17.02.2005 18:26
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Kaylee
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Registriert: Jan 2004
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edit: 1623??? Woow…
[Dieser Beitrag wurde von Kaylee am 17.02.2005 um 18:26 editiert]
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Tiefkühlhähnchen, die durch die Stratosphäre wirbeln, zählen zu den Mysterien unserer Existenz.
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17.02.2005 18:29
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Waldelb
Fool
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Zitat: pfeifenkrautler schrieb:
...dabei sind die Zeilen fast vierhundert Jahre alt. Respekt.
Schoen zu wissen, ich wollte gerade bei der Uebersetzung protestieren. Ist aber sehr schoen gemacht so, vor allem weil du nicht nur die Aussage getroffen hast, sondern in meinen Augen auch die Metaphern und die dadurch resultierende Stimmung wieder gegeben hast.
Doof ist nur, dass ich mir den Text als ganzen nicht durchlesen kann ohne ein bestimmtest Lied im Kopf zu haben.
Make his fight on the hill in the early day
Constant chill deep in inside
Shouting gun, on they run, through the endless grey
On they fight, for they are right, yes, but who's to say?
For a hill men would kill, why? They do not know
Stiffened wounds test their pride
Men of five, still alive through the raging glow
Gone insane from the pain that they surely know
For whom the bell tolls
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Gimme Fuel,
Gimme Fire,
Gimme that which I desire
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18.02.2005 00:41
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Gimli,der Zwerg
Schantall
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18.02.2005 00:57
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pfeifenkrautler
Honk
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Niemand ist ein Insel...das kann man gar nicht oft genug wiederholen. Das ist ebenso tröstlich wie schrecklich: wir kommen nicht unhin, uns mit unseren Mitmenschen auseinander zu setzen. Ich glaubte früher, dass es okay wäre, wenn ich schlechtgelaunt und menschenfeindlich bin, solange ich damit niemandem nerve und im Gegenzug mich alle anderen in Ruhe lassen. Aber so funktioniert das nicht. Deshalb nervt mich der Weltschmerz der DAF-Girlies auch so, obgleich ich ihn als Lebensphse zu akzeptieren versuche.
Ich gebe zu, den Abschnitt "Der Tod jeden Menschens ist mein Verlust," habe ich geklaut, das ist schon sehr gut. Ich hatte zuerst "Der Tod jeden Menschens stellt mich in Frage", aber das ist inhaltlich zu frei. "Der Tod jeden Menschens verringert mich", das wäre zu wörtlich und holprig übersetzt, das wäre Carroux-like, so sagt man nicht im Deutschen. Wie würde Krege hier übersetzen? Übersetzen ist sauschwer.
John Donne war kein lustiger Geselle, so scheint mir. Als Katholik im stockprotestantischen England von Queen Elisabeth aufgewachsen war sein Leben nie leicht, als junger Mann reiste er viel umher, seine zweite Lebenshälfte war er hauptsächlich siech und krank und nachdem er recht spät Priester wurde, wurden seine Werke auch immer düsterer. Der Tod war sein bester Freund, und Gott, eine interesante Mischung.
@Waldelb: Was ist das für ein Lied?
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18.02.2005 01:03
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Triskel
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Ich antworte mal für Waldelb: "For Whom The Bell Tolls"
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18.02.2005 01:09
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pfeifenkrautler
Honk
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Da sieht man mal..
@Gimli: klar kenn ich den Hemingway, daher kam ich ja überhaupt erst auf Donne. Ich lese in meiner Freizeit eher selten englische Renaissancedichter im Original. Und der Film liegt hier seit einer Woche ungesehen rum, 158 Minuten, irgendwie schreckt mich das ab. Aber am Wochenende ist er fällig, ich meine, Gregory Peck und die schönste Nase aller Zeiten in einem Film, da kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
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18.02.2005 01:27
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pfeifenkrautler
Honk
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All mankind is of one author, and is one volume; when one man dies, one chapter is not torn out of the book, but translated into a better language.
Auch verdammt cool. Was danach kommt, ist mir etwas zu christlich, aber niemand kann aus seiner Haut.
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18.02.2005 01:58
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Arbrandir
Schuft
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Der Gregory Peck in For whom the Bell tolls heißt übrigens Gary Cooper... 
Ja, der konnte was, der John Donne. Er gilt als Vater der "metaphysical poetry", der "Poesie der kraftvollen Zeilen".
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18.02.2005 09:15
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pfeifenkrautler
Honk
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Wollen Sie mich jetzt auch noch belehren? Wollen Sie mich etwa über Scheißschauspielernamen belehren, Arbrandir?? Gehen Sie mir aus den Augen, bevor ich mich vergesse!
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18.02.2005 10:21
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Kaylee
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Zitat: Donne schrieb:
any man's death diminishes me,
'Der Tod jeden Menschens ist mein Verlust' hat mir noch etwas zuviel inneren Abstand. Vor allem die Fokussierung auf einen selber, durch das Objekt am Ende des Satzes fehlt mir ein wenig. Natürlich eine sehr elegante Formulierung, die auch dazu noch extrem nah an der wörtlichen Übersetzung ist. Aber ich würde trotzdem vielleicht eher sowas bevorzugen:
Jeder Tod irgendeines Menschen verändert mich.
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