30.03.2005 20:57
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Garrett
meisterdieb
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Howard Hawks' Rio Bravo
Western? Ach nö, das muss ja jetzt nicht unbedingt sein. Ich gebe zu, ich mag keine Western, aber ich lasse mich ja gern eines Besseren belehren.
Rio Bravo hat mich leider nicht eines Besseren belehrt: Ich mag Western immer noch nicht. John Wayne ist männlicher als männlich, der mexikanische Hotelbesitzer heißt Carlos, seine Frau heißt Conzuela und als die Hauptprotagonisten sich endlich zusammengerauft haben, singen sie ein fröhliches Country-Liedchen. Klischee, anyone? Und die Geschichte erst! Ein verkommenes Subjekt ermordet einen Wehrlosen und wird eingebuchtet, worauf sein Bruder ihn befreien möchte und der Sheriff mit einem humpelnden und einem versoffenen Hilfssheriff ausharren muss, bis Verstärkung eintrifft. Dass all das natürlich von Widrigkeiten begleitet wird, erklärt sich von selbst. Und dass am Schluss eine gewaltige Schießerei stattfindet, verwundert wohl auch niemanden.
Ja, ein netter Film, irgendwie, wenn man Western mag, aber mehr auch nicht. Ich mag halt keine Western 
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30.03.2005 21:00
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Nanny Ogg
Phänotypisch blöd
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Mann mann mann. Ich mag Western auch nicht. Aber wenn ein Film derart Klischeebeladen ist, dann muss man ihn mögen.
Aus dem selben Grund, aus dem man Zardoz mag. Oder den Bakshi-Film. 
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Das Praktische am Labormantel ist, dass sie ihn ausziehen können, wenn er brennt.
Prof. Krois
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30.03.2005 21:31
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pfeifenkrautler
Honk
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*hüstel*
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31.03.2005 16:49
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Nanny Ogg
Phänotypisch blöd
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Das Praktische am Labormantel ist, dass sie ihn ausziehen können, wenn er brennt.
Prof. Krois
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08.04.2005 10:20
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Rafferstyle
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Ich habe auch meine Zeit gebraucht, bis ich mich mit dem Western Genre anfreunden konnte, weil es lange Zeit mehr so ein Genre aus Kindertagen war ... Cowboys und Indianer, Gewehre und all das. Zum Thema Klischees: Jedes Filmgenre im allgemeinen und das Ur-Genre Western im besonderen setzt sich sich aus wiederkehrenden Kanon aus Motiven und Stereotypen, also auch aus Klischees zusammen. Und manche Dinge, die dem Film angekreidet wurden, müssen auch ganz einfach im geschichtlichen Kontext gesehen werden: Da sind die Hotelbesitzer nun mal Mexikaner, die zwar perfekt Englisch sprechen, aber immer "Si" statt "Yes" und "Senor" statt "Sir" sagen - gerade was die Darstellung der amerikanischen natives angeht, muß sich ein Film wie Der schwarze Falke auch den Vorwurf der rassistischen Verallgemeinerung aussetzen.
Ferner gibt es natürlich in jedem Genre Konventionen, die das Publikum von einem Film erwartet und die der Regiesseur - gerade in den USA - bedienen muß. Wenn zwei Sänger wie Dean Martin und Ricky Nelson in einem Film mitspielen, ist ja wohl klar, daß sie irgendwann ein Lied trällern müssen, genau wie Travolta und Thurmann zum tanzen verdammt sind.
Doch zurück zum Film: Das bemerkenswerte an Rio Bravo ist ja eigentlich, daß er die Klischees nicht unbedingt abklapppert. So ist zwar John Wayne natürlich John Wayne, doch ist er nicht unbedingt das Idealbild eines Sherrifs -zwar behälter in fast allen Szenen die Oberhand (man beachte in Hawks´Filmen stets die Beherrschung des Raums durch den Helden!) wirkt jedoch alt, eine neue Generation wartet schon hinter ihm. Seine sidekicks sind auch nicht gerade die Paradebeispiele für deputys: ein Säufer, ein Krüppel und ein greenhorn stehen ihm zur Seite, und mit diesem bunten Haufen muß er sich gegen eine ganze Bande Halunken auseinandersetzen. Aussichtslos? Hier greift das typische Hawks Thema, welches alle seine Filme durchzieht (bis auf die screwballs): der Mann als professional, der sich gegen jeden Feind durchsetzen kann, solange er der Beste ist. Denn bei Hawks ist ein Mann nur dann ein Mann, wenn er etwas perfekt beherrscht. Dies deucht auch Dean Martin, wenn er fragt, ob ein Mann noch was taugt, dessen Hände so zittern - rechtzeitig zum Finale gibt er das Trinken auf und kann wieder schießen wie ein junger Gott. Ebenso Ricky Nelson - ein greenhorn, noch buchstäblich Grün hinter den Ohren, aber ein verdammt guter Schütze - mehr braucht es nicht, um von Hawks geadelt zu werden.
[Dieser Beitrag wurde von Rafferstyle am 08.04.2005 um 10:20 editiert]
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08.04.2005 10:49
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pfeifenkrautler
Honk
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Ich mag Western. Schon immer so gewesen. Ich schau mir lieber einen zweitklassigen Western an als einen erstklassigen Krimi, zum Beispiel. Krimis sprechen mich selten an. Ich glaub, das ist genetisch.
Geht's jetzt weiter mit "Der Partyschreck"? Den hab ich kürzlich im TV gesehen, fand ich aber eher schwach für einen Sellers.
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Held ohne nennenswerte Kenntnisse
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08.04.2005 11:30
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Rafferstyle
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Jupp ...der Partyschreck, Fitzcarraldo, Die drei Tage des Condor, Tiger & Dragon und dann Catch22
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