27.12.2004 02:47
|
|
Arbrandir
Schuft
Offline
Registriert: Mar 2004
Beiträge: 866
|
|
Zitat: Schaut euch mal den Film "Vierzig Wagen Westwärts" an. Zum Brüllen komisch!
Wahr, Herr Zwerg, sehr wahr... ein Western, dem es gelingt, das Genre gekonnt zu parodieren, und das mit einem "althergebrachten" Helden wie Burt Lancaster.
John Wayne soll in diesem Thread gehuldigt werden - trotzdem geht mir die Reaktion meiner damaligen Freundin nicht aus dem Kopf, die jedes, aber auch jedesmal, wenn wir am "John Wayne Airport" in Orange County vorbeifuhren, zwischen zusammengebissenen Zähnen "Wifebeater Airport!" hervorstieß.
Der große und starke JW alias Marion Michael Morrison war eben dafür berüchtigt, seine drei Ehefrauen mit unschöner Regelmäßigkeit geschlagen zu haben.
Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, pk -- aber ich kann dies biographische Wissen nie so ganz ausblenden, wenn ich das filmische Schaffen solcher angeblich archetypisch männlichen Figuren betrachte.
Davon kann ich mich übrigens auch nicht freimachen, wenn ich The Man who shot Liberty Valance sehe, und deswegen gehören meine Sympathien von Anfang an Jimmy Stewart. Was dann ja selbst auf der Metaebene völlig folgerichtig ist.
__________________
Alle Postings auf eigene Gefahr.
IP: Logged
|
|
27.12.2004 17:53
|
|
pfeifenkrautler
Honk
Offline
Registriert: Mar 2004
Beiträge: 5344
|
|
Zitat: Arbrandir schrieb:
John Wayne soll in diesem Thread gehuldigt werden
Nein, hier sollen seine Western besprochen werden, im Guten wie im Schlechten. Ich warte schon die ganze Zeit auf den Hinweis, was für ein reaktionäres Arschloch der Duke war. Aber ich kann das problemlos trennen, sonst könnte ich mir zu viele Filme nicht anschauen.
[Dieser Beitrag wurde von pfeifenkrautler am 27.12.2004 um 17:53 editiert]
__________________
Held ohne nennenswerte Kenntnisse
IP: Logged
|
|
27.12.2004 17:54
|
|
pfeifenkrautler
Honk
Offline
Registriert: Mar 2004
Beiträge: 5344
|
|
Meine nächste Kritik hier wird noch auf sich warten lassen, ich möchte die "Schnurrbart-Trilogie" (Bis zum letzten Mann, Der Teufelshauptmann, Rio Grande) in einem Rutsch abwickeln, in einer zusammenfassenden Synopse sozusagen (das hätte auch den Vorteil, dass ich 3000 Wörter verwenden und euch alle in Grund und Boden posten könnte). Erst muss ich die Filme aber alle sehen.
[Dieser Beitrag wurde von pfeifenkrautler am 27.12.2004 um 17:54 editiert]
__________________
Held ohne nennenswerte Kenntnisse
IP: Logged
|
|
06.02.2005 23:22
|
|
pfeifenkrautler
Honk
Offline
Registriert: Mar 2004
Beiträge: 5344
|
|
Ach herrje, ich komm nicht hinterher...
Die Schnurrbarttrilogie hab ich lang schon gesehen, True Grid wartet auch noch auf seine Besprechung und gestern habe ich mir schon wieder zwei neue Wayne-Filme gekauft. Der letzte Befehl, ein Bürgerkriegsepos mit William Holden, von (natürlich) John Ford, und Hatari von Howard Hawks, ausnahmsweise mal kein Western, daher darf ich ihn hier auch nicht bespreechen, obwohl ich es gern täte.
Ich seh ihn mir gerade an, er ist schon klasse. Spätkoloniale Herrlichkeit, unsägliches Machogehabe und irgendwie nicht wirklich "politisch korrekt" - aber großartig! Die Bilder, die Landschaften, die Tiere... Wahnsinn. Könnte man heute nicht mehr so filmen, außer mit geballter Computerpower, so ziemlich jedes Tier im Film steht wohl mittlerweilen auf der roten Liste.
Die Musik von Henry Mancini ist göttlich und vibriert in der Magengrube. Ich verspüre den irrationalen Drang, mir einen Deckenventilator zu kaufen. Und Hosen mit riesigen Seitentaschen, in denen ich Landkarten, Zigaretten, Patronenschachteln und eine Mundharmonika aufbewahren werde. Außerdem werde ich mir morgen Schutzgitter an mein Moped schweißen und es in Zebra-Tarn anstreichen.
__________________
Held ohne nennenswerte Kenntnisse
IP: Logged
|
|
07.02.2005 10:35
|
|
Kaylee
Offline
Registriert: Jan 2004
Beiträge: 4029
|
|
*laach* Und…wie fährt es sich so mit Fanggitter und Kolonialwarenhose??
Hatari hab ich vor Urzeiten mal gesehen, aber sogar nach so langer Zeit haben sich einige Bilder daraus noch in mein Gedächtnis gebrannt. Wer war noch mal die weibliche Hauptdarstellerin? Irgendwie gabs da doch so ein ganz wüstes Gefühlschaos, wenn ich mich recht entsinne…wer bekommt sie denn nachher nochmal? *michandieFilmendenfastnieerinnernkann*
Ist danach eigentlich diese Fernsehserie mit Clarence, dem schielenden Löwen gemacht worden??
IP: Logged
|
|
07.02.2005 11:55
|
|
pfeifenkrautler
Honk
Offline
Registriert: Mar 2004
Beiträge: 5344
|
|
Nichts verraten, ich bin noch nicht durch (150 Minuten, puh..)
__________________
Held ohne nennenswerte Kenntnisse
IP: Logged
|
|
08.02.2005 20:48
|
|
Alex.
Offline
Registriert: Aug 2002
Beiträge: 538
|
|
Zitat: pfeifenkrautler schrieb:
... und Hatari von Howard Hawks, ausnahmsweise mal kein Western, daher darf ich ihn hier auch nicht besprechen, obwohl ich es gern täte.
Doch, das darfst du, denn Hatari! (man beachte: das Ausrufungszeichen gehört zum Titel) ist in allem außer dem Schauplatz ein Western, jedenfalls ist er nach traditionellen Westernmustern gestrickt (eine Gruppe von Männern, die in isolierter Situation eine gefährliche Arbeit verrichten) und auch die Frauen haben eher Nebenrollen. Elsa Martinelli war die Italienerin, die in diesem Film John Wayne bekommt, werte Kaylee. Allerdings fand ich Michèle Girardon früher immer sexier als die Martinelli - vielleicht weil letztere sich in allen möglichen Filmen zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auszog - das wird schnell langweilig.
In gewissem Sinn vertreten die wilden Tiere hier die Indianer (denn die Schwarzen, die mitspielen, sind keine Antagonisten). Der einzige "Indianer" unter den Tierfängern wird gleich am Anfang von einem Nashorn verletzt - also sozusagen verkehrte Welt. Der Film - teilweise auf Hardy Krügers Farm in Kenia gedreht - ist, wenn es um "leichte" Unterhaltung geht, einer meiner Lieblingsfilme.
Die Szene, wie Pockets, schon stark angetrunken, am Abend seines erfolgreichen Raketentages von einem zum anderen wankt und sich immer wieder erzählen läßt, wie großartig zutreffend seine Berechnungen waren und wie die rot-silberne Rakete in den blauen Himmel gestiegen ist und die Affen alle ins Netz gingen, ist göttlich.
Hawks konnte das einfach. So wie Wilder das konnte. John Ford dagegen hätte einen so humorvollen Film wohl nicht zustande gebracht (bzw. gar nicht erst in Angriff genommen).
Also laß uns an deinen Gedanken über Hatari! teilhaben
P.S.
Wer wissen will, wie man mit einer Rakete Affen fängt, muß sich den Film anschauen.
IP: Logged
|
|
08.02.2005 21:03
|
|
Kaylee
Offline
Registriert: Jan 2004
Beiträge: 4029
|
|
ähemmm… WER sind die Indianer?? wieso sind sie keine Antagonisten??
Liessen deine Ausführungen den logischen Schluss zu, dass der Verletzte kein Schwarzer, aber Antagonist ist/war??
John Ford hatte auch keinen Humor, oder? Der war hart. *nicknicknick* …waynieeske, quasi.
IP: Logged
|
|
09.02.2005 11:45
|
|
Mike Hat
Moderator
Offline
Registriert: Jun 2001
Beiträge: 1852
|
|
Hardy Krüger rockt ohnehin ziemlich.
Kennt hier jemand "Der Flug des Phönix"? Als sie mit dem Flugzeug in der Wüste abstürzen und dann aus den Trümmern ein neues Flugzeug bauen? Die Wortgefechte zwischen Hardy Krüger, der hier einen deutschen Ingenieur spielt, und dem Piloten (James Stewart) sind mehr als genial.
Hach ja, ich hätte Hardy Krüger jr. letzte Woche wirklich um ein Autogramm seines Vaters bitten sollen.
IP: Logged
|
|
|