30.07.2004 15:43
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pfeifenkrautler
Honk
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ACHTUNG! SUPERWICHTIGE INFO!!
In Spiderman 3 wird Harry Osborn zum Hobgoblin, und nicht, wie allgemein erwartet, zum Green Goblin II !!!! Mary Janes Ex-Verlobter, John Jameson wird der Man Wolf.
(Quelle)
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30.07.2004 16:20
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thanil.bernetar
Dackinei
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Beiträge: 1947
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Ich mutmaße mal, dass du dich damit auch ein bißchen über die naiv anmutenden Namen lustig machen willst. Auch das finde ich in den Spider-Man Filmen gut gelöst.
Die Namen der Superhelden und Superschurken geben sie sich nicht selbst, sondern die kommen immer von der Boulevardpresse, die im Film durch den sensationsgeilen und skrupellosen Massen-Einpeitscher J. Jonah Jameson verkörpert wird. "Doc Ock" heißt eigentlich Dr. Octavius, und als er seinen Verstand verloren hat und als vielarmige Mensch-Maschine sein Unwesen treibt, da wird er von der Boulevard-Presse "Doctor Octopus" bzw. in Kurzform "Doc Ock" getauft.
Somit wird auch ein ironisches Streiflicht auf das Wirken der Boulevard-Presse geworfen, welche die Vorkommnisse auf ihre eigenständige Art und Weise kommentiert, instrumentalisiert und damit dann letztlich Politik macht. Besonders ironisch ist dabei, dass Peter Parker aus ökonomischen Gründen dazu gezwungen ist, für genau diese Massenpresse zu arbeiten und ihr die Munition liefert, die sie dann gegen Spider-Man und die Superschurken gleichermaßen verschießt! Somit nutzt und schadet Parker sich selbst gleichermaßen. Wieder so eine schöne, kleine ironische Brechung...
[Dieser Beitrag wurde von thanil.bernetar am 30.07.2004 um 16:20 editiert]
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30.07.2004 19:25
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Kaylee
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Zitat: thanil.bernetar schrieb:
Somit wird auch ein ironisches Streiflicht auf das Wirken der Boulevard-Presse geworfen, welche die Vorkommnisse auf ihre eigenständige Art und Weise kommentiert, instrumentalisiert und damit dann letztlich Politik macht.
Was vielleicht zu Spiderman-Comic-Zeiten noch innovativ war, aber inzwischen, nach Filmen wie Wag the dog (wie auch immer man den finden will), Natural Born Killers oder 15min Ruhm eher antiquiert wirkt.
Zitat: thanil.bernetar schrieb:
Besonders ironisch ist dabei, dass Peter Parker aus ökonomischen Gründen dazu gezwungen ist, für genau diese Massenpresse zu arbeiten und ihr die Munition liefert, die sie dann gegen Spider-Man und die Superschurken gleichermaßen verschießt! Somit nutzt und schadet Parker sich selbst gleichermaßen. Wieder so eine schöne, kleine ironische Brechung...
Stimmt, das hat was Fatales. Die Brechung sehe ich da allerdings eher in der dadurch etwas ...mmmhh...juvenil wirkenden Figur Peter Parkers und seinem entscheidungskräftigeren Alter Ego Spiderman.
Zitat: thanil.bernetar schrieb:
Da hätten wir erstens Harry Osborn. Ich weiss nicht, wie man dessen inneren Konflikt "überdramatisiert" ansehen kann. Immerhin hat Spider-Man seinen Vater getötet. Natürlich, der konnte nicht anders, aber ändert das etwas an der Tragik? Durch die Entdeckung, dass Spider-Man ausgerechnet sein bester Freund Peter Parker ist, wird die Figur Harry an den Rand des Zusammenbruchs geschleudert.
Für meinen Geschmack werden die Charaktere in Spiderman einfach viel zu schnell und viel zu häufig an den Rand des Zusammenbruchs geschleudert.
Dr. Octupus wird durch den Tod seiner geliebten Frau fanatisch, lässt sich aber dann schnell durch simple Rethorik wieder entteufeln. Genauso wirkt auch Harry Osborn auf mich. Schon im ersten Teil dachte ich, Peter, red mal ein vernünftiges Wort mit deinem Freund und gut is! Selbst DIESER Freund-Freund-Konflikt tauchte ja tatsächlich noch in anderer Weise im ersten Teil auf durch Kirsten Dunst (hab jetzt grad den Charakternamen vergessen). Da hätten sie auch mal drüber reden sollen find ich. Insofern passt shakespearesk eigentlich immer besser merk ich grad *gggg*.
Vielleicht liegt es ja auch an der Interpretation des Schauspielers, aber ich fand die Tragik in Harry Osborns Figur einfach überzeichnet. Meines Erachtens wusste er auch schon im ersten Teil, dass Peter Parker Spiderman ist, wollte es nur nicht wahr haben. Aber dieses ständige hin und her zwischen bester Freund und Erzrivale wirkt irgendwann nicht mehr glaubwürdig, auf mich zumindest.
Als er die Ausrüstung seines Vaters entdeckt, dachte ich, würden ihm endlich wirklich die Augen geöffnet für Gut und Böse, aber Fehlanzeige. Lieber wird ein 'neuer' Osborn-Feind angelegt....
Das kann man aber vielleicht auch wieder als nette Gesellschaftskritik auffassen: Es kann halt niemand aus seinem Erbe entfliehen... *smileeeee*
Zitat: thanil.bernetar schrieb:Es müsste im dritten Teil schon ein völlig neues Element eingeführt werden, z.B. durch den Tod einer Spider-Man besonders nahe stehenden Figur durch einen Erzfeind.
*schnipsschnips* ...die OMA!! Osborn tötet die Oma! Dachte sowieso irgendwie sie wäre im ersten Teil gestorben, war sehr überrascht, als sie wieder auftauchte! Da hätten wir gleich noch einen tragischen Effekt mehr auf der Palette, schliesslich ist er ja quasi fast ihr Patensohn....oder so. *Händereib*
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31.07.2004 03:37
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Ramujan
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Registriert: Feb 2004
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Ich weiß nicht so recht, was ich von Spiderman halten soll, darum habe ich bisher auch nichts geschrieben. Egal. Ich versuche es mal.
Man kann den Machern - den Drehbuchschreibern und dem Regisseur - sicherlich nicht vorwerfen, sie nähmen ihre Figuren nicht ernst oder zeigten keinerlei Interesse am Geschehen. Im Gegensatz zu so manch anderem Flickwerk aus Hollywood dient die Handlung bei Spiderman nicht dazu, die Zeiträume zwischen den Spezialeffekten zu überbrücken, im Gegenteil, das, was der Zuschauer auf der Leinwand verfolgt, macht überwiegend tatsächlich Sinn, die Akteure werden von Ängsten und Sorgen geplagt und angetrieben, ja, sie machen gar richtige Entwicklungen und Entwicklungsschwankungen durch. Das ist sicherlich sehr rühmlich und es hieße nun wirklich vor dem schnöden Popcorn-Kino zu kapitulieren, wenn man dies alles nur verdammen und verteufeln würde.
Aber, und jetzt kommt's, bei Spiderman wirkt das alles sooo konservativ. Nein, vielleicht nicht alles, aber doch vieles: Die Liebesgeschichte zum Beispiel. Er verspricht ihr, das tolle Theaterstück anzuschauen, dass ihr so viel bedeutet. Er kommt zu spät. Sie wird fuchsig und trumpft mit einem adonisförmigen Footballspieler. Er ist neidisch und versucht sie zu vergessen. Undsoweiterundsofort. Dann Peter Parkers Zimmer: Völlige Bruchbude und sie trotzdem nicht bezahlbar. Der Arzt mit seiner hübschen, von einer wohlmeinenden Requisite mit einem Skelett und einer Anatomiekarte ausgestatteten Praxis; und Onkel Doc höchstpersönlich gibt psychologische Traumdeutung in verständnisvoller Kumpel-Manier. Der Zug, der auf die Endmarkierung einer Strecke zurast, hinter der sich ein gähnender Abgrund befindet. Die Dialoge. Die fürsorgende Tante in Finanznöten. Ich stelle gerade fest, das ist nicht nur konservativ, sondern auch noch überladen.
Alles in allem war das aber immer noch besser als diese triefende Pseudo-Tiefe und der kitschige Pathos aus Troja. Ein Pfeifenkrautler-Film ist Spiderman sicherlich nicht - abgesehen von Kirsten Dunst.
So. Das muss für's erste reichen. So langsam muss ich ins Bett.
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31.07.2004 16:04
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Kaylee
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Zitat: thanil.bernetar schrieb:
Natürlich bewegt sich der Film an einigen Stellen in seichten Gewässern, aber unter dem Strich ist es meiner Meinung nach einer der besten Mainstream-Hollywood-Filme der letzten Jahre.
Mach aus 'besten' 'besseren' und wir lägen wahrscheinlich mit unseren Meinungen gar nicht so weit auseinander.
Obwohl ich genau die Punkte, die du so hervorragend findest, eher kritisieren würde.
Andererseits bildet sich bei mir im Laufe der Debatte hier, immer mehr die Ansicht heraus, dass es vielleicht auch gerade MIT den etwas überzeichneten Figuren doch als eine Art Hommage bzw ehrenvolle Persiflage an den Stil von Comics gedacht ist.
sinniert
dieFee
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06.08.2004 12:52
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Kaylee
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06.08.2004 15:27
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thanil.bernetar
Dackinei
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Letztes Wort!
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Naughty have been my dreams of late...
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06.08.2004 16:00
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Kaylee
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06.08.2004 20:09
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_TylerDurden_
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Hat zufällig jemand den Superman-Monolog von (Kill) Bill auf deutsch? Ich finde den im Netz nicht.
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