Deutschquote im Radio


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Post 19.09.2004 15:13 Post
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Player23



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Zitat:
_TylerDurden_ schrieb:
Zitat:
Player23 schrieb:
Ohne jetzt die einzelnen Künstler bewerten zu wollen: aber die genannten Fantastischen Vier, Wir sind Helden oder aber auch Yvonne Catterfeld, Rammstein, Wolfsheim, Herbert Grönemeyer, Nena, Die Toten Hosen, Die Ärzte, Böhse Onkelz etc pp zeigen meiner Meinung nach deutlichst, dass "Erfolg" nicht zwingend abhängig von der verwendeten Sprache beziehungsweise Herkunft ist.

In dem kurzen Absatz hast du aber schon einen gehörig großen Brocken des deutschen Musikmarktes abgehandelt. Und wieviele von den Musikern sind "aktuell", also im Radio vertreten? Und welche deutschen Musiker sind noch international erfolgreich (von der Schweiz und Österreich abgesehen)?
In einem Interview auf MTV sagten die Ärzte mal selbstironisch, dass es eigentlich eine Schande sei, dass sie als alte Knacker noch ganz oben stehen. Ihnen ist keine Generation nachgefolgt.

Zitat:
Morgoth schrieb:
Bedenklich finde ich, dass Vollmer im Interview andeutet, dass Radiosendern, die nicht den geforderten Satz an deutscher Musik senden, die Sendelizenz entzogen werden könnte. Wenn Radiosender verboten werden, weil sie dem Kunstgeschmack des Staates nicht ensprechend, hat das nichts mehr mit freier demokratischer Entfaltung zu tun. Gesellschaftliche Entwicklungen und Geschmäcker kann man nicht mit Verboten und halber Zensur steuern.
Das ist in Frankreich nicht anders und das Zensur-Argument finde ich nicht griffig. Es ist ja nicht so, dass Musikrichtungen verboten würde oder eine politische Meinung sanktioniert wird.

Und das Britney & Daniel die Charts toppen hat doch (hoffentlich!) nichts mit "gesellschaftlicher Entwicklung" zu tun, sondern verdeutlicht lediglich die weltweite Marktmacht der vier Label-Giganten. Siehe es mal so: Wir leben angeblich in einer sozialen Marktwirtschaft. Das heisst, der Staat hält sich normalerweise aus der Wirtschaft heraus, greift aber regulierend ein bei Fehlentwicklungen und Marktversagen. Genau das haben wir in der deutschen Musikindustrie: Ein Marktversagen. Monokulturen aus Plastikware wohin man schaut. Zwischen öff.-rechtl. und privaten Sendern seh ich keinen Unterschied mehr. Der Tonträgermarkt bestimmt, was dort gespielt wird, was in den Regalen steht, was in Magazinen besprochen wird, und damit letztlich, was "mehrheitsfähig" ist. Und die Industrie bevorzugt natürlich schon fertige Produkte als teuer einheimischen Nachwuchs zu fördern.

Interessanter Artikel aus der Zeit über die französische Quote (leider schon etwas älter aus dem Jahr 2000):
"Wie ein ausgeklügeltes Quotensystem im Radio zu einer Renaissance der Popkultur beigetragen hat."



also die laufen doch eigentlich alle im Radio... na außer den Onkelz natürlich... und die Industrie wird auch weiterhin bestimmen was du hörst...nur dass es dann halt zwangsläufig mehr deutsche Musik wäre.

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Post 19.09.2004 16:34 Post
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titania
Partytine


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Zitat:
Player23 schrieb:
Hast du dieses Spiegelinterview auf das im Threaderöffnungspost verwiesen wurde gelesen?

Was willst du mir mit dieser Frage sagen/andeuten/unterstellen?
__________________
Du legst dein Licht in allen Farben
um meine weiße Einsamkeit.
Ich fühle sie an meinen Narben
wie Balsam einer leichten Zeit.

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Post 19.09.2004 16:58 Post
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Player23



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na was du da geschrieben hast passte halt nicht so recht zum threadthema ... mrs vollmer fordert ja nicht mehr heimatkultsendezeit oder mehr derartige sendungen ...

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Post 19.09.2004 17:30 Post
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Oxford



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Verdammt, mein schöner langer Beitrag ist verschwunden
Ich wollte mich eigentlich auf Tylers Seite schlagen, um die Diskussion ausgeglichener zugestalten. Außerdem war ich Freitag bei einer Podiumsdiskussion mit Claudia Roth (Grüne) und Henning Wehland (H-Blockx Sänger) zu genau dem Thema. Ich werde versuchen, meinen Beitrag später zu rekonstruieren.

Nur eins noch: die Quote soll nicht die deutsche Sprache schützen, sondern deutsche Produktionen! Produktionen, die hier in unserer Gesellschaft entstehen. Also nichts mit Deutschtümelei oder ähnlichem. Später mehr.

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Post 19.09.2004 19:54 Post
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_TylerDurden_



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Zitat:
Oxford schrieb:
Ich wollte mich eigentlich auf Tylers Seite schlagen, um die Diskussion ausgeglichener zugestalten.

Gngngngnghhhhhh.

Ich dachte bisher eigentlich nicht, dass ich auf so hoffnungslosen Posten gegen Player23 stehe... Aber erzähl ruhig, das klingt interessant. Wo gabs denn die Podiumsdiskussion zu dem Thema? Ich wohne ja leider im politisch unbedeutenden Niemandsland, sowas gibts hier nicht (schon gar nicht mit Prominenz).

Das gewichtigste Argument finde ich ist: Es geht nicht um theoretische Ideen oder weltfremde Luftschlösser, sondern man sieht ganz konkret am Beispiel Frankreich, dass es funktioniert.

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Post 19.09.2004 20:16 Post
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Player23



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Beiträge: 403
Zitat:
_TylerDurden_ schrieb:
Zitat:
Oxford schrieb:
Ich wollte mich eigentlich auf Tylers Seite schlagen, um die Diskussion ausgeglichener zugestalten.

Gngngngnghhhhhh.

Ich dachte bisher eigentlich nicht, dass ich auf so hoffnungslosen Posten gegen Player23 stehe... Aber erzähl ruhig, das klingt interessant. Wo gabs denn die Podiumsdiskussion zu dem Thema? Ich wohne ja leider im politisch unbedeutenden Niemandsland, sowas gibts hier nicht (schon gar nicht mit Prominenz).

Das gewichtigste Argument finde ich ist: Es geht nicht um theoretische Ideen oder weltfremde Luftschlösser, sondern man sieht ganz konkret am Beispiel Frankreich, dass es funktioniert.

woah woah woah - ich diskutiere nicht g e g e n dich sondern m i t dir, ok

W a s funktioniert denn in Frankreich?
Klar, die haben das durchgesetzt. Und was haben die dabei gewonnen? Manu Chao als une-chanson-miracle und die eine kleine Französin die auch mal hier n Hit oder anderthalb hatte, von der ich aber sogar den Namen vegessen habe ... "j'ai la peau douce dans mon bain de mousse..."
na Glückwunsch!
Flatbeat war auch nur e i n flacher Song, und der war erfolgreich wegen der Levis-(!)Werbung, nicht wegen irgendeiner frankophonen Quote.

Und jeder Franzosenhiphopproduzent macht (Quote hin oder her) trotzdem die Beats von DJ Premier nach oder die von Dre wenn er Geschmack hat

Also - "wir" haben Rammstein, die in den USA voll abgehen...also am kommerziellen Erfolg gemessen sind wir bis jetzt weiter vorne

Aber erläuter mal, was du meinst...

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Post 19.09.2004 21:12 Post
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MorgothderGrosse



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@Oxford. Ich habe mich ja auch nicht gegen eine echte oder angebliche Deutschtümelei gewandt, sondern gegen mögliche Sanktionen gegen Sender, die die Quote nicht einhalten. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn der Staat deutsche Musik bspw. finanziell unterstützt. Dass aber gedroht wird, Sendern die Lizenz zu entziehen, die zu wenig deutsche Musik senden, ist eine Ungeheuerlichkeit. In einer Demokratie muss doch gerade die Regierung anerkennen, dass ein Radiosender auch 24 Stunden am Tag Britney Spears senden darf, wenn der Direktion danach ist. In dieser Angelegenheit sollte man mit positiven Anreizen arbeiten, nicht mit Verboten und Zwängen.
__________________
Die Freunde der offenen Gesellschaft:
www.fdog-berlin.de

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Post 19.09.2004 23:03 Post
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Thranduil



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Beiträge: 14965
Zitat:
Oxford schrieb:
Nur eins noch: die Quote soll nicht die deutsche Sprache schützen, sondern deutsche Produktionen! Produktionen, die hier in unserer Gesellschaft entstehen. Also nichts mit Deutschtümelei oder ähnlichem. Später mehr.

Wenn man Qualität will, dann soll man doch eher für eine Quote von 50% aus nicht-major-labeln sorgen, das würde genügen und gute ausländische Musik nicht ausschließen.
__________________
"Die letzten werden die ersten sein!"

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Post 19.09.2004 23:31 Post
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_TylerDurden_



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Beiträge: 2560
Auch ne Idee Thranduil. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das rechtlich einwandfrei durchsetzbar/regelbar wäre.

@Player23
Du hast Daft Punk und Air vergessen.

Und vielleicht war meine Einschätzung vom Anfang falsch. Laut Bild rennt die Initiative offene Türen ein und der CSU-Generalsekretär überschlägt sich fast den Tatendrang der Grünen zu toppen:
„Damit die Selbstverpflichtung umgesetzt wird, brauchen wir in Deutschland einen runden Tisch mit den Verantwortlichen aus der Rock- und Popszene sowie den Programmmachern der öffentlich-rechtlichen Sender. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass ein solcher runder Tisch auf Initiative der CSU und CDU ins Leben gerufen wird.“

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Post 20.09.2004 02:51 Post
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Beiträge: 403
@_TylerDurden_
Also ich hab das Zitat da jetzt nicht gefunden auf bild.de aber ich fände es blöd, wenn nur die öffentlich-rechtlichen Sender mit an den Tisch geholt werden sollen

Mirwais habe ich auch vergessen, und den finde ich richtig gut
http://ubl.artistdirect.com/music/artist/appears/0,,1025385,00.html
Obwohl, so richtig Franzose ist der auch nicht


http://www.musikmarkt.de/content/news/news_2.php3?bid=10719
"Musik in eigener Sache" (!) Das klingt aber nicht sehr uneigennützig oder weltoffen
Auf jeden Fall bedeutet eine Quote auch Benachteiligung, das sollte man zugeben

1% deutsche Musik im Radio klingt für mich schon ziemlich untertrieben:
http://www.chartsservice.de/radio.htm

bei "manchen Sendern", ja, vielleicht, aber sollte es nicht auch Spartenprogramme geben?!?

@Oxford...schreib' mal, ich bin gespannt

http://www.stern.de/unterhaltung/musik/?id=519344
lustig
Dürften dann solche Bands eigentlich im Radio laufen? Oder lässt man sich von denen dann auch nicht die Butter vom Brot nehmen?
Ich bin wirklich gespannt, wie genau so eine Quote aussehen soll!

@Thranduil, ich fände Musik von Nicht-Major Labeln auch sehr interessant, aber eine Qualitätssteigerung bedeutet das nicht automatisch.

[Dieser Beitrag wurde von Player23 am 20.09.2004 um 02:51 editiert]

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