19.08.2004 00:45
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Ludy
Chief Resident

Registriert: May 2002
Beiträge: 2102
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Hallo liebe Hausfrauen, liebe Feinschmecker! 
Heute bin ich zu einem Gericht eingeladen, von dem ich bis dato noch nie gehört habe: Birnen, Bohnen und Speck. Das scheint eine Art Eintopfgericht zu sein, bei dem zuerst Speck ausgelassen und ein Großteil des flüssigen Fetts entfernt wird, darauf werden Bohnen angedünstet, mit Wasser oder Brühe abgelöscht auf das ganze Kochbirnenstücke gelegt und gar kochen gelassen. Mir ist das ziemlich suspekt.
Anderen Leuten wiederum ist Labskaus suspekt, den ich total gut finde. Bei mir besteht er aus Kartoffelbrei und Hackfleisch/Corned Beef, Roten Beten und/oder Sauren Gurken. Normalerweise kommen auch noch ausgelassene Speckwürfel drauf, das ist mir aber in der Regel zu aufwendig zu machen.
Was für Lokalspezialitäten findet ihr besonders lecker, welche kennt man nur in eurem Landkreis, wie habt ihr reagiert, als man euch ein besonders komisches Gericht das erste Mal vorgesetzt hat?
Nachtrag: Birnen, Bohnen und Speck waren wider Erwarten sehr lecker. Die Birnen hatten zwar das typische Aroma, aber noch keinen Zucker, was dann sehr gut zum Rest gepaßt hat. Ja, das könnte man nochmal essen...
[Dieser Beitrag wurde von Ludy am 19.08.2004 um 00:45 editiert]
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Manche leuchten, wenn man sie liest.
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19.08.2004 13:42
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Pippi

Registriert: Jan 2004
Beiträge: 188
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Trotz deines Nachtrages kann ich mir Birnen zu etwas Deftigem ganz schlecht vorstellen. Vielleicht muss man das wirklich erst mal ausprobieren. Aus welcher Gegend stammt denn dieses Rezept?
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19.08.2004 17:33
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Ludy
Chief Resident

Registriert: May 2002
Beiträge: 2102
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Das Rezept scheint in Schleswig-Holstein ganz beliebt zu sein - hier liegen im Supermarkt die Birnen, Bohnen und Speck direkt nebeneinander.
Die Birnen schmeckten wirklich mehr wie ein birnenähnliches Gemüse und nicht wie die süßen, weichen Birnen, die man normalerweise ißt. Roh waren sie auch steinhart und unreif und eben erst gekocht genießbar. Ich denke, man hat früher das unreife Fallobst so verwertet.
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Manche leuchten, wenn man sie liest.
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03.11.2004 23:47
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Ramujan

Registriert: Feb 2004
Beiträge: 999
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Dieser Beitrag steht ganz im Zeichen der Knabbel, einer fast in Vergessenheit geratenen und vom modernen Konsumenten kaum noch eines Blickes gewürdigten Spezialität aus dem Warendorfer Raum.

Das Lichtbild ist wahrlich kein Paradigma für ästhetische, den Gaumen wässrig machende Lebensmittelfotografie, doch leider ist es das einzige in der Google-Bildersuche verfügbare, ein weiteres Indiz dafür, wie wenig Akzeptanz dieses Backwerk in unserer Gesellschaft erfährt.
Der Meisterbäcker gewinnt es aus frischem Weißbrot, das nach dem Backen gebrochen und geröstet wird. Ihr Aroma entfaltet die Knabbel beim ersten Frühstück, also dann, wenn die Sonne ihr Haupt über dem östlichen Horizont erhebt, die Kuh im Stall mit prallem Euter der Melkmaschine harrt, die Mastsau gefüttert und die Tagesarbeit erledigt werden will. Färbt die Sonne die Küche in dem roten Licht des Morgens und schaut der Hofhund verschlafen über seine Vordertatze hinweg, wird die Knabbel in eine Schale Milch oder in eine grosse Tasse Kaffee getunkt; erst danach fühlt sich der Tunkende gewappnet das Tageswerk zu verrichten
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04.11.2004 08:22
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titania
Partytine

Registriert: Mar 2003
Beiträge: 2142
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Eine wahrlich köstlliche Spezialität - doch erhebt sie einen in die himmlischen Sphären göttlichen Geschmacks erst durch einen Hauch von Zucker, der sie vor der Milch zart berührte.
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Du legst dein Licht in allen Farben
um meine weiße Einsamkeit.
Ich fühle sie an meinen Narben
wie Balsam einer leichten Zeit.
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04.11.2004 11:51
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Ramujan

Registriert: Feb 2004
Beiträge: 999
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Ich pflege die Knabbel so zu speisen, wie ich den Kaffee trinke und den Cappuccino schlürfe: ungesüßt.
Die Knabbel ist die Maisflocke und das Morgenmüsli des einfachen Mannes.
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