hätte ich bei "Die Hard" sicherlich nicht so laut gelacht, als ich ihn das erste Mal und eigentlich viel zu jung gesehen habe. Fiktion ist Fiktion und damit Basta! Und Fiktion hilft einem bei absolut gar nichts. Das Leben ist anders, ganz anders, auch wenn ich nicht weiß wie. Aber es ist so kompliziert und verworren, dass es schwachsinnig wäre uns von fiktionalen Versionen des Lebens leiten zu lassen speziell, weil diese einfach zu einfach sind, zu vereinfachend. Handeln wir wie der große Held/Romantiker/Sonstwas, sind wir nur am Arsch. Aber die Arschlöcher der Filmgeschichte würden in unserer Welt auch nicht überleben.
Und egal wie romantisch oder traurig eine "Szene" des Lebens ist, es wird niemals einfach aus dem Nichts Musik kommen, die es entweder schöner oder ertragbarer macht! Nie! Und das ist auch gut so, denn ansonsten könnte man das Leben nicht Lachen hören. Hab' ich mal im DAF gepostet, so richtig Deprie-Teenie in schwarz-kursiv schrieb ich "Das Leben lacht uns alle aus und wir können nur mit einstimmen oder daran zugrunde gehen". Irgendwie denke ich, dass ich recht habe, aber irgendwie ist es auch zu einfach.
Und wo wir gerade dabei sind: Hat mal ein Philosoph eine knappe Antwort auf die Frage gegeben "Warum bin ich hier?"?
MfGimli
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27.12.2004 16:30
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pfeifenkrautler
Honk
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Zitat: Und wo wir gerade dabei sind: Hat mal ein Philosoph eine knappe Antwort auf die Frage gegeben "Warum bin ich hier?"?
Weil du uns vermisst hast. Willkommen zurück, Zwerg 
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Held ohne nennenswerte Kenntnisse
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