18.02.2005 11:47
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pfeifenkrautler
Honk

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Ist nächsten Montag der "Wir schmeißen Deutschland mit guten Filmen zu"-Tag? Es laufen, in loser Reihenfolge:
20.40 ARTE Monsoon Wedding
22.50 MDR Die fabelhafte Welt der Amélie
23.15 WDR Der Totmacher
23.15 RBB Der diskrete Charme der Bourgeoisie
00.10 VOX Der letzte Kaiser
01.05 ARD Pat Garrett jagt Billy the Kid
DI 01.10 ARTE Ein Mann und eine Frau
*puh*
Und ich weiß immer noch nicht, wie man den Scheißvideorecorder programmiert..
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Held ohne nennenswerte Kenntnisse
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21.02.2005 17:57
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_TylerDurden_

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Hast du Wege zum Ruhm gesehen? (Ich habs leider verschusselt.) Angeblich soll der Film ernüchternd sein wie schwarzer Kaffee mit Espresso aufgebrüht.
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21.02.2005 23:59
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pfeifenkrautler
Honk

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Ja, ist aber schon was her. Bei "Mathilde" musste ich ein paar mal dran denken. Frankreich war im WW1 berüchtigt für seine rigiden Disziplinarmaßnahmen, und in beiden Filmen ist eine sadistische Ader erkennbar: in "Mathilde" werden Selbstverstümmler ins Niemandsland geschickt, wo sie zwischen den Fronten erfrieren, verdursten oder erschossen werden, so was gab's wohl wirklich. In "Wege zum Ruhm" (angeblich nach einem wahren Fall) befiehlt der General der schweren Artillerie auf die eigenen Männer zu feuern, um diese zu zwingen, die Gräben zu verlassen und anzugreifen. Sie haben es versucht, aber das deutsche Sperrfeuer war so mörderisch, dass die erste Welle keine zehn Schritte weit kam. Dem General ist das egal: "Wenn das so ist", blafft er Kirk Douglas an, der ihm die verzweifelte Lage der Truppe klarmachen will, "dann möchte ich als Beweis die Leichen Ihrer Männer in ihren Gräben liegen sehen!"
Nur ein toter Soldat ist nach seiner perversen Logik ein pflichtbewusster Soldat, wer zu lange überlebt, macht sich verdächtig und so beantragt er, dass aus jeder Kompanie des "feigen Regiments" ein Mann stellvertretend erschossen wird, mit großem Brimborium, als Exempel für die Truppe und der zuständige Offizier, hier Douglas, soll diese Männer bestimmen. Der Grabenkrieg muss buchstäblich die Hölle auf Erden gewesen sein und psychologisch gingen eine Menge Sachen ab, die der Film beleuchtet: Opferhaltung, Todessehnsucht, blanker Wahnsinn in der Maske kühler Bürokratie ect. Ein ungewöhnlich intelligenter und anspruchvoller Kriegsfilm, in der zweiten Hälfte eigentlich eher ein Gerichtsdrama, während es in der ersten Hälfte ziemlich wummst.
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02.03.2005 10:54
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pfeifenkrautler
Honk

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04.03.2005 10:14
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pfeifenkrautler
Honk

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Heute, 20:15 Uhr, RTL II: Hearts in Atlantis
Eine Kleinstadt im Sommer 1961. Bobby (Anton Yelchin) lebt mit seiner Mutter in einer Pension. Ein Fremder (Anthony Hopkins) bezieht das obere Apartement, ein Einzelgänger, der sich bald mit Bobby anfreundet. Sie reden über Ben Johnson, Pasternak und über Football. Bobby soll aus der Zeitung vorlesen - und auf dunkle Männer achten, die ihn, Ted Brautigan, suchen, verfolgen, jagen. Der Fremde ahnt Geschehnisse voraus, er versinkt in seherischer Trance. Es bleibt offen, ob die Fantasie des Kindes da etwas konstruiert, das nicht da ist. Der Mann könnte ein vom FBI verfolgter Kommunist, seine Gabe auch Lebensweisheit sein.
"Hearts in Atlantis" ist die zweitschönste aller Stephen-King-Verfilmungen, nur Rob Reiners "Stand by me" ist noch besser. Es ist die gleiche Geschichte: Ein Mann erinnert sich an den letzten Sommer der Kindheit, und durch den langen Weg zu einem Abenteuer verändern sich die Figuren. Goldman und Hicks erzählen eine Variante von "Shane" (falls den Klassiker noch jemand kennt), die die Stärken des amerikanischen Kinos leise und unwiderstehlich herzeigt. Es ist ein sentimentaler Film, schon wahr. Aber wer an seine Kindheit ohne Sentiment und ohne Verlustgefühle denkt, ist womöglich noch zu jung. (Welt)
Den schau ich mir an, trotz Werbung. Ich hab das Buch gelesen und zum ersten Mal seit Jahren gefiel mir ein King-Buch wieder. Eine ruhige Geschichte, mit ganz leisen Gruselmomenten, natürlich etwas übersinnlich, aber im Vordergrund steht wie es war, in den 60ern in Amerika aufzuwachsen, in einer Zeit, die so verschollen ist wie Atlantis.
[Dieser Beitrag wurde von pfeifenkrautler am 04.03.2005 um 10:14 editiert]
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04.03.2005 10:15
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Kaylee

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editiert wegen vertippens
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Tiefkühlhähnchen, die durch die Stratosphäre wirbeln, zählen zu den Mysterien unserer Existenz.
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04.03.2005 10:15
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pfeifenkrautler
Honk

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Wie bitte?
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04.03.2005 10:18
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GuyIncognito
Beobachter d. Welten

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Das erinnert mich daran, dass ich das Buch noch zum verlag zurückschicken muß - wegen Fehlbindung... mir fehlen gut 30 Seiten, dafür habe ich andere 30 Seiten doppelt.
Aber stimmt, ein sehr gutes Film (Buch)... mit Anleihen an seinen Dark Tower Zyklus.
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Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Albert Einstein
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21.03.2005 11:01
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pfeifenkrautler
Honk

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Heute gibt es ein ausgewogenes Programm.
20:40 Uhr, ARTE: Sein und Haben, eine preisgekrönte Doku über eine Zwergschule in Frankreich:
Ein Haus als Refugium in einem Winter, der nie zu enden scheint. Ein Ort des Wissens als kleines Bollwerk der Zivilisation inmitten einer feindlichen Natur. Die Zwergschule, um die es in diesem Film geht, steht in einem abgelegenen Winkel des französischen Zentralmassivs, einer Gegend, von der es heißt, dass dort mehr Kühe als Menschen leben. An der Tafel versucht der Lehrer, Monsieur Lopez, den Winzlingen gerade den Buchstaben „m“ beizubringen, während im Hintergrund die Älteren leise schwatzen. Später, beim Diktat der Größeren, wird er die Jüngsten mit kleinen Ermahnungen zum Basteln anhalten. mehr..
23:15 Uhr, WDR: Lammbock
Hey ihr Fotzen! Limbo! Scheiße!
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Held ohne nennenswerte Kenntnisse
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